Acht Models, allesamt Mitarbeitende der Caritas

Gesichter für die Caritas

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Ihre Porträts sind überlebensgroß zu sehen – auf Plakatwänden, auf Bussen. Acht Models, allesamt Mitarbeitende der Caritas, zeigen Gesicht. „Dazu gehört viel Mut“, lobt Diözesan-Caritasdirektor Jörg Klärner. Von Heike Kaiser



Acht Models aus sieben Orts-Caritasverbänden zeigen Gesicht.


„So haben Sie sich eine Kita-Leiterin immer vorgestellt.“ Hinter dieser Überschrift steht Patrick, ein bärtiger junger Mann. Der 34-jährige Leiter einer Kindertagesstätte zeigt, dass klassische Rollenbilder im beruflichen Umfeld genauso überholt sind wie Klischees und Vorurteile. „Die Caritas ist kein altbackenes Konstrukt“, sagt er.
„Tattoos, Piercings und ein Job, der unter die Haut geht“, ist neben dem Gesicht von Cathrin zu lesen, die als Suchttherapeutin den „Job ihres Lebens“ gefunden hat und beinahe erstaunt war, dass weder Piercings noch Haarfarbe Thema im Vorstellungsgespräch waren. „Das Schönste in meinem Job? Dabei zu sein, wenn Leute es schaffen, über sich hinaus zu wachsen“, berichtet sie.

Eine Stunde vor der Kamera interviewt

Simones Porträt ziert die Überschrift: „Alle katholisch? Wie langweilig.“ Die 51-jährige Ordensschwester ist gelernte Sozialarbeiterin und froh, dass es bei der Caritas ziemlich interkulturell und multikonfessionell zugeht. „Caritas macht so viele unfassbar tolle Sachen. Ich finde, dass katholische Träger ruhig mal zeigen dürfen, was sie draufhaben“, unterstreicht sie. Wie alle der insgesamt acht Models aus den regionalen sieben Orts-Caritasverbänden wurde Simone eine Stunde vor der Kamera interviewt.
Mit der ungewöhnlichen Imagekampagne hat die Caritas im Bistum Limburg eine Offensive zur Bekämpfung des Fachkräftemangels gestartet: Unter dem Titel „Die Caritas zeigt Gesicht“ sind die Porträts von Mitarbeitenden und ihre Statements auf Plakatwänden und auf Bussen zu sehen – in Frankfurt genauso wie in Wiesbaden, Wetzlar, Limburg. Neben der großformatigen Flächenwerbung sind 5000 Plakate an Einrichtungen und Pfarreien des Bistums gegangen, 4000 Broschüren wurden verteilt. Das Projekt verfolgt zwei Ziele: „Vorurteile gegen die Caritas als Arbeitgeberin abbauen und die Marke Caritas stärken“, erläutert Diözesan-Caritasdirektor Jörg Klärner.
Die Kampagne koste Geld, räumt Klärner ein. „Wir wollen Interesse wecken, inspirieren, irritieren, mit Menschen ins Gespräch kommen, damit die Caritas als vielfältige, attraktive Arbeitgeberin, als modern, divers wahrgenommen wird.“

Sieben Monate bis eine freie Stelle besetzt ist

Denn Fachkräfte werden dringend gebraucht: „Bis zum Jahr 2035 fehlen in Hessen laut IHK-Fachkräftemonitor 495 000 Fachkräfte, viele davon in der sozialen Arbeit und in der Pflege“, sagt Klärner. „Bis eine vakante Stelle in der Pflege neu besetzt werden kann, vergehen im Durchschnitt 212 Tage – das sind sieben Monate.“
Klärner verweist auf faire Bedingungen, die die Caritas als Arbeitgeberin biete: „Gute Bezahlung, eine sinnstiftende soziale Arbeit, die junge Menschen anspricht, und work-life-balance.“

Von Heike Kaiser

https://caritas.work/