Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Hessen-Rheinhessen

Ökumene: Gut fürs Klima

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Blick in die Schöpfung
Nachweis

Bild: IMAGO / Jan Eifert

Die christlichen Kirchen vernetzen sich immer mehr. Auch, – weil sie sich gemeinsam zu aktuellen Themen besser positionieren können. Etwa beim Klimaschutz. Der Schöpfungstag bei Marburg am Sonntag, 1. September macht es vor.

Rund 300 Teilnehmende erwartet die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Hessen-Rheinhessen am Sonntag, 1. September, im hessischen Münchhausen am Christenberg nördlich von Marburg zum größten ökumenischen Treffen der Region. Gemeinsam mit den Bistümern Fulda, Mainz und Limburg, der Evangelischen Kirche in Kurhessen-Waldeck und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau hat sie den „Schöpfungstag“ organisiert. Diesen jährlichen Aktionstag gibt es bereits seit 2010. Es ist ein Fest, ein Tag des Austauschs und ein Tag, um gemeinsam Flagge zu zeigen. Denn den Klimaschutz, in religiöser Sprechart ist das Teil der „Bewahrung der Schöpfung“, haben sich die Christen vermutlich schon länger auf die Fahnen geschrieben als irgendeine andere Organisation der Erde.

So verbindet der Schöpfungstag zwei Ziele: Das große Anliegen der christlichen Kirchen sichtbar zu machen und auch ihr Miteinander zu stärken. Letzteres begreift Stefan Wick, Ökumene-Referent im Bistum Fulda, als große Chance. Man setze Themen beim Schöpfungstag, und dann „wollen wir Menschen anstiften, bei sich vor Ort Anwältinnen und Anwälte dieser Themen zu werden“.

Jährlich mehr Teilnehmende

Los geht es am 1. September um 12 Uhr ab der evangelischen Kirche Münchhausen und der Stiftskirche Wetter. Die Gäste können sich entweder auf einem Meditationsweg oder als Fahrradpilger gemeinsam auf den Weg zum Christenberg machen. Dort wird ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert, bevor kreative, kulinarische und kulturelle Angebote beginnen. Ein Reisesegen beendet den Tag.

Seit 14 Jahren gibt es den Schöpfungstag, und es werden jährlich mehr Teilnehmer, sagt Lothar Peitz, Geschäftsführer des ACK Hessen-Rheinhessen. Er war von Anfang an dabei und freut sich über den Zuspruch. Helfen solche Aktionstage auch, um Kirche in der Gesellschaft wieder sichtbarer zu machen? „Natürlich können Kirchen und Gemeinden damit bei der aktuell ja zunehmenden Anzahl von naturbewussten Menschen punkten“, sagt Peitz. Vielmehr dürfe diese Botschaft aber nicht nur eine Einbahnstraße sein nach dem Motto: „Endlich sind auch die Kirchen in der Gegenwart angekommen!“.

Ureigenste Aufgabe der Christen

Peitz ist überzeugt: „Christinnen und Christen können die Menschen – unabhängig von ihrer Religion oder Weltanschauung – daran erinnern, dass Natur- und Klimaschutz nicht erst moderne politische Forderungen und Anliegen sind. Sondern im wahrsten Wortsinne ur-eigenste Aufgaben, die der Schöpfer uns als seinen Geschöpfen von Anbeginn der Zeit an aufgetragen hat.“

Der ökumenische Schöpfungstag leitet an jedem ersten September-Wochenende eine vierwöchige Schöpfungszeit ein. Weitere Informationen unter www.ack-hessen-rheinhessen.de

 

Zur Sache

„Lass jubeln alle Bäume des Waldes“ lautet das Motto des diesjährigen Schöpfungstags der ACK. In Anlehnung an Psalm 96 aus der Bibel betont der Vers den Wald als einen der größten und wichtigsten Faktor für die Schöpfungsbewahrung. Die christlichen Kirchen wollen die Menschen dazu anstiften, zu Anwälten der Schöpfung zu werden.

Elisabeth Friedgen