Bistumswallfahrt zur Huysburg 2018
Offen für den Marktplatz
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3000 Christen haben an der Bistumswallfahrt zur Huysburg teilgenommen. Bischof Gerhard Feige rief dazu auf, fest gegründet im Glauben den Menschen einfühlsam die Frohe Botschaft nahezubringen.
Zum Credo berichteten sechs Christen verschiedenen Alters davon, was ihnen in den unterschiedlichen Situationen des Lebens aus dem Glauben heraus festen Halt gibt. | Foto: Eckhard Pohl |
Vor 1050 Jahren, im Jahr 968, wurde das Erzbistum Magdeburg gegründet. Dieser langen Geschichte des christlichen Glaubens hierzulande wurde bei der Bistumswallfahrt am 2. September auf der Huysburg gedacht, aber unter dem Motto „Fest gegründet – stets gewandelt“ zugleich daran erinnert: Christen haben die Aufgabe, in ihrer jeweiligen Zeit die Frohe Botschaft zu bekannt zu machen.
Aufgabe der Kirche ist es, ein „heiliger Ort inmitten der Lebenswelt der Menschen“ zu sein, zitierte Bischof Gerhard Feige in seiner Predigt den Mainzer Weihbischof Udo Bentz. Dabei komme es darauf an, „sich auf den Marktplatz hin zu öffnen, ohne selbst zum Marktplatz zu werden“. Das „bleibe für die Kirche immer eine der schwierigsten Aufgaben“. „In diesem Spannungsfeld“, so der Bischof, „gilt es auch für uns im Bistum Magdeburg noch konkreter danach zu suchen, in welcher Form und Gestalt wir heute in unserer Gesellschaft glaubwürdig das Evangelium leben und bezeugen können“. „Entscheidend“ dabei sei, „selbst existenziell von der christlichen Botschaft betroffen zu sein und sich zu Gott und seiner Kirche zu bekennen, aber auch dafür empfindsam zu sein, was unsere Mitmenschen umtreibt, für ihre Probleme und Sorgen, ihre Ängste und Leiden, ihre Freuden und Hoffnungen“ und entsprechende „Erkenntnisse“ in „die Tat umzusetzen“.
Aufgabe der Kirche ist es, ein „heiliger Ort inmitten der Lebenswelt der Menschen“ zu sein, zitierte Bischof Gerhard Feige in seiner Predigt den Mainzer Weihbischof Udo Bentz. Dabei komme es darauf an, „sich auf den Marktplatz hin zu öffnen, ohne selbst zum Marktplatz zu werden“. Das „bleibe für die Kirche immer eine der schwierigsten Aufgaben“. „In diesem Spannungsfeld“, so der Bischof, „gilt es auch für uns im Bistum Magdeburg noch konkreter danach zu suchen, in welcher Form und Gestalt wir heute in unserer Gesellschaft glaubwürdig das Evangelium leben und bezeugen können“. „Entscheidend“ dabei sei, „selbst existenziell von der christlichen Botschaft betroffen zu sein und sich zu Gott und seiner Kirche zu bekennen, aber auch dafür empfindsam zu sein, was unsere Mitmenschen umtreibt, für ihre Probleme und Sorgen, ihre Ängste und Leiden, ihre Freuden und Hoffnungen“ und entsprechende „Erkenntnisse“ in „die Tat umzusetzen“.
Glaubensgeschichte mit vielen Herausforderungen
Zuvor hatte der Bischof von der großen und wechselvollen Geschichte des Glaubens hierzulande gesprochen. Dabei erwähnte er die vielen Klöster in alter Zeit, die romanischen und gotischen Bauten, große christliche Gestalten wie Adalbert von Prag oder Mechthild von Magdeburg. Feige erinnerte daran, dass das katholische Leben nach der Reformation vielerorts erlosch und erst im 18./19. Jahrhundert durch Soldaten und Zuwanderer und dann durch die Heimatvertriebenen wieder neue Gemeinden entstanden. So sei die Zahl der Katholiken nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gebiet des heutigen Bistums auf über 700 000 gestiegen.
Feige sprach auch davon, wie unter den verschiedenen politischen Systemen und Herausforderungen immer wieder „mit viel Mut und Phantasie“ das „Evangelium verkündet und in die Tat umgesetzt“ wurde und in welch großem Maße inzwischen „die Verbundenheit zwischen evangelischen und katholischen Christen gewachsen ist“.
Zu einem Blick in die Geschichte lud im Zwischenprogramm auch die Ausstellung „Kapitelle – Kloster mit Köpfchen“ im Romanischen Saal ein. Sie zeigt anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Straße der Romanik unter anderem Kapitelle von der Huysburg, die heute im Bode-Museum in Berlin zu sehen sind.
Zum engagierten Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung wurde mit dem „Grünen Hahn“ eingeladen. Mitarbeiter aus den zertifizierten Bildungshäusern des Bistums informierten über ihre Arbeit auf der Basis des kirchlichen Umweltmanagement-Systems „Grüner Hahn“ (Tag des Herrn berichtete). 45 Grüne Hähne auf dem Huysburg-Gelände sollten zudem zeigen, wie bei der Wallfahrt versucht wird, Schöpfung zu bewahren. Der Einsatz für eine „Kultur der Aufmerksamkeit“ war Thema ein Forums im Ekkehard-Haus.
Zahlreiche Wallfahrer beteiligten sich an einer Postkartenaktion: Sie schrieben Menschen, die in Caritas-Einrichtungen leben, aber auch anderen Einsamen und Kranken einen Gruß. Fragen rund um Glauben, Ökumene, Kirche und Gesellschaft wurden mit Gästen aus den Partnerbistümern und der Ökumene bei einem weiteren Forum im Ekkehard-Haus erörtert. Die Benediktiner luden Interessierte dazu ein, etwas von ihrem Leben als Mönch zu erfahren und mit ihnen nach Formen zu suchen, im Alltag auf geistliche Weise zu leben.
Die Malteser Jugend lud zu Bastelaktionen ein, am Stand der Jugendpastoral wurde über den Weltjugendtag 2019 in Panama informiert und auch lateinamerikanische Empanadas zum Kosten angeboten. Die Wallfahrtskollekte, die im Zusammenhang mit dem Weltjugendtag einem sozialen Projekt in Lateinamerika zugutekommen wird, erbrachte 5606,19 Euro.
Auf der Wallfahrtswiese waren die Original Rottersdorfer, aber etwa auch der Bistumskinderchor zu erleben.
Zuvor hatte der Bischof von der großen und wechselvollen Geschichte des Glaubens hierzulande gesprochen. Dabei erwähnte er die vielen Klöster in alter Zeit, die romanischen und gotischen Bauten, große christliche Gestalten wie Adalbert von Prag oder Mechthild von Magdeburg. Feige erinnerte daran, dass das katholische Leben nach der Reformation vielerorts erlosch und erst im 18./19. Jahrhundert durch Soldaten und Zuwanderer und dann durch die Heimatvertriebenen wieder neue Gemeinden entstanden. So sei die Zahl der Katholiken nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gebiet des heutigen Bistums auf über 700 000 gestiegen.
Feige sprach auch davon, wie unter den verschiedenen politischen Systemen und Herausforderungen immer wieder „mit viel Mut und Phantasie“ das „Evangelium verkündet und in die Tat umgesetzt“ wurde und in welch großem Maße inzwischen „die Verbundenheit zwischen evangelischen und katholischen Christen gewachsen ist“.
Zu einem Blick in die Geschichte lud im Zwischenprogramm auch die Ausstellung „Kapitelle – Kloster mit Köpfchen“ im Romanischen Saal ein. Sie zeigt anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Straße der Romanik unter anderem Kapitelle von der Huysburg, die heute im Bode-Museum in Berlin zu sehen sind.
Zum engagierten Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung wurde mit dem „Grünen Hahn“ eingeladen. Mitarbeiter aus den zertifizierten Bildungshäusern des Bistums informierten über ihre Arbeit auf der Basis des kirchlichen Umweltmanagement-Systems „Grüner Hahn“ (Tag des Herrn berichtete). 45 Grüne Hähne auf dem Huysburg-Gelände sollten zudem zeigen, wie bei der Wallfahrt versucht wird, Schöpfung zu bewahren. Der Einsatz für eine „Kultur der Aufmerksamkeit“ war Thema ein Forums im Ekkehard-Haus.
Zahlreiche Wallfahrer beteiligten sich an einer Postkartenaktion: Sie schrieben Menschen, die in Caritas-Einrichtungen leben, aber auch anderen Einsamen und Kranken einen Gruß. Fragen rund um Glauben, Ökumene, Kirche und Gesellschaft wurden mit Gästen aus den Partnerbistümern und der Ökumene bei einem weiteren Forum im Ekkehard-Haus erörtert. Die Benediktiner luden Interessierte dazu ein, etwas von ihrem Leben als Mönch zu erfahren und mit ihnen nach Formen zu suchen, im Alltag auf geistliche Weise zu leben.
Die Malteser Jugend lud zu Bastelaktionen ein, am Stand der Jugendpastoral wurde über den Weltjugendtag 2019 in Panama informiert und auch lateinamerikanische Empanadas zum Kosten angeboten. Die Wallfahrtskollekte, die im Zusammenhang mit dem Weltjugendtag einem sozialen Projekt in Lateinamerika zugutekommen wird, erbrachte 5606,19 Euro.
Auf der Wallfahrtswiese waren die Original Rottersdorfer, aber etwa auch der Bistumskinderchor zu erleben.
Den Auftrag und das Ziel im Blick behalten
Dass es gut ist, am Glauben an Gott und am Vertrauen auf ihn festzuhalten und den damit verbundenen Auftrag bewusst wahrzunehmen und nicht aus dem Blick zu verlieren, wurde bei einem szenischen Anspiel in der Abschlussandacht deutlich: Einer von drei Steinmetzen anwortete auf die Frage von Pastoral-Fachbereichsleiterin Friederike Maier, was er denn da tue: „Ich baue an einer Kathedrale (und behaue nicht nur irgendeinen Stein).“
Dass es gut ist, am Glauben an Gott und am Vertrauen auf ihn festzuhalten und den damit verbundenen Auftrag bewusst wahrzunehmen und nicht aus dem Blick zu verlieren, wurde bei einem szenischen Anspiel in der Abschlussandacht deutlich: Einer von drei Steinmetzen anwortete auf die Frage von Pastoral-Fachbereichsleiterin Friederike Maier, was er denn da tue: „Ich baue an einer Kathedrale (und behaue nicht nur irgendeinen Stein).“
Von Eckhard Pohl