Hilfe für Wohnungslose in der Corona-Krise

Diakonie: Kältehilfe muss pandemiefest sein

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Die Diakonie blickt besorgt auf den kommenden Winter: Wegen der Corona-Pamdemie sieht sie die Versorgung von Wohnungslosen als Herausforderung. 

Eine Frau verteilt Lebensmitteln in der Berliner Bahnhofsmission.
Eine Frau verteilt Lebensmittel in der Berliner Bahnhofsmission. Die Diakonie befürchtet,
dass die Versorgung der Wohnunglosen im Winter schwierig werden könnte. 

Die Diakonie fordert einen verlässlichen Infektions- und Kälteschutz für Wohnungslose während der Corona-Pandemie. Hilfseinrichtungen müssten in diesem Jahr die Menschen nicht nur vor Kälte schützen, sondern im Ernstfall auch Isolations- und Quarantänemöglichkeiten bieten, sagte Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie in Deutschland, am Mittwoch in Berlin. "Dafür sind zusätzliche Unterkünfte, mehr Personal und die entsprechende Ausrüstung notwendig", erklärte sie. Dies sei nur mit zusätzlichen finanziellen Mitteln zu leisten.

Durch die Schutzmaßnahmen seien die Plätze in der Kältehilfe besonders knapp, sagte Loheide. "Sollte es dann noch zu Covid-19-Verdachts- oder Infektionsfällen kommen, ist das organisatorisch und personell nur mit erheblich mehr Aufwand und Ressourcen zu stemmen", warnte sie. Es müsse unbedingt verhindert werden, dass wohnungslose Menschen aufgrund voller Unterkünfte oder fehlender Isolations- und Behandlungsmöglichkeiten abgewiesen werden müssen.

Zuvor hatte bereits die Berliner Kältehilfe vor Engpässen bei der Versorgung von Obdachlosen gewarnt. Wegen der Pandemie fiel in der Hauptstadt schätzungsweise etwa ein Drittel der bisherigen Schlafplätze weg. Betriebs- und Personalkosten blieben dagegen gleich hoch. Bei der Finanzierung für Notübernachtungen und Tageseinrichtungen gebe es noch keine Planungssicherheit.

kna