Anstoss 31/2019
Die Kraft der Vier
Urlaubszeit, Ferienzeit, Zeit die Seele baumeln zu lassen, Zeit, intensiver zu leben und die Schöpfung Gottes wahrzunehmen. Mit all unseren Sinnen riechen, hören, sehen und schmecken, das heißt bewusster und intensiver zu leben. Dazu will auch die diesjährige Aktion der RKW, die Religiöse Kinderwoche, anregen. Es geht um die Kraft der vier Elemente, darum, diese auf vielfältige Weise bewusster zu machen, spielerisch, kreativ, theologisch.
Gott haucht uns Luft, den Lebensatem ein. Ohne Luft können wir nicht leben. Das Feuer als zweites Element kann uns wärmen, kann Licht und Orientierung schenken, hat aber auch zerstörerische Kraft.
Wir kennen das Licht und das Feuer aus der Osternacht, wo sein Licht in die dunkle Kirche getragen wird und das Exultet, das Licht, das für Jesus steht, besungen wird. Auch Pfingsten kennt die Feuerzungen, die damals wie heute für Jesu Geist und Sendung stehen.
Die Erde trägt uns, ist unser Grund und Boden, in ihr will etwas wachsen und gedeihen. Und am Anfang schuf Gott Himmel und Erde, auf dass wir die Erde gestalten und erhalten.
Das Wasser ist erfrischend und belebend, wir brauchen es, um zu leben, aber auch das Wasser hat seine zerstörerische Kraft.
Wasser steht auch für die Taufe, wo wir neugeboren werden in Jesus, der das Wasser des Lebens ist.
Alle vier Elemente gehören zusammen. Damit die Pflanze wächst braucht es Erde, Wasser, Licht und Luft. Es ist die Kraft der vier Elemente die als Einheit uns anvertraut sind. Nicht nur in den Tagen der RKW und nicht nur für die Kinder sind sie eine Gabe und Aufgabe zugleich. Alle diese Elemente tragen die Spuren Gottes.
So hat es auch Papst Franziskus in seiner Enzyklika „Laudato si“ beschrieben und uns ermahnt, die Schöpfung mit allem, was lebt und wächst zu erhalten. So schreibt er in einem Gebet für unsere Erde: „... dass wir Beschützer der Welt sind und nicht Räuber, damit wir Schönheit säen und nicht Verseuchung und Zerstörung. Lehre uns zu erkennen, dass wir zutiefst verbunden sind mit allen Geschöpfen auf unseren Weg zu deinem unendlichen Licht.“
Pater Josef kleine Bornhorst, Leipzig