Pfarreirat- und Pfarrgemeinderatswahlen
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Bistum Mainz
Unter dem Motto „Kirche heute. Kirche morgen: Kirche in Vielfalt gestalten“ geht der Wahlkampf im Bistum Mainz sozusagen in die heiße Phase – zumindest was die Aktivierung von Kandidatinnen und Kandidaten angeht. Damit die Gemeinden vor Ort unterstützt werden können, gibt es von der Diözesanstelle für Pfarrgemeinderäte, Pfarreiräte und Ortsausschüsse eine ganze Reihe von Materialien: Flyer, Plakate, Testimonials, Ideensammlungen und sogar eine Extra-Webseite. Die Menge an Material lässt erahnen: Alle sollen erreicht werden, an allen Kontaktpunkten – von Kindergarten bis Seniorenheim. Neuzugezogene sollen sich genauso angesprochen fühlen wie auch alle, an die man im ersten Augenblick nicht denkt.
Kirche in ihrer Vielfalt
Für Merwe Hunzelmann, die Leiterin der Diözesanstelle für Pfarrgemeinderäte, Pfarreiräte und Ortsausschüsse, ist es vor allem wichtig, Kirche in ihrer Vielfalt zu zeigen: „Das bedeutet zu zeigen, was Kirche alles ist: die verschiedenen Einrichtungen, Verbände, Gruppierungen und Kirchorte. Daher zeigt das Plakat der Kampagne auch verschiedenste Orte, an denen Kirche präsent ist, wie die Flüchtlingshilfe, ein Altenheim, eine Kita, Jugendarbeit, Behindertenseelsorge, ein Familienzentrum und vieles mehr. ,Kirche in Vielfalt gestalten‘ soll deutlich machen, dass sich hier jede und jeder einbringen kann.“
In der Gesellschaft sichtbar sein und bleiben – die Mitglieder der Pfarreiräte beziehungsweise Pfarrgemeinderäte übernehmen hier eine wichtige Rolle. Sie sind die direkten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für die Gläubigen in den Gemeinden, sie sind Anlaufstelle für Fragen zum Gemeindeleben, zu Kirchorten, zu Veränderungen durch den Pastoralen Weg. Dabei haben sie aber auch die Chance, jetzt auf diesen Weg aktiv und verantwortungsvoll einzuwirken. Denn der von Bischof Peter Kohlgraf ausgerufene Weg, eine Kirche des Teilens zu werden, um zukunftsfähig zu bleiben, ist nicht immer leicht. Die Mitwirkenden in den Pilot-Pastoralräumen Ingelheim, Langen-Egelsbach-Erzhausen, Lorsch-Einhausen, Offenbach und Viernheim dürften dies bestätigen.
Gute Lösungen finden
Die neugewählten Gremien werden von der genannten Diözesanstelle unterstützt: Für die Pfarrgemeinderäte und Pfarreiräte werden Fachberatungen zu verschiedenen Themen angeboten, sowie Fortbildungen und Schulungen zu pastoralen, seelsorglichen und synodalen Themen, zum Beispiel aus den Bereichen Liturgie, Katechese und Aufgaben der Gremien. „Auch die zukünftigen Gemeindeausschüsse in den neuen Pfarreien werden von uns inhaltlich qualifiziert, unterstützt und begleitet“, verspricht Hunzelmann weiter.
In den Gremien geht es um den Austausch untereinander, ein beherztes Zugehen aufeinander, ein offenes Ohr füreinander. Und auch: um ein Ringen miteinander. Doch über allem steht: der gemeinsame Glaube, der einander trägt. Es braucht also die Gläubigen, die hier Verantwortung übernehmen wollen: Wer verfügt über Erfahrungen in den anstehenden Fragen? Wer kann tolle Fähigkeiten, Interessen und Charismen einbringen? Welche Gruppierungen waren bisher noch nicht vertreten? Wer könnte frischen Wind und neue Ideen einbringen? Aber auch: Wer würde Bewährtes fortsetzen? Es gilt auch die anzusprechen, die sich zurücklehnen und meinen, das sollen doch die machen, die das immer machen.
„Wählen bedeutet Mitverantwortung“
In den 2024 neugegründeten Pfarreien wird ein Pfarreirat gewählt. Geplant ist dabei, dass Kandidatinnen und Kandidaten von einer gemeinsamen Liste gewählt werden. Da es aber gerade am Anfang schwierig sein dürfte, so „neu-pfarrei“-übergreifend zu wählen, erläutert Hunzelmann das Vorgehen: „Da wir aber möchten, dass alle sich gut vertreten und berücksichtigt fühlen, gibt es eine Besonderheit. Die Pfarreien werden von der Pastoralraumkonferenz in Gemeinden aufgeteilt. In der Regel sind das die alten Pfarreien, manchmal auch frühere Pfarrgruppen. Jede Gemeinde entspricht einem Wahlbezirk. Aus jedem Wahlbezirk wird eine bestimmte Anzahl von Personen (das orientiert sich meist an der Zahl der Katholiken und Katholikinnen) in den Pfarreirat gewählt. Dadurch wird gewährleistet, dass jede Gemeinde im Pfarreirat vertreten ist und gehört wird.“
Neben dem übergeordneten Pfarreirat kommen in den neuen Pfarreien des Weiteren Gemeindeausschüsse zum Einsatz: „Der Gemeindeausschuss ist zukünftig das Gremium der Mitbestimmung in der Gemeinde vor Ort. Er ist aber auch gleichzeitig ein Unterausschuss des Pfarreirats. Er wird von ihm bestätigt und beauftragt und berichtet regelmäßig im Pfarreirat über seine Arbeit.“
Informationstransfer gewährleisten
Besonders wichtig wird also die Schnittstelle zwischen Pfarreirat und Gemeindeausschuss werden. Ein etablierter Informationsfluss steht dabei im Vordergrund. Hunzelmann führt weiter aus, dass jeweils ein Mitglied des Pfarreirats bestimmt werde, das dann entsprechend für den Kontakt zwischen Pfarreirat und Gemeindeausschuss zuständig sei. Zur Unterstützung werde zudem jedem Gemeindeausschuss eine hauptamtliche Person aus dem Pastoralteam zugeordnet. Es gibt also einiges Neues auf dem Pastoralen Weg im Bistum Mainz. Unverändert bleibt aber: Es braucht die Menschen, die sich engagieren und wählen lassen. Und: Genauso wichtig sind die, die am 16. und 17. März an der Wahl teilnehmen. Briefwahl und Urnenwahl möglich!