Haft für Drahtzieher

Urteil wegen Mordes an Priester Jacques Hamel gefallen

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Zu Haftstrafen zwischen 8 und 13 Jahren verurteilte ein Pariser Gericht die Hintermänner des Anschlags auf den französischen Priester Jacques Hamel.

Foto: kna/Corinne Simon
Gedenkgottesdienst in der Kathedrale Notre Dame in Paris 2017: Gläubige beten für verfolgte Christen und erinnern an den ermordeten Priester Jacques Hamel. Foto: kna/Corinne Simon


Im Prozess um den Mordfall des französischen Priesters Jacques Hamel sind die Angeklagten zu Haftstrafen von 8, 10 und 13 Jahren verurteilt worden. Drei der vier Männer wurden am Mittwochnachmittag von einem Geschworenengericht in Paris der Bildung einer terroristischen Vereinigung sowie Mitwisserschaft für schuldig befunden, wie die Zeitung "La Croix" (online) berichtet.

Als wahrscheinlicher Anstifter des Mordes wurde Rachid K., ein bekannter Rekrutierer für Islamisten in Frankreich, in Abwesenheit zu lebenslanger Freiheitsstrafe (22 Jahre) verurteilt. Er soll allerdings 2017 im Irak oder in Syrien getötet worden sein.

Damit hielten sich die Richter im wesentlichen an die Anträge der Staatsanwaltschaft, die am Montag zwischen 7 und 14 Jahren Gefängnis gefordert hatten. Möglich waren bis zu 20 Jahren Haft. Laut einer Analyse von "La Croix" wollte die Staatsanwaltschaft damit einer Berufung vorbeugen. Alle drei Täter, die 25, 27 und 36 Jahre alt sind, befinden sich seit etwa fünfeinhalb Jahren in Haft.

Der teils hoch emotionale Prozess mit bewegenden Aussagen auch der Nebenkläger hatte am 14. Februar begonnen. Das Urteil fiel am 17. Verhandlungstag.


Attentäter wurden beim Verlassen der Kirche getötet

Der 85 Jahre alte Priester Hamel war am 26. Juli 2016 während der Messe in seiner Kirche in Saint-Etienne-du-Rouvray bei Rouen von zwei jungen Islamisten erstochen worden. Die Attentäter, die sich als Mitglieder der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) bezeichneten, wurden beim Verlassen der Kirche von der Polizei getötet.

Am Mittwochvormittag hatten zwei der Angeklagten in teils bewegenden Worten den Opfern und den Vertretern der Zivilklage für ihre Zuwendung gedankt und um Vergebung gebeten. Einer der Männer erklärte, er werde für Schwester Daniele beten. Die Ordensfrau, die bei der Tat die Polizei alarmiert hatte, jedoch auf eigenen Wunsch nicht am Prozess teilnahm, hatte sich am Montag durch eine Anwältin an jeden der Beschuldigten in persönlichen Worten gewandt. Ebenso erklärte sie, für die Angeklagten zu beten.

Ein damals 87-jähriges Gemeindemitglied wurde gezwungen, den Mord mit einem Mobiltelefon zu filmen, bevor auch er niedergestochen wurde. Papst Franziskus bezeichnete den normannischen Priester Hamel 2016 als "Märtyrer" und gab vorzeitig Grünes Licht für sein Seligsprechungsverfahren. Seit April 2019 liegt das im Erzbistum Rouen erstellte Dossier bei der zuständigen Behörde in Rom. Der Erzbischof von Rouen, Dominique Lebrun, trat im Prozess als Zivilkläger auf.

kna