Der Name der Rose

Mittelalterlicher Krimi in Klosterruine

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Eigentlich wird das Bühnenstück „Der Name der Rose“ nach dem Roman von Umberto Eco in der Stiftskirche Gernrode aufgeführt. Doch auf Bitte des KlosterMuseums Walkenried gibt es ein Gastspiel am 6. August in der ehemaligen Zisterzienserabtei.


Mathias Kusche als Franziskanermönch William von
Baskerville (links) und Adson von Melk, gespielt von
Frederik Reents, ermitteln auch in der Klosterbibliothek.

Am 6. August hat das ZisterzienserMuseum Kloster Walkenried das Nordharzer Städtebundtheater mit einer Open-Air-Inszenierung des berühmten Mittelalterkrimis „Der Name der Rose“ zu Gast. Aufführungsort ist die imposante Ruine der Klosterkirche. „Kaum ein Stück passt besser in diese Kulisse hinein als Umberto Ecos weltbekannter Roman. Dabei wird auf drei Ebenen gespielt und es kann schon mal vorkommen, dass ein Mönch zwischen den Sitzreihen der Zuschauer auftaucht. Das Publikum ist sozusagen mittendrin in der Handlung“, verrät Rosmarie Vogtenhuber. Der Regisseurin hat es viel Freude bereitet, das mittelalterliche Krimi­spektakel, das aktuell in der Stifts­kirche Gernrode aufgeführt wird, in einer Open-Air-Inszenierung nach Walkenried zu bringen.

Die Ruine der ehemaligen Zisterszienserabtei wird für einen Abend ein benediktinisches Kloster, in dem es mysteriöse Todesfälle gibt.
 


Die Ruinen der Zisterzienser-Abtei Walkenried sind
nicht nur Kulisse, sondern auch das Theater selbst,
in dem die Zuschauer sitzen – ohne Dach überm Kopf.

Die Geschichte selbst dürfte vielen bekannt sein: Der Franziskanermönch William von Baskerville macht sich gemeinsam mit seinem Adlatus Adson von Melk auf die Suche nach dem Urheber dieser Verbrechen, die die ehrwürdigen Klostermauern erschüttern. Diese Suche stellt sich allerdings als komplexer heraus als anfänglich vermutet. Und so entspinnt sich ein komplizierter und spannender Krimi, der Einblicke in die Konflikte der mittelalterlichen Kirche gewährt und dem Stück eine feste Struktur gibt. Immer wieder erklingen in der alten Ruine die gregorianischen Gesänge. „Das hat was und es passt hier einfach super hin“, betont Vogtenhuber.

Den Roman hat Umberto Eco vor vierzig Jahren geschrieben und die Handlung nicht im Harz, sondern in einer abgelegenen Benediktinerabtei im nördlichen Apennin im Jahr 1327 angesiedelt. Aber gepasst hätte die Handlung auch in den Harz, denn die Zisterzienserabtei war als drittes Kloster des Ordens in Deutschland Anfang des 12. Jahrunders gegründet worden, hatte Anfang des 14. Jahrhunderts seinen Zenit bereits überschritten und befand sich im Niedergang.
 


Die gregorianischen Gesänge der Mönche sind ein wesentlicher Bestandteil der Aufführung und strukturieren die Handlung. Hier ein Szenenbild aus der Stiftskirche St. Cyriakus in Gernrode.

Was die Regisseurin an „Der Name der Rose“ besonders fasziniert ist die besondere Mischung. „Hier verbinden sich theologische und philosophische Fragen mit einem spannenden Kriminalfall“, sagt Vogtenhuber und ist gespannt, wie die Abendstimmung  mit Fackelschein und Mönchsgesang beim Publikum ankommen.


Der Ticket-Vorverkauf läuft online über das Nordharzer Städtebundtheater (www.harz­theater.de), an der Museumskasse zu den Öffnungszeiten des Museums von dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr sowie an ausgewählten Standorten. Vorstellungsbeginn ist am Samstag, 6. August, um 19.30 Uhr. Tickets kosten 36 € bzw. 29 € ermäßigt. Weitere Infos gibt es im Internet unter: www.kloster-walkenried.de.

Edmund Deppe