Garten des Kinderhauses St. Elisabeth Hoyerswerda

Schönster Kinder-Garten Sachsens

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Die Gärten von Kindertagesstätten dienen nicht nur als Spielplatz, sondern tragen in vielfältiger Weise zur Bildung und Entwicklung von Kindern bei – zum Beispiel im Kinderhaus St. Elisabeth in Hoyerswerda.

Im Kinderhaus St. Elisabeth Hoyerswerda werden die Kinder an die heimische Natur herangeführt: Leyla, Anke Schulz und Karlo arbeiten im Naschgarten.    Foto: Katrin Demczenko

 

Die Erzieherinnen und Mitarbeiter des Kinderhauses St. Elisabeth Hoyerswerda führen die Kinder schon immer an die heimische Natur heran, erklärt Einrichtungsleiterin Anke Schulz. Im Herbst 2020 konnten sie dort mit den Kindern und ihren Eltern Dank der Spende eines Mitgliedes der hiesigen Kirchgemeinde „Heilige Familie“ ein Kräuterbeet und einen Naschgarten mit Beerensträuchern anlegen. Die Jungen und Mädchen pflegen nun die Pflanzen, beobachten sie beim Wachsen und ernten die Früchte, die sie in den Gruppen verarbeiten und essen.
Die Kinder erleben bei diesem unmittelbaren Tun den ökologischen Kreislauf des Lebens und lernen zu warten, bis die Sträucher Beeren tragen, sagt Anke Schulz. Stück für Stück wächst in den Kindern die Achtung vor der Natur und sie begreifen, dass gegenwärtige und künftige Generationen eine intakte Tier- und Pflanzenwelt zum Überleben brauchen. Die Botschaft des entstehenden Kinder-Gartens im Kinderhaus „St. Elisabeth“ lautet deshalb: Jeder Mensch kann und muss nachhaltig sowie wertschätzend mit der Schöpfung umgehen. Nur so lässt sie sich für die Zukunft bewahren.

Sächsischer Kinder-Garten-Wettbewerb
Nach diesen positiven Erlebnissen hat das Kinderhausteam vom siebenten Sächsischen Kinder-Garten-Wettbewerb 2021/22 erfahren und beschlossen, daran teilzunehmen. „Sachsenweit gab es weitere 58 Bewerber“, erzählt Anke Schulz. Fotos des Kräuter- und Naschgartens, die guten inhaltlich-pädagogischen Erläuterungen zu dem Projekt und die Ideen zur weiteren Umgestaltung des Außenbereiches haben die Wettbewerbsjury wohl bewogen, das Kinderhaus zu einem der insgesamt 30 Sieger der Stufe 1 zu erklären. Ein Preisgeld in Höhe von 400 Euro hat der Träger des Wettbewerbes, die Sächsische Landesvereinigung für Gesundheitsförderung, für jeden Gewinner ausgereicht. Noch wichtiger sind Anke Schulz aber die in Stufe 2 im Herbst beginnenden digitalen Weiterbildungen und der entstehende Kontakt zwischen den Teilnehmern. „Zwei ehemalige Preisträger-Kitas haben uns schon eingeladen“, sagt sie.
In diesen Tagen wird im Garten des Kinderhauses eine Fachfirma aus der Lausitz erstmals einen separaten Außenspielbereich nur für die Krippenkinder gestalten. Die Drei- bis Sechsjährigen legen mit ihren Erzieherinnen eine Benjeshecke an. „Das ist lose aufgeschichtetes Totholz, in dem Igel und kleine Vögel unterschlüpfen können“, erklärt Anke Schulz. Ein Insektenhotel und einen Gartenteich gibt es schon länger, wo die Kinder gern Käfer, Bienen oder Vögel beobachten.
Im nächsten Jahr, wenn die Einrichtung ihren 30. Geburtstag begeht, soll der Festplatz auf dem Gelände mit einem Barfuss-Weg, einer Spirale aus Natursteinen und in der Mitte mit einer Feuerstelle neu gestaltet sein. Kinder und Eltern haben dazu viele kreative Ideen beigesteuert. Die Umgestaltung des Außenbereichs finanzieren die Gemeinde „Heilige Familie“ als Träger des Kinderhauses und der Sponsor Versorgungsbetriebe Hoyerswerda.

Hoffnung auf den Landessieg
Anke Schulz dokumentiert für den Wettbewerb weiterhin die Umsetzung aller selbstgestellten Aufgaben, damit die Einrichtung vielleicht die Stufe 3 erreicht. Dann würde sie 2022 zu den zehn sächsischen Einrichtungen mit den schönsten Kinder-Gärten gehören, 1000 Euro bekommen und von der Fachjury besucht werden. Sie bestimmt die drei Landessieger, die je 2500 Euro erhalten.

Von Katrin Demczenko