Umweltbeauftragte der Bistümer trafen sich in Speyer

Glaube praktisch

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Bischof Wiesemann: Engagement für die Schöpfung ist eine geistliche Grundhaltung. Die Umweltbeauftragten der Bistümer trafen sich in Speyer. Bei einer Exkursion diskutierten sie mit Experten der BASF über Nachhaltigkeit.


Die Umweltbeauftragten der Diözesen mit dem Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann. Aus den ostdeutschen Diözesen war nur Wendelin Bücking aus dem Bistum Magdeburg (vierter von links) dabei. | Foto: Bistum Speyer


Wer sich für die Umwelt engagiert, sollte dies durchaus als einen geistlichen Prozess begreifen und seinen Einsatz entsprechend gestalten. Dazu hat der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann ermutigt. „Wie wir heute verantwortlich mit der Schöpfung umgehen können, ist nicht nur eine Frage für Umweltspezialisten. Sie ist auch nicht allein mit Fachwissen zu beantworten, sondern erfordert eine Grundhaltung, die aus dem Bewusstsein lebt, dass das Geheimnis der Schöpfung heilig ist und letztlich etwas für den Menschen Unverfügbares in sich trägt“, sagte Wiesemann bei der Jahrestagung der Umweltbeauftragten der deutschen (Erz-)Bistümer im Priesterseminar St. German in Speyer. Der nachhaltige Einsatz für die Vielfalt und Fülle der Schöpfung auch für nachfolgende Generationen sei immer mehr ein „Akt des praktischen Glaubens“ und für die Kirche „eine Bewährungsprobe ihrer Glaubwürdigkeit“. Der Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung sei heute mehr denn je mit den „großen sozialen Herausforderungen unserer Zeit“ verknüpft, wie Wiesemann am Beispiel der weltweiten Flüchtlingsbewegungen deutlich machte. „Es bedarf einer tiefen spirituellen Umkehr. Sie bedeutet einerseits Verzicht, auf der anderen Seite ist sie eine Chance, den tieferen Sinnzusammenhang des Lebens wiederzugewinnen und wieder mehr Freude am Geschenk der Schöpfung zu empfinden“, so der Bischof.

Austausch über Aktivitäten
Zum dreitägigen Treffen der Umweltbeauftragten der deutschen Diözesen Mitte März gehörte eine Exkursion zum Chemiekonzern BASF in Ludwigshafen. An die Besichtigung der BASF-Umweltzentrale schloss sich eine Gesprächsrunde zur Frage der Nachhaltigkeit an.
„Die Jahrestagung dient immer auch der gegenseitigen Information über konkrete Vorhaben und Projekte in den einzelnen Bistümern“, so Mattias Kiefer, Umweltbeauftragter des Erzbistums München und Freising und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Umweltbeauftragten.
Der Umweltbeauftragte des Bistums Speyer, Steffen Glombitza, etwa berichtete den Kollegen über das Pilotprojekt „Energiemanagement“, das Pfarreien in die Lage versetzen soll, ihren Energieverbrauch zu optimieren. Des Weiteren informierte er über zwei ökumenische Projekte: das Exerzitienprojekt „erd-verbunden“ und das geplante Projekt „Trendsetter Weltretter – einfach anders konsumieren“, das Anregungen vermitteln wird, wie man mit kleinen Veränderungen im Alltag der Schöpfungsverantwortung besser gerecht werden kann.

Ökumenisches Projekt im Bistum Magdeburg
Der Umweltbeauftragte des Bistums Magdeburg, Wendelin Bücking, berichtete unter anderem über das Pilotprojekt „Grüner Hahn“, das Einrichtungen und Pfarreien in die Lage versetzen soll, ihren Energieverbrauch zu optimieren und Schöpfungshandeln systematisch und konsequent in den Blick zu nehmen. Dieses Projekt soll im Bistum Magdeburg in ökumenischer Kooperation mit der evangelischen Kirche Mitteldeutschlands weiter ausgebaut werden. (mh/tdh)

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