25 Jahre Diözesanrat der Katholiken im Bistum Görlitz
Lautstark für christliche Werte
Der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Görlitz ist 25 Jahre alt und feiert dieses Jubiläum mit einem Gottesdienst und einem Fest-Empfang.
Bischof Wolfgang Ipolt im Gespräch mit Roswitha Schier und Martin Habermann. | Fotos: Raphael Schmidt |
„Ganz herzlich darf ich Sie alle begrüßen, hier im St. Otto-Stift, direkt neben der Kathedrale, in der wir gerade den Festgottesdienst gefeiert haben. Ein Fest des Glaubens sollte er sein. Das war es auch und ein Fest inmitten des Bistums, vielleicht nicht geografisch, aber am Bischofssitz, in der Kathedrale unseres Bistums“, mit diesen Worten eröffnete der Vorsitzende des Diözesanrates des Bistums, Hartmut Schirmer, am 15. April den festlichen Empfang anlässlich des Silbernen Jubiläums des Diözesanrates.
Der Jugendchor mit Domkantor Thomas Seyda. |
Gäste, Ständchen und ein Prosit
Zu einer Geburtstagsfeier gehören Gäste, ein Geburtstagsständchen und das Anstoßen auf das Geburtstagskind. Gäste waren aktive und ehemalige Diözesanratsmitglieder. Oder sollte besser Gastgeber gesagt werden? Als erstes Geburtstagsständchen sang der Jugendchor der Kathedrale, unter Leitung von Domkantor Thomas Seyda, von John Rutter: „All things bright und beautiful“ – Alle Dinge dieser Welt sind so leuchtend und schön oder eben auch wunderbar. Ein Loblied auf die Schöpfung und ein Lied des Dankes.
Zuvor hatte Bischof Wolfgang Ipolt in seiner Predigt beim Pontifikalamt dem Diözesanrat „praktische Vorschläge gemacht, besonders auch für die weitere Arbeit in der Zukunft“. Wie die Vorschläge des Bischofs lauten, die nicht nur an die Mitglieder des Diözesanrates gerichtet sind, ist der Predigt zu entnehmen, die im Wortlaut auf der Bistums-Homepage www.bistum-goerlitz.de steht.
Für die musikalische Umrahmung der Feier sorgten Ellen Letzel (Fagott) und Diözesankirchenmusikdirektor Thomas Seyda am Flügel. „Mit einer besonderen Widmung für Frau Doktor Nowy hören Sie nun das Rondeau, aus der Sonate g-Moll, von Francois Devienne“, mit diesen Worten leitete der Vorsitzende zur Verleihung der Hedwigs-Medaille an Evamaria Nowy und zu Grußworten über (der Tag des Herrn berichtete in der vorigen Ausgabe).
Der erste Vorsitzende des Diözesanrates, Alois Seewald, sprach von einer spannenden Zeit der Gründungsjahre, „die auch durch die mit großer Freude erlebte Wiedervereinigung unseres Vaterlandes begleitet wurde“. Begleiten will er auch weiterhin, wenn dies gewünscht wird, einmischen wird er sich nicht. „Wie Sie wissen, ist mein Draht zur heutigen Ratsleitung relativ kurz, sodass ich immer, wenn ich will, über seine Arbeitsaufgaben informiert werden könnte“, sagte er.
Nach dem Adagio vivace (aus „Vier Fantasiestücke“ von Francois Devienne) hielt Matthias Mitzscherlich, der Caritasdirektor des Bistums Dresden-Meißen, seinen Festvortrag, der auch auf der Bistums-Homepage nachzulesen ist.
Hartmut Schirmer hatte, nach dem Dank an einige Aktive im Rat und die Musiker, noch eine Überraschung für alle Anwesenden. Er präsentierte eine Festschrift, die zum Jubiläum erstellt wurde und von der jeder Gast ein Exemplar erhielt. Bischof Ipolt schreibt darin in seinem Grußwort zum Thema: „Eine starke Stimme für christliche Werte in der säkularen Welt“ unter anderem: „Noch nie haben in der 2000-jährigen Geschichte der Kirche so viele Frauen und Männer aus verschiedenen Berufen kontinuierlich und mit Selbstbewusstsein Verantwortung für das Wachsen des Volkes Gottes übernommen, wie in den Jahrzehnten seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Die Gründung von Diözesanräten und Pfarrgemeinderäten sowie anderen Gremien, in denen sich diese Verantwortung ausdrückt, ist ein sichtbares Zeichen dafür. Das 25-jährige Bestehen des Diözesanrates erinnert in diesem Jahr in unserem Bistum an diesen wichtigen Auftrag, den die gewählten und berufenen Mitglieder im Namen des Gottesvolkes wahrnehmen.“
Mit Festschriften in den Händen: Ute Mittermaier und Caritasdirektor Matthias Mitzscherlich im Gespräch. |
Was soll, was will, was kann der Diözesanrat?
Noch vor dem Grußwort des Bischofs wird im Inhaltsverzeichnis über die sieben Autoren und ihre Themen informiert. Der Vorsitzende des Diözesanrates, Hartmut Schirmer, schreibt zum Thema „Was soll, was will und was kann der Diözesanrat?“. Seine Vorgängerin, Evamaria Nowy, hat einen Beitrag zum Thema „Wegesbeginn vor 25 Jahren“ verfasst. Über „Die Geburt unseres Diözesanrates“ schreibt Alois Seewald. Er war bereits vor 1993 im Pastoralrat der Apostolischen Administratur Görlitz tätig, gründete den Diözesanrat und war dessen erster Vorsitzender. Ute Mittermaier ist Rechtsanwältin in Senftenberg. Sie verfasste einen Beitrag zum Thema: „Vom Recht und der Pflicht des Volkes Gottes am Aufbau des Leibes Christi mitzuwirken“. Dieter Lößner war von 1990 bis 2001 Oberbürgermeister von Weißwasser. Er hat einen Artikel geschrieben zum Thema „Der aufrechte Gang“. Joachim Rudolph, der 14 Jahre das St. Wenzeslaus-Stift leitete, schrieb über „Ein Bistum zum Mitmachen und Verkosten“. Bei Hans Glass, Gründungsmitglied des Diözesanrates, steht unter der Überschrift: „Rückblick!“ beispielsweise: „Sicher ist, man bekommt mehr zurück, als man selbst beitragen kann.“
Von Raphael Schmidt
Raphael Schmidt |
Meinung: Mit Herz aktiv für Kirche
Zweimal im Jahr trifft sich der Diözesanrat zu Vollversammlungen. Was machen die da eigentlich die ganze Zeit? Immer wieder gehen von diesem Laien-Gremium Impulse aus, die im Bistum und darüber hinaus gehört werden. Bischof Wolfgang Ipolt bezeichnet den Diözesanrat als „eine starke Stimme für christliche Werte in der säkularen Welt“.
Was wären wir ohne die engagierten Leute, die neben Seelsorgern dafür sorgen, dass Glauben weitergegeben wird – und christliche Standpunkte in Fabriken, Schulen, Parlamenten, in Gerichtsgebäuden... präsent sind und bleiben. Ohne sie und die vielen anderen Ehrenamtlichen, die vielfach unsichtbar Dienste in der Kirche übernommen haben, wäre sie ein armseliges, leeres, lebloses Gehäuse. Der Kirche würde das Herz fehlen.
Den Aktiven mit Herz gilt zu danken, jedem einzelnen von ihnen – zum 25. besonders den Diözesanräten: Gott vergelt‘s!