Buchneuheit „Die Mönche kommen“

Neuzelle rückt in den Fokus

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Vor über zweihundert Jahren verließen die letzten Mönche Kloster Neuzelle. Nun kehren die Zisterzienser zurück. Insgesamt acht Brüder aus dem Stift Heiligenkreuz wollen hier ein Priorat gründen. Ein Buch stellt das Projekt vor.


„In Neuzelle tut sich etwas – es beginnt in diesem Jahr die Wiederbesiedelung des Klosters durch Zisterzienser aus dem Stift Heiligenkreuz bei Wien. Ich freue mich, dass der Journalist und Autor Rocco Thiede dazu ein Buch entstehen ließ, das in Kürze im St. Benno Verlag erscheinen wird“, sagt Bischof Wolfgang Ipolt, der als Initiator maßgeblich dafür gesorgt hat, dass sich im Geistlichen Zentrum des Bistums, in Neuzelle, etwas tun kann. Weiter sagt der Bischof: „In diesem Buch kann sich der Leser vertraut machen mit den ersten Überlegungen zur Wiederbesiedelung wie auch mit den beteiligten Akteuren. In Bild und Text begegnen die Leser dem Anfang, der den Ort Neuzelle in den Fokus des Landes Brandenburg wie auch der beiden großen Kirchen gerückt hat. Wer sich für die ,neuen‘ Zisterzienser interessiert, sollte in diesem Jubiläumsjahr zu diesem Buch greifen – denn im Jahre 1268, also vor 750 Jahren ist das Stift Neuzelle zum ersten Mal durch den Orden besiedelt worden.“

Warum das Mönchische heute so fasziniert
Das Buch betont das aktuelle Geschehen um diese eher ungewöhnliche Kloster-Neugründung nach der ersten vor genau 750 Jahren und der Schließung des Klosters vor fast genau 200 Jahren. Die Hauptakteure des Neubeginns kommen in dem Buch zu Wort. Leser erhalten einen lebendigen Blick auf die Handelnden und deren Motivation. Spannend daran sind die verschiedensten Blickwinkel.
Wer das Buch aufschlägt, findet darin unter anderem folgendes: Unter der Überschrift „Warum das Mönchische heute so fasziniert“ schreibt der Autor Rocco Thiede, der sich bereits vor fast 30 Jahren als Student der Kunstgeschichte auf Exkursionen und in Vorlesungen mit dem Ordensleben auseinander setzte: „Die Faszination dieser scheinbar weltabgewandten Lebensweise, deren Reiz für wohlstandsmüde, vom Materialismus übersättigte Westeuropäer in einer Alternative zu ihrem alltäglichen Leben zwischen Beruf, Familie und Freizeit liegen kann, hält bis heute an. Seit über einem Jahrzehnt gehe ich mindestens einmal im Jahr für eine knappe Woche als Gast in ein Kloster. Hier in der Ruhe und mit dem geregelten Rhythmus durch feste Stundengebete schaffe ich es, zu mir zu kommen, zu fragen, wo ich im beruflichen und privaten Leben stehe und erfahre hinter Klostermauern, was mir wichtig ist und wohin ich noch will.“
Thiede baute in Rom ein unabhängiges Journalistenbüro auf, arbeitete als Korrespondent und Reporter für Nachrichtenagenturen wie die KNA und dpa, für verschiedene Tageszeitungen in Deutschland, beispielsweise für „Die Welt“, ebenso für den L’Osservatore Romano in Rom. Der Journalist, Autor, Fotograf und Publizist war für Hörfunk und Fernsehen tätig, unter anderem für den Deutschlandfunk, WDR, BR, NDR, RBB, MDR, ARD, für Radio Vatikan und für den TV-Sender SAT.1. Er ist Herausgeber und Autor von mittlerweile zehn Sachbüchern, die sich familien- und gesellschaftspolitischen Themen widmen.

Autor Rocco Thiede im Gespräch mit Abt Maximilian Heim. | Foto: Raphael Schmidt

Leser blättern weiter und erfahren etwas über „Klosterleben im Austausch zwischen Ministerin und Kirchenmännern“. Der Initiator Bischof Wolfgang Ipolt kommt zu Wort zum Thema: „Die Wiederbesiedelung eines Klosters ist ein klares Aufbruchssignal“. Winfried Töpler ist Bistums-Archivar und „Der Kenner“, der als Eingeborener von Neuzeller sagt: „Ich bleibe lieber ganz dicht an den Quellen, bei der greifbaren Geschichte und den Fakten“. Das zeichnet einen promovierten Historiker aus. Ansgar Florian ist Pfarrer von Neuelle. Er äußert sich zum Thema „Was bisher unter dem Namen Kloster firmierte, war eigentlich nur eine Hülle ohne geistlichen Inhalt“. Dem folgen die „Wiederbesiedeler: Zisterziensermönche und ihre Wege“. Leser erleben den „Hausoberen: Pater Simeon Wester“. Er sagt: „In meiner Seele war etwas, das Gott sucht. Da bin ich: Gern würde ich in den Orden eintreten!“ Jedes funktionierende Kloster braucht einen Ökonomen: Pater Kilian Müller ist studierter Betriebswirtschafter und trägt seine Sicht in diesem Buch vor. Als Wegbereiter kommt der Abt des Stiftes Heiligenkreuz, Maximilian Heim, zu Wort. Leser erfahren, was der Hauptgeschäftsführer und Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen, zu Neuzelle denkt sowie der ehemalige Pfarrer von Neuzelle, Johannes Magiera. Unter dem Thema „Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt …“ denkt er über die DDR-Zeit, den Mauerfall und die Nachwendejahre nach. Bischof Markus Dröge von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz verbindet große Hoffnung mit der Wiederbesiedelung. Dass er damit nicht allein steht, zeigen weitere Beiträge in diesem Buch.

Die Mönche kommen, 176 Seiten, durchgehend farbig gestaltet, vivat Bestellnummer: 051455, ISBN 978-3-7462-5145-5, Preis: 14,95 Euro

Von Raphael Schmidt

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