Hochwasserkatastrophe in Westdeutschland

Papst: "Bete für alle Betroffenen"

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Angesichts der Hochwasserkatastrophe in Westdeutschland haben Politik- und Kirchenvertreter ihre Anteilnahme mit den Betroffenen ausgedrückt. Auch Papst Franziskus will für die Vermissten und Verletzten beten. 

Das Eifelstädtchen Prüm ist von der Hochwasserkatastrophe hart getroffen worden, Überall Spuren der Verwüstung, ein Transporter steht aufrecht an einer Hauswand,
Ungeheure Wassermengen: Der Ort Prüm in der Eifel wurde von der Flutkatastrophe getroffen. 

Nach den Starkregenfällen am Mittwoch läuft die Hilfe für die von Überflutungen betroffenen Regionen im Westen und Südwesten Deutschlands auf Hochtouren. Die Lage in den Hochwassergebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz blieb am Donnerstagnachmittag laut Medienberichten weiter angespannt. Die Zahl der Toten, darunter auch Feuerwehrleute, steigt; zahlreiche Menschen werden noch vermisst. Zehntausende Haushalte sind ohne Strom, teilweise ohne Wasser.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte das Engagement der Einsatzkräfte. Zugleich gelte sein tiefes Mitgefühl den Verstorbenen und ihren Angehörigen. "In Gedanken bin ich bei den vielen Bürgerinnen und Bürgern, die in Not sind, die ihr Hab und Gut und manche von ihnen auch ihr Dach über dem Kopf verloren haben."

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach von einer Katastrophe. Bestürzt zeigten sich auch die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer (SPD), und der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU).

Papst Franziskus hat der Opfer der schweren Überschwemmungen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz seiner Solidarität versichert. "Er bete besonders für die zahlreichen Vermissten, für die Verletzten und für alle, die zu Schaden gekommen sind oder durch die Naturgewalten ihre Lebensgrundlage verloren haben", hieß es am Donnerstagabend in einem von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichneten Telegramm an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Allen Angehörigen der Toten sende Franziskus seine große Anteilnahme und sei in Gedanken bei den vielen Helfern und Einsatzkräften.

Nach Starkregenfällen am Mittwoch sind zahlreiche Regionen im Westen und Südwesten Deutschlands überflutet. Die Lage in den Hochwassergebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz bleibt laut Medienberichten weiter angespannt. Die Zahl der Toten, darunter auch Feuerwehrleute, steigt; viele Menschen werden noch vermisst. Zehntausende Haushalte sind ohne Strom, teilweise ohne Trinkwasser. Ungezählte Häuser mussten evakuiert werden.

Tausende Helfer im Einsatz 

Der Limburger Bischof Georg Bätzing twitterte: "Meine Gedanken und Gebete sind bei den Opfern, Angehörigen und Rettungskräften". Wasser stehe eigentlich für Leben. "Hier ist Wasser der #Tod", so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, schrieb auf Facebook: "Das Wasser, das viele in der Trockenheit ersehnt haben, ist jetzt zum Unheil geworden."

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki erklärte: "In Gedanken bin ich heute bei all den Menschen, die unter der verheerenden Unwetterkatastrophe in Deutschland leiden."

Ähnlich äußerten sich der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, der katholische Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck, der Trierer Bischof Stephan Ackermann und sein Mainzer Amtsbruder Peter Kohlgraf "Wir erleben viel Hilflosigkeit, aber sehen auch viele Menschen, die an der Grenze ihrer Möglichkeiten helfen", so Kohlgraf.

Feuerwehr, das Deutsche Rote Kreuz und zahlreiche weitere Helfer wie das Technische Hilfswerk waren sowohl in Nordrhein-Westfalen als auch in Rheinland-Pfalz im Dauereinsatz. Die Malteser sandten rund 300 Kräfte in die Eifel, den Rhein-Erft-Kreis und den Oberbergischen Kreis. Mehrere Hundert ehrenamtliche Kräfte seien darüber hinaus in Bereitschaft versetzt worden, hieß es. Die Bundeswehr schickte mehr als 400 Soldaten in die besonders schwer betroffenen Regionen.

Das Deutsche Rote Kreuz und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warnten, Deutschland müsse sich künftig häufiger auf extreme Wetterlagen einstellen. Der BUND mahnte mehr Engagement im Klimaschutz an; das Deutsche Rote Kreuz rief dazu auf, verstärkt Vorkehrungen für Katastrophenfälle zu treffen.

Der Kieler Klimaforscher Mojib Latif warf der Gesellschaft in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" Versäumnisse im Kampf gegen den Klimawandel vor. Immer noch nehme man dessen Folgen nicht ernst genug, "in der Politik nicht, in der Bevölkerung nicht". 

(kna)