Fassenacht im Bistum Mainz
Kardinalsrotes Jäckche bestellt
„Kirchenfassenacht“ ist umso schöner, je mehr „Eigengewächse“ ihre Ideen einbringen – und je mehr sie auf den jeweiligen „Dunstkreis“ eingehen. Sie werden weniger, diese „närrischen Spezialisten“, aber es gibt sie noch. Eindrücke von der Sitzung des Bischöflichen Ordinariats – kurz: BO-Fassenacht. Von Maria Weißenberger.
Eigengewächse waren reichlich vertreten im Programm – was beweist: Die Kirche versorgt die Fastnacht reichlich mit Aktiven. Dietmar Lanius, Hausmeister im Bischöflichen Ordinariat und Aktiver beim „Bischofsheimer Narrenkäfig“, begeistert als „fünfte Jahreszeit“ mit vier weiteren Aktiven seines Vereins – und bringt mit einem Spiel auch die Narren im Saal in Bewegung. Bischofs-Sekretärin Alexa Stendtke ist Trainerin einer Ballettgruppe, die das „Lieblingsland der Deutschen“ – Mallorca – zum Thema hat. Erhard Grom vom Gonsenheimer Carnevalverein, bis zu seinem Ruhestand Lehrer an der Martinusschule, steuert sein Protokoll zum Programm bei. Und Pfarrer Gerold Reinbott hat als „Jean von Bodenum“ die Lacher auf seiner Seite.
Eine gefeierte Spezialistin der BO-Fassenacht ist Monika Krebs, die mit ihren Vorträgen seit vielen Jahren „gesetzt“ ist im Programm. „Für den Neujahrsempfang stellte ich mir die Frage, was zieh ich nur an, was kann man da trage. Ach, hab ich gedacht, es wär doch ganz schee, wenn ich farblich uff de Bischof abgestimmt geh. Der Weihbischof ist sicher als Generalvikar do, das heißt, der hat dann sein schwarze Anzug nur oh. Als ich, so wie ich hier steh, dahin bin gekommen, hat des der Bischof freudig zur Kenntnis genommen. Ich gestehe, mein Pileolus hatte ich nicht dabei, das hatte ich noch nicht, das ist ziemlich nei. Als wir so da standen, hab ich mir gedacht, ei wenn ich mir’s eigentlich richtig betracht, guckt es euch an, da kann ich nur sage: Ich hab bei dem Treffe die Hose getrage!“
„Ich schreib einen Brief an den Papa in Rom“
Für den nächsten Neujahrsempfang will sie „für alle Fälle schon ein kardinalsrotes Jäckche bestelle“. Sie geht bald in Rente, hat nicht mehr viel Zeit: „Ich schreib einen Brief an den Papa in Rom, in Mainz hier bei uns ist es schon Tradition, seit zwei Generationen, so ist mir bekannt, wird der Bischof von Mainz zum Kardinal stets ernannt. Wir haben einen neuen schon seit über einem Jahr – und bisher auf dem Sektor noch gar nichts geschah. Drum bitt’ ich, damit ich es auch noch erlebe, tun sie den schnellstmöglich in de Kardinalsstand erhebe.“
Fazit der närrischen Berichterstatterin: Ein dreifach donnerndes Helau auf die Narr’n der MAV, die närrisch schuften jedes Jahr – zum Spaß der Mitarbeiterschar!
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Mehr Geschichten zur Fassenacht im Bistum Mainz gibt es in "Glaube und Leben", Ausgabe 9 vom 3. März 2019