Geschenk-Beutel aus Haldensleben für Kirgisistan
Martinstüten sollen Freude bereiten
Die Kinder der Muschelklasse mit (hinten) Lehrer Paul Frisch-muth, Azam Basiri und Rasa Hinz. Vorn rechts ein Martinsbeutel. Foto: Partnerschaftsaktion Ost |
„Ich war mit meinen Eltern schon in Polen, ich in Ungarn ...“ Die Mädchen und Jungen der St. Hildegard-Grundschule in Haldensleben waren voll dabei, als ihnen Rasa Hinz ein wenig von der Arbeit der Partnerschaftsaktion Ost (PaOst) erzählte und sie fragte, welche Länder denn in Ost- und Südosteuropa liegen.
Die Leiterin der PaOst war am 12. November zu einem Aktionstag nach Haldensleben gekommen. Mit Azam Basiri, einer Bundesfreiwilligen in der Arbeitsstelle Jugendpastoral, die bei der PaOst aushilft, wollte sie „Martinstüten voller Freude“ abholen. Diese sollten die Grundschüler bei dem Aktionstag packen und zwar für Gleichaltrige in einer Schule im Ort Krasnaja Retschka im Gebiet Tschüi in Kirgisistan. Koordiniert von Religionslehrerin Christine Rauwolf, hatten die Eltern zuvor Geld gesammelt und Buntstifte, Malfarbe und -bücher, aber etwa auch Zahnpasta-Tuben und Kuscheltiere besorgt.
Anliegen der PaOst sei es, eine Brücke zwischen Christen und Nichtchristen in der Region/im Bistum Magdeburg zu Menschen in Ost- und Südosteuropa und sogar bis ins asiatische Kirgisistan zu schlagen, erklärte Hinz den Mädchen und Jungen. Dabei gehe es um freundschaftliche Verbindungen, wie sie etwa von Schülern, Lehrern und Eltern der evangelischen Domgrundschule in Magdeburg mit der evangelischen Sonntagsschule im ukrainischen Mariupol gepflegt werden oder wie sie auch bei der „Martinstüten-Aktion“ für die Grundschule in der Kirgisischen Republik Ziel seien. Ein gutes Miteinander gebe es zum Beispiel aber auch bei den regelmäßigen Religiösen Kinderwochen von Mädchen und Jungen aus Polen, Litauen, Russland und dem Bistum in Roßbach.
Hohe Gebirge und Schneeleoparden
Hinz machte die Schüler zudem mit dem PaOst-Leitwort „Wir wählen Solidarität! Teilen bringt Gewinn!“ vertraut. Anliegen der PaOst sei auch, den Menschen zu helfen, sich selber zu helfen. Als Beispiele nannte sie die Unterstützung einer Nähwerkstatt in der Ukraine für Mütter mit Kindern mit Beeinträchtigungen oder die Übernahme des Schulgeldes für Kinder aus bedürftigen Familien am St.-Basilius-Gymnasium im ukrainischen Ivano-Frankivsk durch die PaOst.
Rasa Hinz stellte den Kindern zudem Kirgisistan vor. Die waren beeindruckt davon, dass die Grundschule in Krasnaja Retschka 5704 Kilometer und 67 Stunden Autofahrt von Magdeburg entfernt und damit „sooooo weit weg“ ist. Sie zeigte den Mädchen und Jungen Bilder von kargen Gebirgen, einem Schneeleoparden, Jurten und Menschen in traditioneller Festkleidung mit Musikinstrumenten.
Im Anschluss führten die Kinder auf dem Schulhof ein St.-Martins-Spiel auf und sangen das Lied des Heiligen, bevor sie sich in ihren Klassen an das Packen der Martinstüten machten. Die Übergabe fand schließlich im Klassenraum der vierten Klasse, der Muschelklasse, mit Klassenlehrer Paul Frischmuth statt.
Inzwischen hat Hinz zwei große Kartons mit „Martinstüten“ nach Kirgisistan geschickt.
www.partnerschaftsaktion-ost.de
Von Eckhard Pohl