Bundesweites Förderprogramm für Frauen in der Kirche

Frauen in Leitungsaufgaben

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Frauen aus dem Bistum Magdeburg haben am bundesweiten Förderprogramm im Blick auf mehr weibliche Führungskräfte in der Kirche teilgenommen. Kürzlich zogen die Teilnehmerinnen und ihre Mentoren eine Zwischenbilanz.

Friederike Maier, Lydia Schmitt, Patricia Erben-Grütz, Monika Schwenke. Nicht auf dem Bild: Verena Redemann, Karl-Heinz Maischner. | Foto: privat
 
Nach dem Abschluss ihrer Teilnahme am bundesweiten Programm zur Nachwuchsförderung von Frauen in Leitungsfunktionen der Kirche trafen sich die Mentees (Teilnehmerinnen/Teilnehmer an einem Mentoring) aus dem Bistum Magdeburg und deren Mentor/innen zu einem gemeinsamen Rückblick. Die deutschen Bischöfe hatten 2013 eine Selbstverpflichtung verabschiedet, den Anteil von Frauen in Leitungspositionen zu erhöhen und dies nach fünf Jahren auch evaluieren zu lassen. Mit dieser Zielvorgabe setzt der Hildegardisverein seit 2016 ein Förderprogramm um, das für Frauen den Arbeitsplatz Kirche attraktiver machen und ihnen mit ihren Begabungen und Führungskompetenzen gerechte Beteiligungschancen ermöglichen soll.
Neben dem Bistum Dresden-Meißen (Tag des Herrn berichete) beteiligte sich ab Herbst 2016 aus den mitteldeutschen Diözesen auch das Bistum Magdeburg mit drei Tandems an dem Mentoring-Programm, wobei es auf die Unterstützung durch das Bonifatiuswerk setzen konnte. Zu dieser Mentoring-Gruppe gehörten Verena Redemann, Lydia Schmitt, Patricia Erben-Grütz und deren Mentoren, Monika Schwenke und Karl-Heinz Maischner, sowie Dr. Friederike Maier als Mitglied der Projektsteuerungsgruppe des Programms.
Im Rahmen des Mentoring-Programms nahmen die Mentees und Mentoren an zentralen, bundesweiten Treffen teil und kamen zu Workshops und Gesprächen auch auf Bistumsebene zusammen. Jede Mentees hatte zudem ein Projektthema zu bearbeiten.
 
Von den Biografien anderer Frauen gelernt
Verena Redemann, vor ihrer Elternzeit Flüchtlingskoordinatorin im Diözesan-Caritasverband, verbindet den Gewinn ihrer Teilnahme mit den angebotenen Workshops und informellen Gesprächsrunden, in denen sie viele Anregungen zum Umgang mit Konflikten bekommen habe. „Ich habe viele weibliche Berufsbiografien kennengelernt, die mir gezeigt haben, dass es keinen geradlinigen Weg gibt, um zu einer Leitungsfunktion zu gelangen.“
Lydia Schmitt blickt auf ihre Motivation zum Einstieg zurück: „Mich hat die Aussicht motiviert, mit einer leitungskompetenten Persönlichkeit über ein Jahr lang an diesem Programm teilzunehmen und entsprechende Kompetenzen zu vertiefen.“ Ziel war es deshalb, die Leitungserfahrung ihres Mentors, Karl-Heinz Maischner (ehemaliger Leiter der evangelischen Erwachsenbildung in Sachsen), für ihre eigene Tätigkeit zu nutzen.
Patricia Erben-Grütz verweist im Rückblick auf ihr Projektthema, das sie während des Kurses intensiver betrachtet hat: die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die oftmals die grundlegende Voraussetzung dafür bilde, dass sich Frauen überhaupt zutrauen, berufliche Leitungsverantwortung zu übernehmen. Angesichts des Fachkräftemangels, der auch die Einrichtungen des Bistums betreffe, hofft sie, „dass das Personalentwicklungsprojekt Mentoring im Bistum Magdeburg weitergestaltet wird, um das Potenzial von Frauen unterschiedlicher Lebenssituationen für die Kirche noch stärker zu nutzen.“
Die Leiterin des Fachbereichs Pastoral, Friederike Maier, hat die erstmalige Teilnahme des Bistums Magdeburg am überdiözesanen Förderprogramm initiiert und verantwortet. „Auch wenn es nicht viele Stellen auf oberer Leitungsebene gibt, war es uns wichtig, an diesem Programm teilzunehmen, um Frauen im Bistum diese Möglichkeit der Weiterbildung zu geben und in der Vernetzung mit anderen Bistümern eine neue Aufmerksamkeit sowie weitere Perspektiven der Frauenförderung zu gewinnen.“
Auch Monika Schwenke, Mentorin und Abteilungsleiterin im Caritas-Diözesanverband wertet das Mentoring-Programm als wichtigen Baustein auf dem Weg zu mehr Chancengleichheit von Frauen in kirchlichen Tätigkeitsfeldern mit besonderer Verantwortung. „Als Mentorin konnte ich die eigene Leitungstätigkeit reflektieren, eigene Leitungserfahrungen einbringen, den Mentees Empfehlungen für ihr zukünftiges berufliches Wirken geben und vor allem sehr motivierte und verantwortungsbewusste Frauen kennenlernen.“
 
Fachaustausch weiblicher Führungskräfte
Für April 2019 haben die Mentoring-Teilnehmerinnen einen nächsten Schritt zur Nachhaltigkeit des Programms vereinbart: ein Fachforum für Frauen in Leitungsfunktionen, bei dem weibliche Führungskräfte des Bistums in Fachaustausch untereinander kommen sollen. (peg/tdh)

Mehr Infos: www.kirche-im-mentoring.de; www.hildegardis-verein.de

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