Internationaler Tag der Pflegenden

Hände des Evangeliums

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Beifall klatschen ist das eine. Ganz anders sieht es aus, wenn es um Anerkennung und Gerechtigkeit im Pflegeberuf geht. Darauf weist eine im Sinne des Wortes bunte Aktion des Caritasverbandes hin. Dringend nötig ist eine gesetzlich geregelte tragfähige Zukunft.


Ein Dankeschön an alle, die sich um alte und kranke Menschen kümmern. Doch eine tragfähige Zukunft für den Pflegeberuf braucht mehr als Symbole, sagen Caritasdirektor Achim Eng (links) und Bischof Heiner Wilmer.

Zehn Meter zieht sich vor dem Caritas Senioren- und Pflegeheim Teresienhof ein Kreidegemälde über das Pflaster. „Danke“, „Ihr seid unersetzlich“, „Ohne Euch geht es nicht“ ist darauf zu lesen. Auch Bischof Heiner Wilmer und Caritasdirektor Achim Eng nahmen bunte Kreidestücke in die Hand, um den Pflegekräften im gesamten Bistum symbolisch zu danken. Die Aktion weist auf den Internationalen Tag der Pflegenden hin. Die Mitarbeitenden des Teresienhofes beobachteten das Entstehen des Bildes von den Fenstern aus.

„Sie haben dem Virus Einhalt geboten. Ihr Verzicht auf Kontakte im Privatleben hat die Ausbreitung in unseren Einrichtungen bisher erfolgreich verhindert“, wandte sich Bischof Heiner Wilmer an die Pflegekräfte. „Sie sind sowohl Ihrer Verantwortung für die Ihnen anvertrauten Menschen als auch für die Gesellschaft über die Maße gerecht geworden. Ich bin sehr dankbar und froh, dass Sie als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Teresienhof für die Bewohnerinnen und Bewohner, für die Angehörigen und füreinander da sind. Sie geben dem Evangelium Stimme und Hände.“

Caritasdirektor Eng schloss sich diesem Dank an und verwies auf die politische Dimension: „Diese Aktion zum Internationalen Tag der Pflegenden ist ein Symbol dafür, dass wir uns in der Caritas für die tragfähige Zukunft der Pflegeberufe stark machen. Wir begrüßen ausdrücklich, dass die Bundesregierung nun an einem Gesetz arbeitet, das die Situation der Pflegenden zu verbessern hilft. Die Pandemie hat die Pflegekräfte überaus strapaziert, deshalb ist Handeln unbedingt angebracht.“ Es müsse nur genau geschaut werden, „ob die Gesetzesvorhaben in Wahlkampfgetöse enden oder wirklich umgesetzt werden.“

Im Teresienhof leben 97 Menschen, die meisten von ihnen inzwischen gegen Corona geimpft. Daher können beliebte Aktivitäten wie das gemeinsame Kaffeetrinken wieder stattfinden. Damit ist das Leben der Bewohnerinnen und Bewohner etwas erleichtert und die Lebensfreude kehrt zurück. Dabei bleiben die Pflegekräfte der Dreh- und Angelpunkt wie überall im Bistum, egal ob sie ihren Dienst in stationären oder ambulanten Einrichtungen leisten. Insgesamt versorgen die katholischen Einrichtungen mit 1200 Mitarbeitenden 3200 pflegebedürftige Menschen.

Der Tag der Pflegenden erinnert an den Geburtstag der britischen Krankenpflegerin und Pionierin der modernen Krankenpflege, Florence Nightingale im Mai 1820. Er wurde 1965 ins Leben gerufen und 1974 offiziell zu einem Internationalen Aktionstag erklärt.

Svenja Koch