Bischof Pater Wilmer wird stürmisch begrüßt
Mit Schmackes und Gottvertrauen
Als Pater Heiner Wilmer offiziell als neuer Bischof begrüßt wird und sich erstmals den Fragen der Presse stellt, hat er bereits zwei Nächte in Hildesheim hinter sich. Sein erster Eindruck: Das Bistum bietet ein buntes Panorama und kann auf kreative Menschen bauen.
Die Fragen, die auf Heiner Wilmer prasseln, sind so vielfältig wie das Leben: Ob er Fußballfan ist, was er von Ökumene hält, wie er die künftige Rolle der Verbände in der Kirche sieht, ob er sich den Schritt nach Hildesheim auch gut überlegt habe. Der Ordensmann beantwortet die Fragen ruhig, freundlich und fast immer mit einem Lächeln auf den Lippen. Seine wichtigste Botschaft: Er will zuhören, mit den Menschen im Bistum reden, von ihren Themen und Sorgen erfahren. Und: „Ich will wissen, wovon sie träumen und wie sich die Kirche entwickeln soll“, sagt er.
Wilmer weiß, dass er ein Bistum übernimmt, das vor großen Herausforderungen steht, finanzieller wie seelsorglicher Art. Respekt habe er vor der Aufgabe, aber Angst mache sie ihm nicht, versichert er: „Ich gehe an die Sache norddeutsch heran, mit Schmackes und Gottvertrauen.“ Er wolle gemeinsam mit anderen an einer besseren Welt bauen.
Bis es so weit ist, will Heiner Wilmer Kraft sammeln. Für einige Zeit wird er sich zu Exerzitien in ein strenges italienisches Kloster zurückziehen. Aber auch ein paar Urlaubstage sollen vor dem Umzug nach Hildesheim am 8. August und der Bischofsweihe am 1. September noch drin sein.
Als seine afrikanischen Mitbrüder in Rom von seiner Berufung auf den Bischofsstuhl von Hildesheim erfuhren, sagten sie – so berichtet Wilmer – er gehe „zurück zu seinem Stamm“. Tatsächlich hat der international erfahrene Wilmer seine Wurzeln im niedersächsischen Emsland, und wer ihn sprechen hört, kann einen ganz leichten norddeutschen Akzent feststellen. Auf seine Herkunft von einem Bauernhof ist er stolz: „Ik kann ok Trekka förrn“, sagt er.
Und sein Vorgänger Norbert Trelle versichert ihm, dass er seinen Schritt nicht bereuen wird: „Du kommst in das schönste Bistum Deutschlands.“
Matthias Bode