Ein Kunstwerk für die Umwelt
Eine Arche ganz ohne Tiere
Eine überdimensionale Hand und ein gläsernes Schiff stehen seit Anfang der Woche in Wolfsburg-Vorsfelde. Das Kunstwerk will auf auf die aktuellen Umweltprobleme aufmerksam machen.
Verdorbene Ernten, leere Flüsse, Waldbrände – der heiße Sommer macht es schier unmöglich, nicht über den Klimawandel zu sprechen, sind es doch seine Folgen, die uns seit Monaten ins Schwitzen bringen. Die katholische Kirche in Wolfsburg hat schon in den 80er-Jahren damit angefangen, die Umwelt durch kleine und große Projekte zu schützen. Vor drei Jahren wurde die Gemeinde St. Michael als erste katholische Pfarrgemeinde im Bistum Hildesheim für ihr Engagement nach erfolgreicher Teilnahme am Umweltmanagementsystem „Grüner Hahn“ zertifiziert.
Aber das allein reicht noch nicht, findet der Umweltmanagementbeauftragte der Gemeinde St. Michael, Norbert Batzdorfer: „Wir müssen auch über unsere Gemeinde hinaus auf Umweltprobleme aufmerksam machen – ehe es zu spät ist.“ Gemeinsam mit der Dekanatsreferentin Antonia Przybilski und einer ökumenischen Arbeitsgruppe kam er auf die Idee, eine riesige Arche vor der Kirche in Wolfsburg-Vorsfelde platzieren zu lassen.
Bei der „GlasArche“ handelt es sich um eine fünf Meter lange Skulptur aus mehreren Glasschichten, die von einer hölzernen Hand getragen wird. Sie entstand im Jahr 2016 im Rahmen des Naturschutzprojektes „GlasArche 3“, initiiert vom Landschaftspflegeverband „Mittleres Elstertal“. Seit zwei Jahren schon reist sie durch Mitteldeutschland, um an landschaftlich oder architektonisch interessanten Orten für einige Zeit vor Anker zu gehen.
Und immer regt sie dabei zum Nachdenken an. Denn anders, als man es aus der biblischen Erzählung kennt, steht die Arche leer. „So kann sich jeder selbst fragen: Was beschäftigt mich beim Thema Schöpfung? Manchen wird es um die Tiere gehen, anderen um die Landwirtschaft oder ums Klima“, sagt Kirchenmusiker Paul-Gerhard Blüthner. Er begleitet musikalisch die Veranstaltungen, die in den kommenden Wochen an der Glasarche rund um das Thema Schöpfung stattfinden.
Dekanatsreferentin Antonia Przybilski ist froh, dass die „GlasArche“ auf ihrer Reise durch Deutschland nun auch Halt in Wolfsburg macht: „Sie kommt genau zur richtigen Zeit! Wie damals das Holz für Noah!“ Die Genesis-Erzählung von der Arche Noah und dem Regenbogen sei keineswegs nur eine bunte Geschichte für Kinder: „Die Schöpfung ist heute auch nicht mehr so, wie Gott sie wollte. Das wissen wir alle! Gerade deshalb müssen wir handeln. Hinschauen und handeln – das ist die Arche von heute.“
Am Samstag, 25. August, wird die GlasArche vor der St. Petrus-Kirche begrüßt. Mehr Infos unter: www.kirche-vorsfelde.de
Martha Klawitter