Delegierte beim Synodalen Weg vorgestellt

Für eine Kirche, die das Leben fördert

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Gemeindereferentin Steffi Hoffmann ist Delegierte beim Synodalen Weg. Sie ist eine von sechs Personen, die im Auftrag der geistlichen Gemeinschaften und kirchlichen Bewegungen aktiv daran teilnehmen.

Steffi und Ansgar Hoffmann mit einer ihrer vier Töchter.    Foto: privat

 

Steffi Hoffmann (40) stammt aus Bamberg. Die studierte Religionspädagogin ist als Gemeindereferentin derzeit in Teilzeit Schulseelsorgerin an der Bischöflichen Maria-Montessori-Grundschule Bautzen. Mit ihrem Mann Ansgar hat sie vier Kinder. Zum Synodalen Weg wurde sie von der Schönstatt-Bewegung entsandt.

Frau Hoffmann, was ist Ihnen beim Synodalen Weg wichtig?

Ursprünglich war angedacht, dass mein Mann und ich als Ehepaar teilnehmen, was wegen der Satzung aber nicht möglich war. Uns beiden ist eine lebensfrohe und lebensfördernde Kirche ein großes Anliegen. Umgekehrt formuliert leiden wir immer, wenn wir Kirche nicht als „Leben in Fülle“ spendend, als starr, als lebensuntauglich oder elitär erleben. Eine Pastoral am Puls der Zeit wollen wir mitgestalten, unter diesem Motto sind wir als Gemeindereferenten in den Dienst gegangen. Zugleich beschämen mich die aufgedeckten Missstände aufs Tiefste, diese Dimension des Leids war mir nicht bewusst.

Was hat Sie beim Synodalen Weg bisher am meisten überrascht?

Die recht deutsche Arbeitsweise, mit viel Papier, Diskurs und Geschäftsordnung hat mich zuerst etwas verunsichert und verschreckt. Ich habe aber unglaublich schätzen gelernt, mit wieviel Ernsthaftigkeit und Leidenschaft Menschen verschiedenster Couleur sich für ihren Glauben einsetzen. Allen Synodalen ist eine Tiefe gemein und der Wunsch nach gelebter christlicher Botschaft innerhalb unserer Kirche. Das Wort „Trotzdem“ ist für mich das Wort des Synodalen Weges. Soviele Menschen engagieren sich und ringen um eine Kirche, die heilbringend, lebensspendend ist und Gott erfahrbar werden lässt, trotz aller Enttäuschung, die sie selbst oder ihnen nahe stehende Menschen in dieser Kirche erfahren haben. Oder sogar trotz allen Leids, das ihnen selbst widerfahren ist. Das bewegt mich unglaublich.

Frust sei auf dem Synodalen Weg vorprogrammiert, heißt es. Was ist frustrierend und was hilft Ihnen gegen die Resignation?

Am meisten ärgern mich Pessimismus und Gleichgültigkeit gegenüber dieser immensen Kraftanstrengung: „Zu retten, was zu retten ist“, und zu heilen, was verwundet ist, und zu verhindern, was niemals mehr vorkommen darf. Unsere Kirche hat große Hausaufgaben zu erledigen, wenn sie weiterhin die Frohe Botschaft verkünden will.
Ebenso finde ich manche Berichterstattung über den Prozess grotesk, wenn polemisch und dabei angeblich seriös und redlich katholisch berichtet wird. Für mich ist es dann jedesmal ein kleiner Trost, dem meine eigenen, meist positiven Eindrücke gegenüberzustellen, in persönlichen Gesprächen, bei Vorträgen oder in Texten. Auch der Austausch mit meinem Mann ist wunderbar, um all die Eindrücke zu verarbeiten und meine eigene Sichtweise zu weiten und zu schärfen.
Dass wir als Kirche lernen, synodal einen Weg miteinander zu gehen, das ist für mich schon ein immenses Teilziel. Gleichzeitig sind wir noch Lernende, wirklich hörend, hochherzig und geistlich entdecken wollend, wie das alles geht, darauf vertrauend, wo zwei oder drei oder 230 in seinem Namen versammelt sind, dass da Gott selbst (wirksam) mitten unter uns ist.

Fragen: Eckhard Pohl

 

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