Interview über die Zukunft von Pastoralreferentinnen und -referenten

Sorge über fehlenden Nachwuchs

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Der Berufsverband der Pastoralreferentinnen und -referenten fragt sich, wie Seelsorge von Hauptamtlichen zukünftig noch gewährleistet werden kann.

Foto: privat
Martin Holzner ist Vorsitzender des Berufsverbandes der
Pastoralreferentinnen und -referenten und arbeitet 
als Krankenhausseelsorger im Erzbistum München-
Freising. Foto: privat/Martin Holzner

Der Berufsverband der Pastoralreferent*innen zeigt sich besorgt über fehlenden Nachwuchs. "Wir müssen uns grundsätzlich die Frage stellen, wie die Seelsorge von Hauptamtlichen in Zukunft noch gewährleistet werden kann", sagte der Vorsitzende Martin Holzner den Zeitungen der Verlagsgruppe Bistumspresse in Osnabrück. "Die Nachwuchssorgen bei uns sind groß. Das ist nicht viel anders als beim Priesternachwuchs."

Kritisch äußerte sich der Pastoralreferent aus dem Erzbistum München-Freising auch zu einer möglichen Reduzierung theologischer Fakultäten. Dies bedeute eine "Schwächung der Lehre". Die theologische Kompetenz sei aber gerade für Pastoralreferenten wichtig und werde in Zukunft noch stärker gefragt sein.

Auch die mögliche Konzentration der Priesterausbildung an wenige Standorte werfe Fragen auf, erklärte der Theologe. "Müssten wir dann mitziehen? Die kooperative Ausbildung ist uns wichtig, aber unsere Ausbildung könnte unattraktiver werden, wenn verlangt wird, vom Heimatort in eine ganz andere Region zu ziehen." In Deutschland ist der Bestand von rund einem Dutzend Theologischen Fakultäten in staatskirchenrechtlichen Verträgen mit der Priesterausbildung verbunden. Somit gefährdet die geplante Zentrierung der Deutschen Bischofskonferenz indirekt die Existenz der Fakultäten an den Universitäten.

Pastoralreferent ist ein junger Beruf in der katholischen Kirche. Er entstand im deutschen Sprachraum um 1970 angesichts des schon damals absehbaren Priestermangels und der Aufwertung sogenannter Laien durch das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965). Heute arbeiten sie als Seelsorgerinnen und Seelsorger in verschiedensten Bereichen: in Pfarrgemeinden und Justizvollzugsanstalten, im Krankenhaus, in Beratungsstellen und Behinderteneinrichtungen, in der Erwachsenenbildung, aber auch in der Verwaltung einer Diözese oder in den Beraterstäben der Bischöfe. Es gibt sie in allen 27 deutschen Bistümern, außerdem in Österreich und der Schweiz.

kna

Das vollständige Interview lesen Sie in der aktuellen Ausgabe Ihrer Kirchenzeitung.