Diskussion im Bistum Limburg
Wie weiter bei der Priesterausbildung?
Mainz, München und Münster: An diesen drei Standorten sollen nach einem Vorschlag aus der Bischofskonferenz künftig die Priester „in der Phase der Studien“ ausgebildet werden. Der Vorschlag wird auch im Bistum Limburg debattiert. Von Heike Kaiser.
„Bei den künftigen Ausbildungsorten der Priesterausbildung handelt es sich erstmal um einen Vorschlag aus dem Ständigen Rat der Bischofskonferenz“, sagt der Regens des Limburger Priesterseminars, Dr. Christof May. „Klar ist, dass es wegen der zurückgehenden Zahlen von Priesteramtskandidaten zu Konzentrationen und Synergien kommen muss. Zugleich sollte der Fokus nicht auf die Priesterkandidaten alleine verengt werden; wir arbeiten in Teams zusammen – daher ist es sinnvoll, die verschiedenen theologischen Berufe gemeinsam zu betrachten“, unterstreicht er.
„Sinnvoll ist, jetzt erstmal die unterschiedlichen Ausbildungscurricula nebeneinander zu legen und außerdem zu schauen, wie die kirchliche und sozialräumliche Einbettung aussieht“, schlägt er vor. „Das Priesterseminar in Limburg ist vornehmlich der Ort, an dem die sogenannte zweite Ausbildungsphase für Gemeinde- und Pastoralassisistent/innen sowie für angehende Diakone und Priester verantwortet wird. Außerdem kommen hier viele andere Gruppierungen zusammen.“
Priesteramtskandidaten des Bistums Limburg studieren in der Regel zehn Semester Philosophie und Theologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt und schließen das Studium mit dem Magister Theologiae ab. Hier werden bereits jetzt Priesteramtskandidaten mehrerer anderer Bistümer ausgebildet – unter anderem aus Aachen, Hamburg, Hildesheim, Limburg, Osnabrück und Trier.
Nach dem Magister Theologiae erfolgt eine zweijährige praktische Ausbildung, zum Teil gemeinsam mit anderen Berufsgruppen. Das Limburger Priesterseminar ist Ausbildungsstätte aller pastoralen Berufe: Priester, Ständige Diakone, Pastoral- und Gemeindereferent/innen absolvieren hier ihre zweite Ausbildungsphase. In dem Gebäude sind auch ein Tagungs- und Gästehaus, das Diözesanarchiv, die Diözesanbibliothek und die Diözesanstelle Berufe der Kirche untergebracht. Nur drei Ausbildungsstandorte für künftige Priester hält Regens Pater Herbert Rieger (Frankfurt-Sankt Georgen) für wenig sinnvoll. Vielmehr müsse die Ausbildung flexibler und den lokalen Traditionen gerecht werden, sagt der Jesuit im Interview mit katholisch.de.