Stationäres Hospiz St. Josef in Torgau eröffnet
Herberge für die letzte Etappe
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In Torgau ist das Stationäre Hospiz St. Josef eröffnet worden. Bereits seit 2006 gibt es einen Ambulanten Hospizdienst der Caritas mit heute 30 ehrenamtlichen Mitarbeitern.
Bischof Feige weiht das neue Hospiz ein und segnet die Kreuze für die Gästezimmer. | Foto: Karsten Holling |
In Torgau ist am 26. April das Stationäre Hospiz St. Josef eröffnet worden. Bischof Gerhard Feige segnete die neuen Räume. In dem Stationären Hospiz können bis zu acht Sterbenskranke in Einzelzimmern aufgenommen werden.
Persönliche Zuwendung und individuelle Pflege
„Persönliche Zuwendung, individuelle Pflege, Begleitung und Betreuung soll ein menschenwürdiges Leben bis zum letzten Atemzug ermöglichen“, sagt Leiterin Gabriele Krüger. Mitten im Hospiz befinden sich ein „Raum der Stille“ und ein kleiner Innenhof mit einem Olivenbaum und einer Wasserquelle. Im dazugehörigen Garten steht ein großer alter Nussbaum. Alle Zimmer sind ebenerdig und mit Terrassen ausgestattet, über die die Schwerstkranken gegebenenfalls mit Hilfe gut in den Garten gelangen können. All dies soll „die Möglichkeit bieten, die verbleibende Lebenszeit nach eigenen Wünschen noch möglichst aktiv zu gestalten und zur Ruhe zu kommen“. „An- und Zugehörige sind jederzeit willkommen“, so Gabriele Krüger. So stünden auch zwei Angehörigenzimmer zur Verfügung.
„Die meisten Menschen möchten zu Hause sterben. Und wenn das nicht geht, wenigsten gut versorgt in ihrer Heimatgegend die letzten Lebenstage verbringen“, sagt Krüger. In Torgau gebe es allein schon aufgrund des onkologischen Brust- und des onkologischen Darmzentrums viele schwerst an Krebs erkrankte Personen. „Wir begleiten mit unserem Ambulanten Hospizdienst regelmäßig diese Menschen. Manche von ihnen sterben dann im Krankenhaus, andere in Hospizen in Dresden oder Leipzig“, begründet Krüger, die bisher Koordinatorin des Ambulanten Dienstes war, den vorhandenen Bedarf für das Hospiz. Neben Menschen mit fortgeschrittener Krebserkrankung werden schwer an AIDS Erkrankte, Menschen mit neurologischen sowie chronischen Nieren-, Herz-, Verdauungstrakt- und Lungenerkrankungen als Gäste im Hospiz aufgenommen. Die Verantwortlichen sprechen von „Gästen“, zumal der Begriff „Hospiz“ für Herberge steht und die Hilfesuchenden für eine begrenzte Zeit, eben als Gäste, kommen. Eine Inanspruchnahme des Hospizes ist zuzahlungsfrei.
Für die Unterbringung des Stationären Hospizes hat das Christliche Sozialwerk Sachsen (CSW) einen Neubau errichtet, in dem außerdem der seit 2006 bestehende Ambulante Hospizdienst der Caritas, der privat getragene Palliativnotdienst Nordsachsen (Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung SAPV) und eine Hausarztpraxis ihre Räume haben. Letztere übernimmt auch die palliativmedizinische Versorgung im Stationären Hospiz. Alle vier Einrichtungen bilden ein Palliativkompetenzzentrum.
Examinierte Krankenschwestern oder Altenpflegerinnen mit insgesamt zwölf Vollstellen werden sich um die Gäste kümmern, dazu Ehrenamtliche. Im Ambulanten Hospizdienst Torgau sind derzeit 30 Ehrenamtliche, darunter auch katholische und evangelische Christen, engagiert. „Wir werden auch für das Stationäre Hospiz eine eigene Ehrenamtsgruppe einschließlich der entsprechenden Ausbildung aufbauen“, sagt Krüger.
„Persönliche Zuwendung, individuelle Pflege, Begleitung und Betreuung soll ein menschenwürdiges Leben bis zum letzten Atemzug ermöglichen“, sagt Leiterin Gabriele Krüger. Mitten im Hospiz befinden sich ein „Raum der Stille“ und ein kleiner Innenhof mit einem Olivenbaum und einer Wasserquelle. Im dazugehörigen Garten steht ein großer alter Nussbaum. Alle Zimmer sind ebenerdig und mit Terrassen ausgestattet, über die die Schwerstkranken gegebenenfalls mit Hilfe gut in den Garten gelangen können. All dies soll „die Möglichkeit bieten, die verbleibende Lebenszeit nach eigenen Wünschen noch möglichst aktiv zu gestalten und zur Ruhe zu kommen“. „An- und Zugehörige sind jederzeit willkommen“, so Gabriele Krüger. So stünden auch zwei Angehörigenzimmer zur Verfügung.
„Die meisten Menschen möchten zu Hause sterben. Und wenn das nicht geht, wenigsten gut versorgt in ihrer Heimatgegend die letzten Lebenstage verbringen“, sagt Krüger. In Torgau gebe es allein schon aufgrund des onkologischen Brust- und des onkologischen Darmzentrums viele schwerst an Krebs erkrankte Personen. „Wir begleiten mit unserem Ambulanten Hospizdienst regelmäßig diese Menschen. Manche von ihnen sterben dann im Krankenhaus, andere in Hospizen in Dresden oder Leipzig“, begründet Krüger, die bisher Koordinatorin des Ambulanten Dienstes war, den vorhandenen Bedarf für das Hospiz. Neben Menschen mit fortgeschrittener Krebserkrankung werden schwer an AIDS Erkrankte, Menschen mit neurologischen sowie chronischen Nieren-, Herz-, Verdauungstrakt- und Lungenerkrankungen als Gäste im Hospiz aufgenommen. Die Verantwortlichen sprechen von „Gästen“, zumal der Begriff „Hospiz“ für Herberge steht und die Hilfesuchenden für eine begrenzte Zeit, eben als Gäste, kommen. Eine Inanspruchnahme des Hospizes ist zuzahlungsfrei.
Für die Unterbringung des Stationären Hospizes hat das Christliche Sozialwerk Sachsen (CSW) einen Neubau errichtet, in dem außerdem der seit 2006 bestehende Ambulante Hospizdienst der Caritas, der privat getragene Palliativnotdienst Nordsachsen (Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung SAPV) und eine Hausarztpraxis ihre Räume haben. Letztere übernimmt auch die palliativmedizinische Versorgung im Stationären Hospiz. Alle vier Einrichtungen bilden ein Palliativkompetenzzentrum.
Examinierte Krankenschwestern oder Altenpflegerinnen mit insgesamt zwölf Vollstellen werden sich um die Gäste kümmern, dazu Ehrenamtliche. Im Ambulanten Hospizdienst Torgau sind derzeit 30 Ehrenamtliche, darunter auch katholische und evangelische Christen, engagiert. „Wir werden auch für das Stationäre Hospiz eine eigene Ehrenamtsgruppe einschließlich der entsprechenden Ausbildung aufbauen“, sagt Krüger.
Stets auf Unterstützung angewiesen
Als Betreiber des Stationären Hospizes wurde die St.-Josef-Hospiz Torgau gGmbH als Trägergesellschaft gegründet. Gesellschafter sind das Christliche Sozialwerk zu 80 Prozent und der Caritasverband für das Bistum Magdeburg zu 20 Prozent. Geschäftsführer ist Michael Süßmilch. „95 Prozent der Kosten für den Betrieb eines Hospizes übernehmen die Krankenkassen (Tagessatz), fünf Prozent aber muss die Hospizgesellschaft selbst aufbringen, die deshalb stets auf Spenden angewiesen ist“, erläutert Süßmilch. Entsprechend soll der Förderverein Hospizarbeit Nordsachsen, in dem sich Mitglieder aus der ganzen Region Nordsachsen engagieren, die Arbeit des Hospizes unterstützen. Neue Mitglieder sind immer willkommen. Darüber hinaus werde vielfältiges ehrenamtliches Engagement zum Beispiel bei der Pflege des Gartens oder im Hauswirtschaftsbereich benötigt, so Süßmilch. „Und wir freuen uns auch über finanzielle Unterstützung.“
2006 entstand in Torgau in Trägerschaft der Caritas ein ambulanter Hospizdienst. „2010 war dann erstmals vom Ziel die Rede, ein Stationäres Hospiz zu schaffen“, erinnert sich Gabriele Krüger. Nachdem 2014 für das Stationäre Hospiz mit dem CSW ein Träger gefunden war, konnte an die konkreten Planungen gegangen werden.
Das Anliegen eines stationären Hospizes sei von Anfang an auf vielfältige Weise auch von der Stadt Torgau und dem Landkreis Elbe-Elster unterstützt worden, betonen Krüger und Süßmilch. Der vom CSW errichtete Neubau hat nach Angaben von Süßmilch fünf Millionen Euro gekostet. Drei Millionen davon entfallen auf das Stationäre Hospiz, wovon das CSW den größten Anteil trägt. Das Land Sachsen steuert für den Hospizteil 295 000 Euro bei. Weitere 300 000 Euro kommen vom Deutschen Hilfswerk aus Lotto-Mitteln, so Süßmilch.
Mehr Informationen bei Gabriele Krüger: gabriele.krueger@christliches-sozialwerk-ggmbh.de; 01 75 / 9 94 86 92
Als Betreiber des Stationären Hospizes wurde die St.-Josef-Hospiz Torgau gGmbH als Trägergesellschaft gegründet. Gesellschafter sind das Christliche Sozialwerk zu 80 Prozent und der Caritasverband für das Bistum Magdeburg zu 20 Prozent. Geschäftsführer ist Michael Süßmilch. „95 Prozent der Kosten für den Betrieb eines Hospizes übernehmen die Krankenkassen (Tagessatz), fünf Prozent aber muss die Hospizgesellschaft selbst aufbringen, die deshalb stets auf Spenden angewiesen ist“, erläutert Süßmilch. Entsprechend soll der Förderverein Hospizarbeit Nordsachsen, in dem sich Mitglieder aus der ganzen Region Nordsachsen engagieren, die Arbeit des Hospizes unterstützen. Neue Mitglieder sind immer willkommen. Darüber hinaus werde vielfältiges ehrenamtliches Engagement zum Beispiel bei der Pflege des Gartens oder im Hauswirtschaftsbereich benötigt, so Süßmilch. „Und wir freuen uns auch über finanzielle Unterstützung.“
2006 entstand in Torgau in Trägerschaft der Caritas ein ambulanter Hospizdienst. „2010 war dann erstmals vom Ziel die Rede, ein Stationäres Hospiz zu schaffen“, erinnert sich Gabriele Krüger. Nachdem 2014 für das Stationäre Hospiz mit dem CSW ein Träger gefunden war, konnte an die konkreten Planungen gegangen werden.
Das Anliegen eines stationären Hospizes sei von Anfang an auf vielfältige Weise auch von der Stadt Torgau und dem Landkreis Elbe-Elster unterstützt worden, betonen Krüger und Süßmilch. Der vom CSW errichtete Neubau hat nach Angaben von Süßmilch fünf Millionen Euro gekostet. Drei Millionen davon entfallen auf das Stationäre Hospiz, wovon das CSW den größten Anteil trägt. Das Land Sachsen steuert für den Hospizteil 295 000 Euro bei. Weitere 300 000 Euro kommen vom Deutschen Hilfswerk aus Lotto-Mitteln, so Süßmilch.
Mehr Informationen bei Gabriele Krüger: gabriele.krueger@christliches-sozialwerk-ggmbh.de; 01 75 / 9 94 86 92
Von Eckhard Pohl