Tag der offenen Klöster

„Wir sind nicht unfrei“

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In Heiligenstadt machen fünf Gemeinschaften beim Tag der offenen Klöster mit. Er findet bundesweit zum zweiten Mal statt. Bis zum 20. April sind noch kurzfristige Anmeldungen zur Teilnahme möglich.


Schwester Theresia Lehmeier aus dem Heiligenstädter Bergkloster mit dem Plakat für den Tag der offenen Klöster 2018. | Foto: Christine Bose


Sie haben sich von der Welt „draußen“ verabschiedet, verbringen hinter verschlossenen Türen ihre Tage im Gebet. Sind sie wirklich völlig weltabgeschieden? Rund 16 000 Ordensfrauen und etwa 4000 Ordensmänner leben in Deutschland. Für die Zugehörigkeit zu einem Orden haben sie sich bewusst entschieden, wie sich andere Menschen für ein Single-Dasein oder für Ehe und Familie entscheiden. Oftmals findet für Außenstehende „Ordensleben“ allerdings nur im Film oder in der Literatur statt. Mitunter erregt eine Kloster-Schließung die Aufmerksamkeit der Medien.

Gute Erfahrungen im Bergkloster
Informationen über das Leben in einem Kloster oder einer ähnlichen Gemeinschaft möchte der Tag der offenen Klöster geben, der in diesem Jahr am 21. April zum zweiten Male begangen wird. Im Mai 2014 fand eine erste Veranstaltung statt. Daran hatten sich  die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel vom Heiligenstädter Bergkloster  beteiligt. Sie haben sich über das große Besucherinteresse gefreut.
Kürzlich fand in Bonn ein Treffen der Deutschen Ordensobernkonferenz zum zweiten Tag dieser Art statt. In einer Pressekonferenz gaben der DOK-Vorsitzende Prämonstratenser-Abt Hermann-Josef Kugler aus der Oberpfalz und Schwester Theresia Lehmeier aus Heiligenstadt, Generalsekretärin der Ordensgemeinschaft der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel Informationen aus dem Vorbereitungsteam weiter.
Unter dem Motto „Gut. Wir sind da.“ möchten alle Beteiligten zeigen, wie Klosterleben im 21. Jahrhundert aussieht. Abt Kuglers Meinung: „Ordensleute gestalten aktiv das Leben in Kirche und Gesellschaft mit, sie bereichern es, setzen sich für andere Menschen ein.“ Schwester Theresia Lehmeier fügt hinzu: „Wir alle möchten den Tag nutzen, bei unseren Besuchern Hemmungen abbauen und ihnen verständlich machen: Wir sind nicht unfrei; wir haben diese Lebensform gern gewählt, die für uns Freude und Erfüllung bedeutet.“ Schon mehrmals wurde sie gefragt, warum manche Gemeinschaften nicht dabei sind. Dieser Tag ist ein freiwilliges Angebot, keine Verpflichtung und außerdem endet die Anmeldefrist im Internet erst am 20. April, es können Ordensgemeinschaften hinzukommen.

In einer Kaffeerunde geht es entspannter zu
In Heiligenstadt beteiligen sich zwischen 14 und 17 Uhr die Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul (Göttinger Straße 41a), die Villa Lampe mit den Salesianern (Holzweg 2), die Schönstattschwestern (Pater-Kentenich-Weg 3) sowie die bereits genannten Schwestern vom Friedensplatz 6 mit verschiedenen Mitmach-Angeboten, Hausführungen und jeweils einem gemeinsamen Kaffeetrinken.
Die Erfahrung der Generalsekretärin: „In einer Kaffeerunde geht es entspannter zu als in einem Saal mit Rednerpult, Podium und Stuhlreihen. Unsere Gäste trauen sich, Fragen zu stellen.“  Zum Abendgebet als Abschluss um 17.30 Uhr sind alle Gastgeber und Gäste in die Bergklosterkirche eingeladen.

www.tag-der-offenen-klöster.de

Von Christine Bose

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