Weihnachtsfest mit Einschränkungen

Nur zwei Feiern waren möglich

Image
Zeichen der Solidarität mit den Armen waren am zurückliegenden Weihnachtsfest nur mit Einschränkung möglich. Mit dabei die Caritas und der Erfurter Sant’Egidio-Gebetskreis.

Ausgabe von Geschenktüten bei der Caritas.    Foto: Privat

Weihnachten im Corona-Jahr! Für ganz viele war es ganz traurig. Die Suppenküche der Caritas konnte täglich geöffnet werden. Aber alle Vorhaben, ein Weihnachtsessen für Bedürftige wie in den Vorjahren durchzuführen, wurden Schritt für Schritt von den staatlichen Einschränkungen überholt und schließlich zunichte gemacht.
Eigentlich war ein Kompromiss vorgesehen: Zwei große Feiern wie 2019 – damals waren es insgesamt 180 Gäste – schienen schon bei der Planung im Herbst unmöglich. Geplant wurden dann sechs kleinere Feiern, jeweils drei nacheinander und an zwei Orten, und zwar in der Suppenküche / Tagestreff der Erfurter Caritas und in den Räumen des Bildungshauses Sankt Martin, ebenfalls in der Innenstadt. Der eine Ort wäre von der Caritas bespielt worden, der andere von den freiwilligen Helfern vom Erfurter Sant’Egidio-Gebetskreis, wie es sich schon in den Vorjahren praktiziert wurde. 2019 hatte das Weihnachtsessen der Gemeinschaft Sant’Egidio im Reglerhaus stattgefunden, dem evangelischen Gemeindehaus, in dem auch die Erfurter Augustiner wohnen.
Was nun übriggeblieben war: Zwei Feiern für je zehn Obdachlose, nacheinander im Saal der Suppenküche. Mehr durften es nicht sein. Gleichzeitig wurde im Innenhof unter einem Zeltdach das Weihnachtsessen zum Mitnehmen ausgegeben, außerdem Geschenketüten, die die Rotarier gestiftet hatten.
Darüber hinaus brachte ein Fahrdienst weitere Essen in die Häuser, besonders zu denen, die nicht selbst zur Caritas kommen konnten. Insgesamt wurden 150 Essen ausgegeben: Gänsebraten, Klöße und Rotkraut. 25 Essen wurden im Tagestreff ausgegeben, 75 Portionen wurden zum Mitnehmen verteilt und 50 Essen wurden nach Hause geliefert. Für die Gemeinschaft Sant’Egidio ist das Weihnachtsessen mit den Armen eine eigene Tradition, die sich seit 1982 von Rom aus in der ganzen Welt verbreitet hat. Wie schon in der frühen Kirche werden die Armen in das Kirchenschiff der schönsten Kirche Roms – Santa Maria in Trastevere – eingeladen, um gemeinsam Weihnachten zu feiern.

Von Paul Kahl