Die heilige Elisabeth stärker in Erinnerung bringen

„Sie tröstete, riskierte viel“

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Die Stadt Eisenach, das Bistum Erfurt und die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland wollen die heilige Elisabeth stärker in Erinnerung bringen. In der Predigerkirche in Eisenach wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet.

Bischof Friedrich Kramer, OB Katja Wolf und Bischof Ulrich Neymeyr (von links).    Foto: Peter Weidemann
 
„Das karitative Wirken der Heiligen Elisabeth ist untrennbar mit Eisenach verbunden. Ich begrüße es sehr, dass ihr Leben und ihre Sorge um andere Menschen – gerade in der momentanen, angespannten Situation – als geschichtliches Erbe aus der kirchlichen Zeit vor der Reformation in Erinnerung gebracht werden.“ So Eisenachs Oberbürgermeisterin Katja Wolf (Die Linke) bei der Unterzeichnung einer Absichtserklärung („Letter of Intent“) zur Stärkung der Wahrnehmung der heiligen Elisabeth in Eisenach. Neben der Stadt unterschrieben auch Bischof Ulrich Neymeyr für das Bistum Erfurt und Bischof Friedrich Kramer für die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM). In der Gestalt der Heiligen wollen die Stadt und die Kirchen das gemeinsame geschichtliche Erbe der Wartburgstadt würdigen und auch sichtbar machen.
Die Unterzeichner bekunden die Absicht, langfristig einen dauerhaften Erinnerungsort für die heilige Elisabeth in der Stadt Eisenach und mittelfristig einen touristisch attraktiven „Rosenwunderweg“ von der Stadt zur Wartburg zu etablieren. Bereits 2021, dem Jahr der 800. Wiederkehr der Heirat Elisabeths in der Eisenacher Georgenkirche, finden unter Beteiligung beider Kirchen zwei ökumenische Segnungsgottesdienste für Ehejubilare und Menschen statt, die partnerschaftlich unterwegs sind.
Katja Wolf betonte, dass die bis heute vorhandenen Spuren der Elisabeth von Thüringen  bereits 2007 anlässlich ihres 800. Geburtstages in Eisenach im Fokus standen. Sie sagte weiter: „Mit dem gemeinsamen ,Letter of Intent‘ schauen wir nun auf das Jahr 2021 voraus, in dem sich die Heirat von Elisabeth mit dem Thüringer Landgrafen Ludwig in der Eisenacher Georgenkirche zum 800. Mal jährt. Und es ist sehr wichtig, dass der ökumenische Gedanke bei diesem Erinnern und Würdigen eine verbindende Rolle spielt.“
Bischof Ulrich Neymeyr sagte in  seinen Worten: „Die Ehe von Elisabeth mit dem Landgrafen Ludwig war zwar seit langem arrangiert, aber trotzdem sehr glücklich. Heute würde man sagen, die beiden waren ein Leben lang verliebt. Aber das Glück der Liebe währte nur wenige Jahre.“ Bischof Friedrich Kramer betonte, dass die Evangelische Kirche selbstverständlich gerne dabei sei, wenn die heilige Elisabeth in Erinnerung gebracht wird. „Ihre Haltung, ihr Vorbild ist aktueller denn je. Elisabeth sah die Armut der Eisenacher. Sie ließ sich von der Not der Kranken berühren. Sie verließ die Wartburg, die Komfortzone der Macht, der Gesundheit und des Wohlergehens. Sie ließ sich berühren, ging zu denen in der Quarantäne, tröstete, half, riskierte viel. Unsere ökumenische Erinnerung wäre unvollständig, wenn nicht an Elisabeths Glaubensüberzeugung erinnert würde, in jedem Kranken und Armen Jesus selbst zu begegnen. Aus dieser Wurzel wuchsen die Werke der Barmherzigkeit mit der Schönheit der Rosen.“
 
(tdh/bip)
 

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