Mitteldeutsche Christen in Äthiopien
Zu Gast bei Afrikas Christen
Eine Gruppe Christen aus Thüringen und angrenzenden Bundesländern besuchte bis zum 10. März Äthiopien. Sie überbrachten ein Kreuz aus dem Draht der ehemals innerdeutschen Grenze.
Bistums-Missio-Referentin Ayline Plachta beim Gespräch mit einer Schwester. Fotos: Thomas Kappe / Robert Müller |
Bis zum 10. März waren auf Einladung des Hilfswerkes Missio Christen aus den Bistümern Erfurt, Dresden–Meißen und Magdeburg in Äthiopien unterwegs. Der Grund dafür ist die bundesweite Eröffnung der diesjährigen Missio-Aktion in diesem Jahr. Sie findet ihm Rahmen der Bistumswallfahrt statt. Zu dem Fest werden etwa zehn Gäste aus Äthiopien erwartet.
Mit im Gepäck hatten die Frauen und Männer – neben Missio-Referentin Ayline Plachta waren unter anderem der Erfurter Diözesan-Caritasdirektor Wolfgang Langer und die Leiterin der Abteilung Pastoral im Dresdner Bischöflichen Ordinariat, Elisabeth Neuhaus mit dabei – ein Kreuz, das aus dem Draht der ehemaligen innerdeutschen Grenze gefertigt wurde. Das Kreuz, so Caritasdirektor Wolfgang Langer erinnere daran, dass in der Wendezeit kein einziger Schuss gefallen sei. Von daher sei das Kreuz für Afrika ein gutes Zeichen dafür, dass Frieden und Versöhnung möglich sind. Das Kreuz wurde an die Bischofskonferenz des Landes übergeben.
Zuvor besuchten die Frauen und Männer ein Gesundheitszentrum in Trägerschaft der Franziskanerinnen. Es befindet sich im äthiopischen Nazareth. Zur Einrichtung gehören eine Augenklinik, die Geburtsstation, ein Optiker und ein Zahnarzt. 400 bis 600 Patienten werden täglich behandelt. Sr. Alemnesh, Managerin und Krankenschwester berichtet, dass die Behandlung bezahlt werden muss, zumindest mit einem kleinen Anteil, wenn sie es sich leisten können. „Wir vertrauen darauf, dass die Menschen uns die Wahrheit sagen.“
Weiter ging es zu den Franziskanerinnen selbst. Neun Schwestern leben in Adama/Nazareth. Sr. Theresa Paulos, Leiterin und ihre Mitschwestern begrüßte die Gruppe. Maria Faber vom Bistum Magdeburg schreibt im Blog der Reise: „Die Schwestern haben einen Ort geschaffen, an dem 90 junge (Single)-Mütter eine berufliche Qualifikation durchlaufen können, während gleichzeitig ihre Kinder nebenan im Kindergarten in Sicherheit sind und ebenfalls spielend lernen. Der Kindergarten ist offen für die Kinder der Region und wächst zunehmend, derzeit sind dort 265 Kinder.“ Schwester Theresa sagt weiter: „Wir geben den Frauen alle Unterstützung, damit sie auf ihren eigenen Füßen stehen können. Diese Arbeit macht uns viel Freude und wir teilen miteinander unsere Power und Träume.“
Die Gruppe aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. |
Im Rahmen der Kampagne zum Sonntag der Weltmission stellt das Hilfswerk Missio in jedem Jahr das Wirken der katholischen Kirche in einem anderem Land der einen Welt vor, 2018 in Äthiopien. Das Leitwort „Den Menschen Heimat geben“ nimmt das pastorale Engagement der Kirche in Äthiopien auf, die sich vielfach für entwurzelte, vertriebene und heimatlose Menschen einsetzt und ihnen neue Lebensperspektiven bietet. (tdh)
Lesen Sie hier den Blog zur Reise.