Dom Nordhausen

Sanierung feierlich beendet

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Der Dom in Nordhausen erstrahlt in neuem Glanz. Er ist in den letzten Monaten aufwendig saniert worden. Auch die Orgel wurde generalüberholt. Jetzt gab es einen festlichen Dankgottesdienst.

Anspiel zu Beginn des Gottesdienstes: Stifterin Mathilde begrüßt die im Dom versammelte Gemeinde. | Foto: Matthias Holluba
 
„Heute ist nicht nur ein Tag der Freude für die Pfarrei und die Stadt Nordhausen, sondern auch für unser ganzes Bistum Erfurt“, sagt Bischof Ulrich Neymeyr. Damit beginnt der Dankgottesdienst zum Abschluss der Sanierung des Domes zum Heiligen Kreuz. Im Bistum Erfurt gibt es nur zwei Domkirchen: den Mariendom in der Bischofsstadt und den im Jahr 961 von Königin Mathilde gestifteten Nordhäuser Dom. Heute ist er die Pfarrkirche der Katholiken in Nordhausen. Zur Pfarrei gehören als größere Orte auch Bleicherode, Niedersachswerfen, Ellrich und Großlohra. Pfarrer Richard Hentrich freut sich, „dass aus all diesen Orten Vertreter gekommen sind, um den Dankgottesdienst mit zu feiern“. Besonders begrüßt er auch eine Gruppe aus Sondershausen. Diese heute noch selbstständige Pfarrei soll 2020 im Rahmen der Strukturreform im Bistum zu Nordhausen kommen. „Da ist es gut, heute schon einmal zu gucken, wie das bei uns so funktioniert.“
Neben den alteingesessenen Katholiken sind es vor allem junge Leute, die das Leben in der Pfarrei Nordhausen prägen. Zum einen sind es Zugezogene, die in der Klinik oder der Hochschule arbeiten, zum anderen sind es Studenten aus aller Welt, die für ein paar Jahre zur Ausbildung in die Stadt kommen, erklärt Pfarrer Hentrich.
 
Strahlende Farben statt Alltagsgrau
Auch Bischof Neymeyr freut sich über die junge Gemeinde. Angesichts des Domes, „der vom Glauben so vieler Menschen vor uns kündet“, fordert er die Nordhäuser Katholiken in seiner Predigt auf, nicht in eine Sonderwelt abzutauchen. „Hier ist der Raum, wo wir unser Leben in Beziehung mit Gott bringen. Aber wenn die vielen Menschen um uns herum, die Gott nicht kennen, sich doch einmal die Frage stellen, was ist, wenn es Gott doch gibt, dann müssen wir die Ansprechpartner für sie sein.“
Strahlende Farben statt Einheitsgrau – die Nordhäuser sind zufrieden mit dem Ergebnis der Sanierung. Bereits Ostern hatten sie ihren Dom wieder in Betrieb nehmen können, nachdem sie ihn über ein Jahr lang nicht nutzen konnten. In dieser Zeit fanden sie ökumenische Gastfreundschaft in der benachbarten evangelischen Stadtpfarrkirche St. Blasii und in der Christuskirche der Baptisten. Zwar feierten die evangelischen Christen an diesem Tag selber ihr Sommerfest, doch ließen sie sich ein Zeichen der ökumenischen Verbundenheit nicht nehmen: Zum Schlusslied des Dankgottesdienstes verstärkte der evangelischen Kirchenchor die katholischen Sänger. Gewaltig erklang dabei auch die Klais-Orgel. Sie ist 1996 geweiht und war im Zuge der Sanierung ebenfalls einer Generalüberholung unterzogen worden.
Eingebettet war der Dankgottesdienst in eine mehrtägige Jubiläumsfeier. In diesem Jahr wird des 1050. Todestages der Domstifterin Königin Mathilde gedacht. Neben einem festlichen Abend im sanierten Dom mit einem Vortrag von Benediktinerpater Anselm Grün (Bericht in der kommenden Ausgabe) gab es ein Kindermusical, ein Benefinzkonzert mit dem Erfurter Kirchenmusikdirektor Silvius von Kessel an der Klais-Orgel und die Dekanatsseniorenwallfahrt. Ende August wird noch eine Fahrt der Ehrenamtlichen der Gemeinde zum Grab der heiligen Mathilde nach Quedlinburg folgen.
Neben dem Abschluss der Domsanierung und dem Mathildenjubiläum gab es an diesem Tag noch einen weiteren Grund zum feiern: Pfarrer Hentrich war vor 40 Jahren zum Priester geweiht worden. Bischof und Gemeinde dankten dem Seelsorger für seinen Dienst und sein Engagement im Rahmen der Domsanierung.
 
Von Matthias Holluba

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