Krippenfiguren aus den peruanischen Anden

Vatikanische Weihnachtskrippe eingeweiht

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Die Krippenfiguren stammen in diesem Jahr von der indigenen Chopcca-Gemeinde in den peruanischen Anden.

Foto: kna/Romano Siciliani/Cristian Gennari
Weihnachtskrippe und Tannenbaum sind bis zum 9. Januar auf dem Petersplatz zu besichtigen. Foto: kna/Romano Siciliani/Cristian Gennari


Mit einer feierlichen Zeremonie ist offiziell die vatikanische Krippe eingeweiht worden. Die traditionelle Veranstaltung fand in diesem Jahr aufgrund schlechter Witterung kurzfristig in der vatikanischen Audienzhalle statt. Für die musikalische Begleitung sorgte die Kapelle der vatikanischen Gendarmerie.

Die Krippenfiguren stammen von der indigenen Chopcca-Gemeinde in den peruanischen Anden. Fünf Künstler aus der dortigen Region Huancavelica haben das aus 30 Teilen bestehende Ensemble gefertigt. Mehrere Musikvideos von Chopcca-Kindern in traditionellen Gewändern wurden bei der Zeremonie eingespielt.

Zugleich wurde auf dem Petersplatz der Christbaum illuminiert, eine rund 28 Meter hohe Fichte aus dem italienischen Trentino. Beides ist bis 9. Januar zu besichtigen. Erzbischof Fernando Vergez Alzaga, Präsident des Governatorats des Vatikanstaates, bekräftigte bei der Zeremonie, dass das Licht des Baumes und die Krippe eine besondere Verbindung zwischen verschiedenen Sprachen und Kulturen herstellten.

Die diesjährige Krippe soll an das Erlangen der Unabhängigkeit Perus von Spanien vor 200 Jahren erinnern. Dargestellt wird eine Art Querschnitt durch das Leben der Andenvölker. Zudem symbolisiere das Werk einen "universellen Aufruf zur Erlösung", der sich an jeden Menschen richte - gleich welcher Sprache, Kultur oder Nation.

Perus Außenminister Oscar Maurtua de Romana bedankte sich beim Vatikan für die einzigartige Möglichkeit, die weltweit nicht sehr bekannte Andenregion vorstellen zu können. Jesuskind, Maria und Josef sowie die Heiligen Drei Könige und die Hirten sind in Lebensgröße aus Keramik, Holz und Glasfaserkunststoff gefertigt. Sie tragen typische, vorwiegend in Schwarz gehaltene Chopcca-Gewänder mit bunten Ornamenten. Dazu sind ringsherum Tierfiguren aufgebaut, die der örtlichen Fauna entsprechen - Alpakas, Schafe, Vicunas und ein über der Kulisse thronender Kondor mit ausgebreiteten Flügeln.

 

Papst warnt vor kommerziellen Weihnachten

Foto: kna/Romano Siciliani/Cristian Gennari
Das Christuskind fehlt noch, Maria und Josef sind
schon da - in klassischen Gewändern der 
indigenen Choppca-Gemeinde.
Foto: kna/Romano Siciliani/Cristian Gennari

Bereits im Vorfeld hatte Papst Franziskus den Delegationen aus Peru und Italien für ihre Hilfe bei der Gestaltung der vatikanischen Weihnachtsszene gedankt. Am Morgen empfing das Kirchenoberhaupt die beiden Gruppen und nutzte die Gelegenheit, um vor einem "falschen, kommerziellen Weihnachten" zu warnen.

"Der Baum und die Krippe führen uns in die typische Weihnachtsatmosphäre ein, die zum Erbe unserer Gemeinschaften gehört: eine Atmosphäre von Zärtlichkeit, Miteinanderteilen und familiärer Vertrautheit", sagte er vor den Delegationen. "Lassen wir uns Weihnachten nicht von Konsum und Gleichgültigkeit verderben", so Franziskus' Appell.

An Weihnachten offenbare sich Gott nicht als Herrscher, sondern als der, der sich bücke und diene. An Weihnachten komme der Herr und bitte jeden, sich insbesondere um die Ärmsten und Schwächsten zu kümmern. "Denn so ist Jesus auf die Welt gekommen, und die Krippe erinnert uns daran", sagte das Kirchenoberhaupt.

kna