Kinderwallfahrten im Bistum Magdeburg

Wie ein brennendes Streichholz

Image
Zum 60. Mal bot die Kinderwallfahrt den Mädchen und Jungen im Bistum Gelegenheit, miteinander im Glauben zu wachsen und sich als große Gemeinschaft zu erleben.

Zur Kinderwallfahrt brachten die Mädchen und Jungen Freundschaftsnamen für Jesus mit. Zum Kyrie wurden sie dann vorgelesen. | Foto: Eckhard Pohl

 

„Gottes Liebe geht auf über dir“ – mit dieser Zusage an die Mädchen und Jungen waren die 60. Kinderwallfahrten nach Wittenberg, zur Huysburg und nach Roßbach überschrieben und inhaltlich entsprechend gestaltet. Fast 900 Kinder und ihre Begleiter nahmen überwiegend als RKW-Gruppen daran teil. Schon zu Hause hatten die Mädchen und Jungen Freundschaftsnamen für Jesus gesammelt, die etwas darüber sagen, wer Jesus für sie ist. In der Wallfahrtsmesse wurden sie zum Kyrie von den Kindern vorgetragen.
Christsein sei ein bisschen vergleichbar mit einem Streichholz, das brennt, wenn es sich an der Reibefläche entzünden lässt. Christen sollten „sich nahe bei Jesus aufhalten, sich vielleicht auch mal an ihm reiben“, um ihn besser zu verstehen. So könnten sie „Feuer und Flamme“ für ihn werden und sein und wie er brennen für die Verbreitung der Liebe Gottes unter den Mitmenschen, hieß es in der Predigt, die in Wittenberg Ortspfarrer Markus Lorek hielt. In Vertretung von Bischof Gerhard Feige war zudem Generalvikar Bernhard Scholz nach Wittenberg gekommen.

Bei der Wallfahrt lernen, wie Glauben geht
„Mir gefällt, dass bei der Wallfahrtsmesse viel erklärt wird, was gerade dran ist und wie Glauben geht“, sagte Linda Bauer aus Schortewitz, die in der Pfarrei Köthen zu Hause ist und schon öfter bei der Wallfahrtdabei war, gegenüber dem Tag des Herrn. An der Wallfahrt finde sie zudem gut, „dass die Band aus Kindern besteht und mit uns Lieder zum Mitmachen singt. Und auch, dass das Theaterstück immer von Kindern gespielt wird“, so die 13-Jährige. Auch Moritz Peternek aus Zörbig gefielen die „ein bisschen peppigen Lieder“. Außerdem seien die Theaterstücke meist „ganz witzig“.
Zunächst war nach der Messe und der Mittagspause aber das Zwischenprogramm dran. Diesmal hatten die Kinder ein Spieleparcours zu durchlaufen. Dabei sollten sie – auch mit Hilfe der Erwachsenen – einige Aufgaben lösen, die sich auf die Kinderwallfahrten der letzten 60 Jahren bezogen, zum Beispiel die Namen der Bischöfe in dieser Zeit herausfinden. Am Ende konnten die RKW-Gruppen ein Wochenende in Roßbach gwinnen.
Beim Theaterstück am Schluss ging es nochmals um die Liebe, das wärmende Feuer in den Herzen: Der Drache Dragon hat den Bewohnern einer Stadt mit Hilfe eines Pharma-Vertreters und einer Ärztin das Feuer ihrer Herzen entrissen, um selbst mächtig zu sein. Angeblich könnten die Menschen mit kalten Herzen ruhiger leben und cool miteinander umgehen. Weil die Ärztin vergessen hat, den Kindern Tim und Cora ein kaltes Herz zu geben, können die herausfinden, wie es zu den Veränderungen in ihrer Stadt gekommen ist und schließlich dem Drachen die Herzen entreißen.

 

Tim und Cora sind auf die Legende vom Drachen gestoßen, der den Menschen ihr Herz raubt, um selbst mächtig zu sein. | Foto: Georg Heeg

 

Als Wallfahrtsandenken konnten sich die Mädchen und Jungen diesmal eine Sonnenuhr basteln, die sie erinnert: Gott liebt mich, so wie ich bin.
Für Annegret Peternek aus Zörbig, Mutter von Magdalena (Wallfahrtsband), Moritz und Johann, zehren die Kinder jedes Jahr von der Wallfahrt, etwa, wenn sie immer wieder die Lieder singen, oder bei den RKW voll dabei sind. Dankbar ist Peternek auch dafür, dass Kinderseelsorger Matthias Slowik die jungen Leute in seinem Wallfahrtsteam zugleich in ihrem Christwerden begleitet.

Von Eckhard Pohl
 

Beliebteste Beiträge