„Franziskanisch Europäische Erfahrung (FEE)“
Jetzt bewerben zum Freiwilligendienst
Interkulturelle Kenntnisse sammeln, soziale Kompetenzen erwerben und den eigenen Horizont erweitern. Das verspricht ein Projekt unter dem Namen „Franziskanisch Europäische Erfahrung (FEE)“. Junge Leute im Alter von 18 bis 27 Jahren können sich bis Januar 2023 bewerben. Von Evelyn Schwab
Orientierung für sich selbst und anderen etwas Gutes tun: Im Sommer 2023 sollen die ersten acht bis zehn FEE-Freiwilligen im Alter zwischen 18 und 27 Jahren entsendet werden. Laut Projektbeschreibung wird dabei auch die lebendige Auseinandersetzung mit den Franziskanischen Werten angestrebt und ihr Transfer ins Heute gefördert: „sozial, interkulturell, Frieden stiftend“.
Persönlichkeit entwickeln
Die Idee für das Projekt wurde laut Provinzialminister Markus Fuhrmann bereits beim Kapitel der Deutschen Franziskanerprovinz vor drei Jahren ins Leben gerufen. Der Orden nahm Kontakt auf mit dem in Großkrotzenburg beheimateten Franziskanischen Bildungswerk und bat um eine Kooperation. Bernward Bickmann, Vorsitzender der Franziskus-Stiftung und Geschäftsführer des Franziskanischen Bildungswerks, sah in dem Vorhaben eine gute Möglichkeit, dass junge Menschen ihre Persönlichkeit entwickelten und ihren Horizont erweiterten.
In internationalen Projekten eingesetzt
Bruder René Walke, der Beauftragte der Deutschen Franziskanerprovinz für das FEE-Projekt, gewann das Interesse von Schwestern- und Brudergemeinschaften der Franziskanischen Familie europaweit. So zählen bereits für nächstes Jahr Bilbao in Spanien, Genf in der Schweiz, Visoko in Bosnien-Herzegowina, Slavonski Brod in Kroatien und Vlora in Albanien zu den Einsatzorten.
Am kroatischen Projektort Slavonski Brod beispielsweise werden die Freiwilligen in einem Rehabilitations- und Erziehungszentrum eingesetzt. Wie FEE-Referentin Sarah Knauer erläuterte, betreffe dies konkret eine Kinderpoliklinik und einen integrativen Montessori-Kindergarten. Ganz anders dagegen in Bilbao, wo die Freiwilligen in der Sozialhilfeeinrichtung Bizitegi für Wohnungslose oder im Hostel Ganbara mit obdachlosen Migranten oder Touristen tätig werden.
Ziel sei es, das Spektrum an Einsatzländern in den nächsten Jahren weiter auszubauen, sagt Bruder René Walke. Es bestünden bereits Kontakte nach Italien, Frankreich und England. Zudem erhofften sich der Orden und das Bildungswerk, allmählich auch ein Netzwerk aus Rückkehrern aufbauen zu können, um deren Erfahrungen an spätere Jahrgänge weiterzugeben. Die Freiwilligen werden stets zu zweit an einem Standort arbeiten und jeweils durch Mentoren vor Ort unterstützt, die Deutsch oder Englisch sprechen.
Bis Mitte Januar können sich die jungen Interessentinnen und Interessenten bewerben. Bald darauf wird sich ein erstes Vorbereitungsseminar dem Kennenlernen der Teilnehmer widmen und organisatorische Details klären. Noch drei weitere Seminare sollen bis zum Sommer 2023 folgen, in denen es um die Zielländer, die verschiedenen Kulturen oder die jeweiligen politischen Strukturen geht. Am Ende des Freiwilligenjahrs wird eine ausführliche Reflexion anstehen, bei der die Teilnehmer ihre Erfahrungen teilen. Die Organisatoren betonen vor allem eines: „Jeder kann sich bewerben, unabhängig von Glauben oder Konfession. Die Tür steht für Gläubige und Nicht-Gläubige offen.“
Internet: www.franziskanische-erfahrung.eu
Von Evelyn Schwab