Handgemachte Wollstulpen für Obdachlose

Geschenke gegen die Kälte

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90 Paar Wollstulpen hat Carola Ahlbrecht seit Ostern gestrickt. Am Heiligen Abend liegen sie nun in der Vinzenzpforte unterm Baum für Menschen, denen es nicht so gut geht.

ä Der Countdown bis Heiligabend läuft. Carola Ahlbrecht näht noch die letzten Stulpen zusammen.
Der Countdown bis Heiligabend läuft.
Carola Ahlbrecht näht noch die letzten Stulpen zusammen.

Carola Ahlbrecht macht für ihr Leben gern Handarbeiten und sie engagiert sich gern im sozialen Bereich. Jetzt hat sie beides miteinander verbunden. „Ich habe schon länger überlegt, wie ich etwas Sinnvolles tun kann, was den Menschen wirklich hilft“, erzählt sie und zeigt auf mehrere Kisten voller bunter und warmer Wollstulpen. „Schnell wusste ich, dass ich etwas für Obdachlose tun wollte, Menschen, denen es nicht so gut geht wie mir.“

Inspiriert durch die Tante ihres Ehemanns, „die uns Stulpen zu Weihnachten geschenkt hatte“, kristallisierte sich bis Ostern 2019 die Idee heraus, selbst Stulpen zu stricken. „Die sind schön warm, aber trotzdem kann man die Finger frei bewegen“, sagt Ahlbrecht.  

Die Idee war geboren, fehlten nur noch die Abnehmer. „Da traf ich durch einen glücklichen Zufall Jeanne Golla, die Leiterin der Vinzenzpforte in Hildesheim. Sie war von den Stulpen begeistert, denn viele ihrer Besucher, die sich hier eine warme Mahlzeit  holen, verbringen auch im Winter viel Zeit außerhalb geheizter Räume“, hat die 56-Jährige erfahren.

Und so begann Carola Ahlbrecht zu stricken – von Ostern bis jetzt 90 Stulpenpaare „aus hochwertiger Wolle und in modischen Farben“. Doch sie will die Stulpen nicht einfach anonym verschenken, sondern auch die Beschenkten kennenlernen. So wird sie Heiligabend, wenn über 80 Frauen und Männer in der Vinzenzpforte zur Weihnachtsfeier erwartet werden, selbst mit anpacken und helfen.
Und kaum sind die letzten Stulpen fertig und mit einem kleinen Herzchen versehen, fragt sich Ahl­brecht, was sie im kommenden Jahr machen könnte. „Naja, ich habe da schon so eine Idee“, sagt sie und schmunzelt. Doch verraten wird noch nichts.

Von Edmund Deppe