Firmungen im Rahmen eines Schulgottesdienstes

Schule – ein Ort der Kirche

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In Heiligenstadt wurden vier junge Leute im Rahmen eines Schulgottesdienstes von Bischof Ulrich Neymeyr gefirmt. Das Pilotprojekt um Schulseelsorger Markus Könen wird fortgesetzt. Insgesamt fast 900 Firmungen im Bistum.


Bischof Ulrich Neymeyr mit den vier Firmlingen, Minstranten, Schulseelsorger Markus Könen und Martin Hoffmeier, dem Sekretär des Bischofs. | Foto: Gymnasium S. Elisabeth


Seit drei Monaten bereiteten sich vier Schülerinnen und Schüler des katholischen Gymnasiums St. Elisabeth in Heilbad Heiligenstadt auf das Sakrament der Firmung vor. Gemeinsam mit Schulseelsorger Pfarrer Markus Könen haben sich in ihren Freistunden mit den Aussagen des christlichen Glaubensbekenntnisses auseinandergesetzt und versucht, dieses Zeugnis in ihr tägliches schulisches Leben zu übertragen. Am 9. März war es dann soweit. Im Rahmen eines Schulgottesdienstes spendete Bischof Ulrich Neymeyr den vier jungen Menschen das Sakrament der Firmung.
Der Auslöser für diesen neuen Weg war die Anfrage einer Schülerin, ob eine Firmung nicht  auch in Schule möglich wäre. Nach anfänglichem Zögern überwog der Grundsatz, die Jugendlichen in ihrem Anliegen ernst zu nehmen. Bei den gemeinsamen Überlegungen mit der Schulleitung zeigte sich ein offensichtlicher Vorteil. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler empfanden den zusätzlichen Zeitaufwand aufgrund der inhaltlichen Ausrichtung als gewinnbringend. Hinzu kam noch ein Effekt, dass sich die Jugendlichen im Raum Schule freiwillig Zeit nahmen, über ihr Leben und ihren Glauben Gedanken zu machen.
Schulseelsorger Pfarrer Markus Könen weist darauf hin, dass die Gemeinden der jungen Leute über die Firmung unterrichtet und Vertreter zur Teilnahme eingeladen wurden. Allerdings, so Markus Könen weiter,  gab es auch kritische Rückmeldungen. So wurde befürchtet, die Schule nähme durch die Firmung den Gemeinden die Jugendlichen „weg“.
Im Blick auf die Strukturreform und die immer größer werdenden Gemeinden, überwiege aber die Chance, in dem Angebot der Firmung an der Schule eine Möglichkeit zu sehen, jene Schüler zu erreichen, die – aus welchen Gründen auch immer – in der Ortsgemeinde „nicht zum Zuge“ kamen oder keine Verbindung zu ihrer Gemeinde (mehr) haben, so der Schulseelsorger
„Schule wird so zu einem pastoralen Ort, in dem Kirche noch die erreicht, die in unseren Gemeinden nicht mehr vorkommen. Schule ist in dem Sinne ein Kirchort unter vielen anderen, wo der Glaube gelebt und bezeugt wird. Das Sakrament der Firmung ist also ein Angebot an junge Menschen, sich neu und in ihrer konkreten Lebenswelt mit dem Glauben auseinanderzusetzen.“  Nach diesem Pilotprojekt sind im kommenden Schuljahr Schülerinnen und Schüler ab der zehnten Klasse eingeladen, sich auf den Weg zur Firmung in der Schule zu machen.

31 Firmgottesdienste im Bistum
Bischof Ulrich Neymeyr, Altbischof Joachim Wanke und Weihbischof Reinhard Hauke werden in diesem Jahr voraussichtlich 887 Jungen und Mädchen aus dem Bistum Erfurt das Sakrament der Firmung spenden. Insgesamt sind es 31 Gottesdienste in ganz Thüringen, in denen das Sakrament empfangen wird.
Mit der Taufe und der Eucharistie gehört die Firmung zu den sogenannten Eingliederungssakramenten, durch deren Empfang man in die volle Gemeinschaft der katholischen Kirche aufgenommen wird. Wie die Taufe wird das Firmsakrament nur einmal gespendet. Nach kirchlichem Verständnis stärkt dabei Gottes Geist den Firmling, ein Leben aus dem Glauben zu führen und selbst die Verantwortung dafür zu übernehmen. Mit der Firmung kommt zum Abschluss, was in der Taufe begonnen wurde. Waren es damals die Eltern, die für den Säugling sprachen, ist es jetzt der Jugendliche selbst, der ein bewusstes Ja zum christlichen Glauben und zum Leben in der katholischen Kirche sagt. Für den Empfang der Firmung gibt es keinen traditionellen Tag. Jede Gemeinde stimmt einen Termin mit dem Bischof ab. Bis zu diesem Tag Firmung durchlaufen die Firmlinge eine längere Vorbereitungszeit in ihren Heimatgemeinden. (mk/tdh/bip)

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