KSG Halle lädt Erstsemester zum Kennenlernen ein
Studenten starten ins Semester
Seelsorger Thomas Lazar (links) und die KSGler lassen den Mittwochabend gemütlich in der eigenen Klause ausklingen. Foto: Oliver Gierens |
Es ist wieder ein Semester mit Unsicherheiten: Wird Corona das studentische Leben wieder einschränken? Oder werden die Unis wegen der rasant steigenden Energiekosten geschlossen? Für die Studenten bleibt manches im Unklaren, wenn in diesen Tagen das Wintersemester beginnt. In der Katholischen Studentengemeinde (KSG) in Halle bereiten sich Seelsorger Thomas Lazar und die Studenten dennoch auf die kommenden Monate vor.
Ab Montag läuft die „Ersti-Woche“, die neuen Erstsemester kommen an – und die KSG wirbt unter ihnen um neue Mitglieder. Am Mittwochabend, 12. Oktober, lädt die KSG alle neuen Studenten zu einem Kennenlernabend ein. Heilige Messe um 18.30 Uhr, dann ein gemeinsames Abendessen, im Anschluss steht der Rest des Abends unter einem bestimmten Thema oder es gibt einen gemütlichen Ausklang in der „Klause“: So laufen hier immer die Mittwochabende ab – Geselligkeit und gemeinsame Gespräche gehören zum KSG-Leben unbedingt dazu.
Katholisch, aber offen für andere
„Wir reden hier über alles, nicht nur über religiöse Themen“, erzählt Franzi, die im 11. Semester Theologie auf Lehramt studiert – und damit zu den Ausnahmen unter den KSGlern gehört. „Nur wenige Theologiestudenten finden den Weg zu uns“, sagt Thomas Lazar. Stattdessen kommen die aktiven Mitglieder aus allen möglichen Fachrichtungen – und sogar einige Azubis seien darunter, berichtet Lisa, die im 11. Semester Physik studiert. Sie selbst ist evangelisch, hat sich trotzdem der KSG angeschlossen. „Hier gibt es einfach das bessere Angebot“, erzählt die junge Frau.
Und das ist eine bunte Mischung aus geistlichen und geselligen Angeboten, wie Seelsorger Lazar erklärt. Am Sonntagabend gibt es um 19 Uhr den Stadt- und Hochschulgottesdienst, jetzt im Oktober starten zudem wieder Exerzitien im Alltag. Neben dem Mittwoch ist auch der Freitagmorgen ein Fixpunkt im Kalender, dann starten die Studenten um 7.30 Uhr mit einem gemeinsamen Gebet und Frühstück in den Tag. Einen Bibelkreis und einen Chor gibt es ebenso wie eine Theatergruppe. Beim „KSG-Salon“ sollen zwei- bis dreimal im Semester besondere Gäste zu einem Gesprächsabend eingeladen werden.
„Lieber in der Kneipe an die Kirche denken“
Im Gebäude an der Hallenser Moritzkirche hat die KSG ihre eigenen Räume in der ersten Etage – neben einem großen Versammlungsraum den kleineren, eher gemütlichen „Tigerenten-Club“, eine gut ausgestattete Küche sowie eine kleine theologische Bibliothek.
An diesem Abend sind die Räume vom Essensduft erfüllt: Nach dem Gottesdienst, der im Rahmen der landesweiten „Interkulturellen Woche“ diesmal ökumenisch war, wird gemeinsam gegessen, dabei über Gott und die Welt geredet. Ein besonderes Thema gibt es heute nicht, der Abend klingt gemütlich bei Bier und Skat in der „Moritzklause“ aus.
Clemens ist hier der Klausenchef, steht fast den ganzen Abend hinter der Theke. „Ich glaube, die Geselligkeit steht für viele eher im Vordergrund als das Geistliche“, meint er. Dennoch kämen auch immer wieder Glaubensgespräche unter den Studenten auf. „Es ist doch besser, in der Kneipe an die Kirche zu denken als in der Kirche nur an die Kneipe“, meint er schmunzelnd. Neben ihm sitzt Simon, als „Außenminister“ zuständig für die Kontakte zu anderen Gruppen wie der Evangelischen Studentengemeinde. Der Geschichtsstudent, der aus dem Allgäu zum Studium an die Saale gezogen ist, verweist auf die vielen Glaubensangebote, die es hier gibt, zum Beispiel das „Ora et Labora“, das immer zweimal wöchentlich in den Semesterferien stattfindet. Der Tag beginnt dann mit Gebet und Frühstück, dann ist Zeit zum ruhigen Arbeiten.
„Wir wollen allen ein Ort sein, wo es ihnen in der Ferne gut geht. Das ist unser diakonischer Auftrag“, fasst Seelsorger Thomas Lazar das Anliegen der KSG zusammen. Und das dürfen in diesen Tagen zahlreiche Erstsemester neu kennenlernen.
Von Oliver Gierens