Anstoss 27/2018
Volltreffer: Mitten ins Schwarze?!
Bei meinem allerersten Mal habe ich es geschafft. Bei einer zweiten Gelegenheit, ein halbes Jahr später, brauchte ich viele Versuche und immer noch etwas Glück, damit mein Pfeil beim Bogenschießen wenigstens in der Zielscheibe stecken blieb, ja und dann endlich auch mal wieder im Schwarzen saß.
Bogenschießen sieht so leicht aus, braucht aber, wie so viele Dinge im Leben, einiges an Koordination, Konzentration und Ausdauer – bis der Pfeil dann eben trifft.
Dass trotz unglaublich viel Übung – weil es da zugleich der Broterwerb ist – längst nicht jeder Schuss ein Volltreffer wird, davon können auch all die Fußballspieler ein Lied singen, die mit ihren Teams bei der Weltmeisterschaft schon ausgeschieden sind. Volltreffer zu landen ist für uns Menschen nicht so einfach. Im Negativen schaffen wir es womöglich leichter, wenn eine verbale Spitze oder eine unbedachte Handlung den Nächsten neben uns verletzen... Solche Treffer können tief sitzen.
Trotzdem, es träumt wohl jeder Mensch davon, Volltreffer im Guten zu landen: die große Liebe, die ein Leben lang trägt, der Traumstudienplatz, Erfolg im Beruf, eine glückliche Familie. An manchen solchen Treffern können wir feilen und daraufhin arbeiten, manche fallen uns zu. Ein Kinder-Kirchenlied erzählt andersherum von Volltreffern, Volltreffer, die Gott gelandet hat: nämlich von uns selbst. „Voll-, Voll-, Volltreffer, ja ein Volltreffer Gottes bist du! Wunderbar bist du gemacht ... freu dich ... das war Gottes Idee.“
Auch wenn wir längst nicht jeden guten Pass im Tor unseres Lebens versenken, sondern oft voll daneben liegen – das gilt: das wir gut gedacht und gut gemacht sind von Gott. Und es mit seiner Hilfe noch weiter werden sollen, wenn das Volltrefferpotenzial grad verborgen ins uns schlummert und wir mal wieder mehr als Vollpfosten rüber kommen.