Schutzkonzepte zur Prävention im Bistum Dresden-Meißen

Mittlerweile gut aufgestellt

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Nach Ermahnungen des Generalvikars haben alle säumigen Pfarreien ihr Schutzkonzept zur Prävention sexuellen Missbrauchs eingereicht. Diese werden jetzt im Ordinariat geprüft.

Zur Jahreshälfte haben alle 37 Pfarreien im Bistum Dresden-Meißen ein Schutzkonzept zur Verhinderung von sexuellem Missbrauch zur Prüfung eingereicht. Zu Jahresbeginn hatte die Bistumsleitung noch knapp die Hälfte der Pfarreien gemahnt, ein seit 2016 gefordertes Schutzkonzept zu erarbeiten. Für säumige Pfarreien hatte der Verwaltungschef des Bistums, Generalvikar Andreas Kutschke, eine Kürzung der finanziellen Zuschüsse erwogen.
In einem sogenannten Institutionellen Schutzkonzept sollte jede Pfarrei sämtliche Maßnahmen zur Verhinderung von sexueller Gewalt an Kindern, Jugendlichen und anderen schutzbedürftigen Personen festschreiben. Zentrale Bausteine sind präzise Regelungen zum Vorgehen bei Verdachtsfällen, Hinweise zum Verfahren bei Beschwerden, Vorgaben zu Schulungen und Fortbildungen sowie eine Qualitätskontrolle.
Bis zum Herbst will die Stabsstelle Prävention im Bischöflichen Ordinariat Dresden alle Konzepte prüfen und mit entsprechenden Hinweisen zurückreichen, wie es hieß. Die vorgelegten Schutzkonzepte unterschieden sich mit Blick auf Aufbau und Vollständigkeit merklich. Einige Konzepte seien vorbildlich, andere offensichtlich ergänzungs- oder überarbeitungsbedürftig. Außer den Pfarreien liegen auch Schutzkonzepte von Gemeinden nichtdeutscher Muttersprache, Bildungshäusern, Schulen, Dekanatsjugendstellen oder Einrichtungen der Caritas vor.

Aufgabe für die Pfarreien und das Bistum
Die Bistumsleitung erklärte, sie sehe die weitere Arbeit an und mit den Schutzkonzepten als eine fortdauernde Aufgabe für die Pfarreien und das Bistum an. Vorgesehen seien regelmäßige Überprüfungen. Für September sind zwei Veranstaltungen für leitende Pfarrer und eine Qualifizierungsveranstaltung für Präventionsfachkräfte geplant. Im Vergleich mit anderen Bistümern steht das Bistum Dresden-Meißen nach dem Vorreiter Magdeburg nun deutlich besser bei der Prävention da.
Eine Umfrage der Katholischen Nachrichtenagentur im März hatte gezeigt, dass bislang Schutzkonzepte in den katholischen Pfarreien bundesweit noch nicht flächendeckend vorliegen. Positiver Spitzenreiter war das Bistum Magdeburg – von 44 Pfarreien haben mit einer Ausnahme alle ein Schutzkonzept – gefolgt vom Bistum Essen, wo es in 38 von 42 Pfarreien vorlag.

(kna)