Maria Schermann ist neue Referentin im Görlitzer Seelsorgeamt

Glauben weiterschenken

Image
Maria Schermann ist neue Referentin im Seelsorgeamt. Schwerpunktmäßig ist sie für Erwachsene und Familien tätig. Schermann will den Menschen helfen, den Weg zu Gott zu finden und ein erfülltes Leben zu führen.

Die Theologin und Religionspädagogin Maria Schermann stammt aus Niederösterreich.    Foto: Holger Jakobi

„Nur was Du kennst, kannst Du lieben!“, so das Motto des ersten Wochenendes, das Maria Schermann im St. Wenzeslaus-Stift in Jauernick-Buschbach ab 16. September anbietet. Eingeladen sind junge Erwachsene, die sich für ein erfülltes, katholisches Leben interessieren.
Maria Schermann ist seit Anfang August im Seelsorgeamt des Görlitzer Ordinariates tätig. Sie trat die Nachfolge von Gabriele Kretschmer und Ingrid Schmidt an. Kretschmer ging in den Ruhestand, Schmidt wechselte in die Pfarrseelsorge. Vieles von dem, was ihre Vorgängerinnen begonnen haben, wird Schermann fortsetzen, so etwa die Großeltern-Enkel-Tage. Manches möchte sie anpassen, Lücken erkennen und vieles neu entwickeln. Kurz zusammengefasst: „Ich möchte als Mitarbeiterin der Kirche den Menschen Angebote machen, die ihnen helfen. Dabei denke ich auch an ganz praktische Dinge, in denen sich unser Glaube und unsere Überzeugung widerspiegeln.“ Schwerpunktmäßig wird die neue Referentin für Erwachsene und Familien zuständig sein.

Hoffe, viel Positives bewirken zu können
Seelsorge ist für sie eine der wichtigsten Aufgaben der Kirche. Maria Schermann: „Es geht um die Sorge um die Seelen. Wir sind nur eine kurze Zeit hier auf der Erde und gehen auf die Ewigkeit zu. Daraus ergibt sich die Aufgabe, den Menschen zu helfen, dieses Ziel zu erreichen.“ In der Begegnung mit den Menschen erhofft sich die neue Referentin, dass sie viel Positives bewirken kann.
Das Licht der Welt erblickte Maria Schermann am 14. März 1991 in Mödling (Niederösterreich). In Arbesthal wuchs sie mit neun Geschwistern auf. „Meinen Eltern verdanken meine Geschwister und ich unseren Glauben. Das Gebet prägte unseren Familienalltag, es gab ihm Struktur. Die Teilnahme an der heiligen Messe und dem Leben der Gemeinde gehörte in unserer Familie selbstverständlich dazu.“ Doch zunächst studierte Schermann nach der Matura (Abitur) zwei Semester Rechtswissenschaften an der Universität Wien. Danach absolvierte sie eine Ausbildung im medizinischen Bereich und wurde als Arzthelferin tätig. Zunächst ein halbes Jahr in Wien, dann vier Jahre in Baden. In der Nähe befindet sich das Zisterzienserkloster Heiligenkreuz. „Es ist ein besonderer Ort des Gebetes. Die Mönche verschenken ihre Zeit an Gott, es ist viel Segen zu finden.“ Maria Schermann begann an der dortigen Phil.-Theol. Hochschule Benedikt XVI. das Studium. „Ich bin jeden Tag sehr gerne dorthin gefahren.“ Ihren Magister in Katholischer Fachtheologie hat sie inzwischen erworben, ihr Masterstudium in Religionspädagogik an der Phil.-Theol. Hochschule St. Pölten sowie an der Universität Wien schließt sie derzeit ab.

Der Glaube und die Kirche sind ihr wichtig
Ihr Kontakt zu den Mönchen von Heiligenkreuz – die in Neuzelle eine Niederlassung haben – war einer der Gründe, warum sich Maria Schermann für Görlitz entschieden hatte. Die Neuzeller Zisterzienser kennt sie alle persönlich, hat mit einigen studiert und pflegt persönliche Kontakte. Auch hier möchte sie schauen, was in Zusammenarbeit von Kloster und Seelsorgeamt gemeinsam möglich wird. Ein weiterer Grund war das Bistum selbst, das sie derzeit kennenlernt. Zudem wollte sie bewusst ihre Heimat – in der sie 30 Jahre lebte – verlassen, um einmal Neues kennenzulernen.
Ihr Glaube und die katholische Kirche sind Maria Schermann sehr wichtig. Sie sagt: „Ich möchte Bischof Wolfgang Ipolt und dem Bistum helfen, Menschen für Gott zu begeistern.“ Leider sei es derzeit so, dass viele Christen oft nicht wissen, was sie glauben. Beispielsweise in Sachen Sakramente könne vieles nicht mehr vorausgesetzt werden. Maria Schermann: „Daraus mache ich niemandem einen Vorwurf, mir selbst ist es ja auch so gegangen, auch ich wusste lange Zeit um vieles nicht und musste lernen.“ Glauben, so ist sich die Referentin sicher, braucht festen Halt und fundiertes Wissen.
Das „Katholische“ ist für Maria Schermann nichts Verstaubtes. Vielmehr ist es etwas, nachdem die Menschen suchen.

Von Holger Jakobi