Strukturveränderungen im Erzbischöflichen Ordinariat Berlin

Zwei Räder für mehr Service

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Das Erzbischöfliche Ordinariat möchte sich durch eine Strukturveränderung besser vernetzen und effektiver arbeiten. Generalvikar Manfred Kollig stellt diesen Teil des Pastoralen Prozesses vor.

Die neue Struktur ins Bild gebracht. | Grafik: Erzbistum Berlin

 

Im Rahmen des Prozesses „Wo Glauben Raum gewinnt“ wird nach den Pfarrgemeinden zum 1. Januar 2019 auch das Erzbischöfliche Ordinariat umfangreiche Umstrukturierungen vornehmen. Dazu äußert sich Generalvikar P. Manfred Kollig SSCC in einem Interview in der Zeitschrift „DIE INFO – Informationen für die Pastorale Praxis“ des Erzbistums. Verbessern wolle man damit die Communio (Gemeinschaft):  „Wir erwarten, dass das Wir-Bewusstsein stärker wird“, erklärt P. Manfred den Beweggrund für die Veränderung. Man wolle sich besser vernetzen und Synergieeffekte nutzen, um die christliche Sendung in Gemeinschaft anzunehmen und zu verwirklichen.
 
Als Kirche die Sendung und Ressourcen gestalten
„Es gibt im Grunde zwei große Bereiche, die wir als Kirche gestalten müssen“, erläutert er das Vorhaben. Diese seien die Sendung durch Christus in die Welt und die dazu zur Verfügung stehenden Ressourcen, die dabei helfen – das Personal als wichtigste davon, aber auch weitere wie Finanzen, Bauwerke und Sachmittel. Vorgesehen sei, die bisherige Säulenstruktur der Dezernate aufzulösen und in Zukunft eher in diesen zwei Bereichen als zwei Kreisen zu denken, sagt P. Manfred weiter. In beiden Kreisen gebe es vier Bereichsleiter, die abwechselnd für einen Zeitraum die Koordination für den gesamten Bereich übernehmen. Das solle dazu führen, übergreifend zu denken.
 
„An wen müsste ich die Anfrage weitergeben?“
Diese beiden Bereiche sollten „wie ein gutes Fahrrad miteinander verbunden sein“, so P. Manfred weiter. Die Ressourcen seien dazu da, die Sendung zu unterstützen und zu ermöglichen. Umgekehrt bedeute die Sendung immer, sich unter den konkreten Bedingungen zu bewegen: „Es können viele Dinge sinnvoll sein, vielleicht auch notwendig erscheinen; ob sie machbar sind, das entscheiden die Ressourcen, das entscheidet das Personal, das entscheiden die Finanzen, der Bau und das entscheidet auch das Recht“, erläutert der Leiter der Erzbischöflichen Ordinariats. 
Von den Veränderungen erwarte er sich, dass das Ordinariat „servicefreundlicher“ werde, sagt P. Manfred. Ein positiver Effekt für die Pfarreien, Vereine, Verbände und Pastoralen Räume werde sein, dass man nicht mehr so viele Ansprechpartner habe. Die Räder verhinderten, dass Mitarbeiter des Ordinariats nur über die eigene Zuständigkeit nachdächten: „Sondern die Räder geben eine größere Möglichkeit und sie machen es auch notwendiger weiterzudenken: An wen in meinem Aufgabengebiet Ressourcen oder Sendung müsste ich die Anfrage, das Thema oder das Problem weitergeben?“ Von außen werde dem Ordinariat immer wieder vorgeworfen, dass es im Ordinariat „Nadelöhre“ oder „Flaschenhälse“ gebe. Das wolle er mit den Veränderungen vermeiden.
Generalvikar Pater Manfred Kollig

Nicht fürchten müssten die Mitarbeiter um die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes, versichert P. Manfred in dem Interview. Aber eine Veränderung könne nur gelingen, wenn alle bereit seien, sie mitzutragen. „Es wird niemand daran vorbeikommen, sich zu verändern in dem Sinne, dass wir uns stringent und konsequent fragen, wenn wir an einer Arbeit sitzen – egal,  welches Thema es ist – wen sollte ich einbeziehen, wer weiß etwas zu diesem Thema, wer könnte mich unterstützen? Wer ist davon betroffen, dass ich daran arbeite? Wer müsste doch unbedingt informiert werden, wenigstens darüber, dass ich an diesem Thema sitze?“
Umgesetzt werden soll die neue Struktur ab dem 1. Januar 2019. „Das heißt, wir beginnen dann so gut, wie wir können“, so der Generalvikar. Derzeit werde die Veränderung so gut wie möglich vorbereitet, auch entsprechende Schulungen der Mitarbeitenden sowie Informationsveranstaltungen sind für die zweite Hälfte dieses Jahres fest eingeplant. Nach Beginn der Veränderung werde man sich über die Erfahrungen regelmäßig austauschen, „um entsprechend hier und da nachzusteuern“.

Das komplette Interview ist nachzulesen in der „Info“ Nr. 125.

 
Von Cornelia Klaebe

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