Vertreter des Bonifatiuswerkes im Bistum Magdeburg unterwegs

Für einen lebendigen Glauben

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Vertreter des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken informierten sich vor Ort über geförderte Projekte im Bistum Magdeburg.

Diözesan-Jugendseelsorger Diakon Christoph Tekaath (rechts im Bild) informiert die Gäste über die Arbeit im Kinder- und Jugendzentrum Don Bosco. Neben ihm Bonifatius-Generalsekretär Georg Austen und die Leiterin des Kinder- und Jugendzentrums, Don-Bosco-Schwester Lydia Kaps.    Foto: Susanne Sperling

 

Solidarität zwischen den Christen in den alten und neuen Bundesländern ist nach Ansicht von Bischof Gerhard Feige auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung ein Gebot der Stunde. Im gleichen Sinne waren jetzt die Mitglieder des Bonifatiusrates und des Vorstandes des in Paderborn ansässigen Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken bei einer Projektreise im Bistum unterwegs. Sie verschafften sich einen Eindruck davon, unter welchen Umständen die katholische Kirche im Bistum lebt und wie es den wenigen Gläubigen gelingt, eine lebendige Glaubensgemeinschaft zu erfahren und aktiv in die Gesellschaft hineinzuwirken.
Neben einem Gespräch mit Generalvikar Bernhard Scholz zur Entwicklung der pastoralen Strukturen und der Zusammenarbeit mit dem Bonifatiuswerk standen am 22./23. September Besuche im Zisterzienserinnenkloster Helfta sowie der Ökumenischen Höfe, des Roncalli-Hauses, des Offenen Jugendbüros „M 13“ und des Kinder- und Jugendzentrums Don Bosco in Magdeburg auf dem Programm.
Zunächst lag Kloster St. Marien in Helfta an der Reiseroute. Nach der politischen Wende konnten die damals stark verfallenen Baulichkeiten unter anderem mit Hilfe des Bonifatiuswerkes schrittweise revitalisiert werden. Seit der Wiederbesiedlung durch Zisterzienserinnen aus Kloster Seligenthal bei Landshut 1999 hat das Bonifatiuswerk 1,6 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. „Kloster Helfta ist ein wichtiger Ort des Glaubens, zentraler Anlaufpunkt für Frauen etwa zu Wallfahrten und auch über die Kirche hinaus ein Ort des Gebets und der Exerzitien“ sagte Bonifatiuswerk-Generalsekretär, Monsignore Georg Austen, vor Ort.
Am Tag darauf war Madeburg das Ziel der Reise. Hier besuchten Bonifatiusrat und Bonifatiuswerks-Vorstand die mitten in der Altstadt entstehenden „Ökumenischen Höfe“ als ein neues, weiteres kirchliches Zentrum, das ökumenische Zusammenarbeit ermöglichen soll. Gefördert wird das von den Prämonstratensern getragene Projekt vom Bonifatiuswerk mit 389 000 Euro. „Aufgrund der zentrumsnahen Lage öffnet sich mit den Ökumenischen Höfen ein neuer Raum, der zur Begegnung mit dem christlichen Glauben einlädt. Ich bin zuversichtlich, dass dieses Projekt für viele Bürger der Stadt und darüber hinaus auch für Mitglieder anderer Gemeinden und Religionen interessant und anziehend sein wird“, hofft der Generalsekretär Austen.

Diaspora-Aktion 2020: „Werde Hoffnungsträger!“
Mit der Diaspora-Aktion 2020 fördert das Bonifatiuswerk das  Kinder- und Jugendzentrum Don Bosco im Norden Magdeburgs. Don-Bosco-Schwester Lydia Kaps hat das Zentrum mitbegründet und leitet es seit 1995. Mit zwei Mitschwestern bietet sie jungen Menschen unterschiedlicher sozialer Kontexte einen Ort, der für viele über eine einfache Freizeitbeschäftigung hinausgeht. „Wir bekommen oft zu hören, dass wir eine kleine Oase inmitten der schwierigen Welt seien. Hier können Kinder und Jugendliche aus teils problematischen Verhältnissen und ohne Bezug zur Kirche einen Ort der Heimat erfahren und sich angenommen fühlen“, sagt die Ordensfrau.

 

Priorin Schwester Christiane Hansen OCist erläutert den Gästen die bisherige Entwicklung im Kloster Helfta.    Foto: Sr. Pauline Klimach OCist

 

„Die Schwestern zeigen eindrücklich, wie das Leitwort unserer Diaspora-Aktion 2020 ,Werde Hoffnungsträger!‘ mit Leben gefüllt werden kann. Sie und  ihre Mitarbeiter lassen ihre Hoffnung überspringen und setzen für viele junge Menschen einen Anker des Vertrauens. Durch sie ist zu spüren, was christliche Hoffnung bedeutet, die andere inspirieren, motivieren und mitreißen kann“, so Monsignore Austen.
Ein zentraler Treff- und Informationspunkt der ökumenischen Zusammenarbeit, Netzwerkarbeit und auch Bildungsarbeit ist das Jugendbüro M13 am Roncalli-Haus in Madeburg. Das Kinder- und Jugendzentrum biete unter anderem Jugendlichen in der Magdeburger Innenstadt vielfältige und zielgruppengerechte Angebote. Dazu gehörten Hausaufgaben erledigen, kochen, spielen, TV-Abende oder Gesprächsrunden, sagt Christoph Tekaath, Diözesanjugendseelsorger und Leiter der Arbeitsstelle für Jugendpastoral. Zudem sei das M13 ein zentraler Anlauf- und Austauschpunkt für Multiplikatoren in der Jugendpastoral.
„In unseren Ratssitzungen diskutieren wir sehr intensiv, wie wir der Kirche in Ostdeutschland solidarisch zur Seite stehen können, gerade mit Blick auf aktuelle Veränderungen und Herausforderungen in einer Zeit, in der unsere finanziellen Möglichkeiten geringer werden“, so der Präsident des Bonifatiuswerkes, Heinz Paus. „Angelehnt an die Aussagen von Bischof Feige zur schöpferischen Minderheit geht es uns um die Frage, wie eine solche Minderheit kirchliches Leben lebendig halten und mit ihren Möglichkeiten in die Gesellschaft hineinwirken kann. Daher ist es für uns wichtig, persönlich die Projektpartner und deren Ideen kennenzulernen, um so die Beziehungen zu unseren Förderregionen weiter zu vertiefen“.
www.bonifatiuswerk.de

(bw/pbm/tdh)