Was uns diese Woche bewegt

Musiker für den Gottesdienst

Image
petersen_editorial_kibo

Vor einiger Zeit habe ich am Ende einer Sonntagsmesse eine Überraschung erlebt: Der Priester zog nicht wie sonst zusammen mit den Messdienern in die Sakristei, sondern setzte sich in die erste Reihe und lauschte. Dafür gab es einen guten Grund: Der Organist auf der Orgelempore hatte sich auf diesen Moment gut vorbereitet und spielte einen wunderschönen Auszug. Und der Priester zeigte seine Wertschätzung dafür, indem er zuhörte. Zugleich gab er damit der Gemeinde ein Zeichen, es ihm gleichzutun. Viele blieben sitzen, am Schluss gab es Applaus.

Jedes Jahr im Oktober startet im Bistum Osnabrück ein Ausbildungskurs für Kirchenmusiker, die Eignungsprüfungen finden üblicherweise im August statt. Vermittelt werden auf jeden Fall Gehörbildung sowie Gemeinde- und Liturgiegesang, dann lassen sich weitere Module belegen wie Popularmusik oder Singen mit Kindern. Anderes lässt sich dann noch vertiefen wie Orgelspiel oder Chorleitung. Ziel der Kurse ist, so heißt es auf der Homepage der Kirchenmusik, Menschen dazu auszubilden, in Gemeinden musikalische Dienste übernehmen zu können.

Und genau darum geht es: dass sich Frauen, Männer und Jugendliche finden, die Freude daran haben, mit ihrer Musik die Liturgie zu verschönern. Vom einfachen Werktagsgottesdienst bis zur festlichen Weihnachtsmesse. Die sich auf diese Weise etwas Geld verdienen können. Und deren Arbeit anerkannt wird, indem die Gemeinde bis zum Schluss am Ball bleibt und es honoriert, dass sich der Musiker anstrengt.

Matthias Petersen