Ordensfrau Ruth Stengel legt Ewige Profess ab

In der Mitte des Lebens

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Die Jenaer Ordensfrau Ruth Stengel bindet sich mit der Ewigen Profess an Christus und ein Leben in der Gemeinschaft der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel. Sie betont: „Als Christen müssen wir mehr Profil zeigen.“

Ruth Stengel gehört zu den Schwestern von der heiligen Maria Magdalena Postel.    Foto: SMMP/Ulrich Bock
 
Schwester Ruth Stengel hat  sich entschieden und ihre Ewige Profess als Ordensschwester abgelegt. Seit 2016 lebt und arbeitet die heute 40-jährige Theologin und Religionspädagogin in Jena. In ihrer Pfarrgemeinde wurde das Ereignis jetzt groß gefeiert.
Gebürtig stammt Schwester Ruth aus Lippborg in Westfalen. Nach ihrem Eintritt in die Gemeinschaft der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel war sie unter anderem als Gemeindereferentin im Sauerland tätig. Seit drei Jahren lebt sie mit ihrer Mitschwester Maria Elisabeth Goldmann und Schwester Christine Romanow von den Missionarinnen Christi in einem kleinen Konvent im Jenaer Stadtteil Lobeda. „Die wenigsten Menschen haben dort Berührung mit der Kirche. Aber entsprechend vorbehaltlos begegnen sie uns. Das Spektrum reicht von Ignoranz bis Neugier“, beobachtet Schwester Ruth.
 
Leben im Konvent in Jena-Lobeda
Als Religionslehrerein unterrichtet sie im laufenden Schuljahr die ersten Klassen im Gemeindezentrum und an einer weiterführenden Schule in den Klassen Fünf bis Sieben. In die „Orientierung“ kommen vor allem Gruppen, die nach religiöser Einkehr suchen, aber auch Studenten, die nach Lebensorientierung fragen, so Schwester Ruth. Das seien Menschen jeden Alters. Und zu ihren Aufgaben in der Pfarrei zählen unter anderem die Firmvorbereitung, die Mitgestaltung von Familiengottesdiensten oder die Begleitung geistlicher Angebote in der Pfarrei.  So  wird es beispielsweise im November drei „Bibelerzähl“-Abende geben, zu denen Bibelerzählerinnen und Musiker aus Erfurt und Jena ins Gemeindezentrum einladen.
Mit der Ewigen Profess bindet sich Schwester Ruth auf Lebenszeit an Gott und an ein Leben nach den Regeln ihrer Ordensgemeinschaft. Dabei trat sie mit den Worten „Hier bin ich“ vor den Altar der Dreifaltigkeitskirche im Bergkloster Bestwig, dem Sitz der Ordensprovinz. Als Zeichen dieses endgültigen Schritts überreichte ihr Generaloberin Schwester Maria Thoma Dikow den Ordensring.
Die Worte „Hier bin ich“ haben für Schwester Ruth zentrale Bedeutung: „Sie sagen unglaublich viel: Dass ich mich mit allem, was ich bin, für Gott und in diese Gemeinschaft einbringe. Und gleichzeitig spreche ich sie vor Gott und dieser Gemeinschaft aus.“ Jetzt sei für sie der richtige Zeitpunkt, dieses Versprechen dauerhaft abzugeben: „Ich stehe in der Mitte des Lebens und habe meinen Weg als Ordensfrau gefunden.“
 
Jesus zeigte, wie man in die Welt hineingeht
Für Ruth Stengel ist es wichtig, dass Kirche in der Diaspora präsent sei. Jesus Christus habe das deutlich gemacht: „Er stand derart mitten im Leben, war so ehrlich und radikal, dass die Flucht aus der Realität keine Option ist. Im Gegenteil: Er hat uns gezeigt, dass es wichtig ist, in diese Welt hineinzugehen.“ Schwester Ruth sagt: „Als Christen müssen wir uns wieder mehr trauen, Profil zu zeigen.“ In Jena versuche sie das.
Der Zelebrant der Professfeier in Bestwig, Pfarrer Ludger Eilebrecht, betonte in seiner Predigt: „Du findest deine Antwort auf deine Berufung im Du zu Christus. Immer wieder hat er sich dir in anderen Menschen zu erkennen gegeben.“ Ob in ihrer Heimat im Lippetal, als Gemeindereferentin an der Weser, im Bergkloster im Sauerland und sogar in Südamerika, wo Schwester Ruth nach ihrem Abitur über die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel ein Jahr als Missionarin auf Zeit verbrachte. Und jetzt in Jena.
 
(smmp/tdh)
 

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