Dresdner Kapellknaben pilgern zum Papst

Kapellknaben singen „Messiah“ in Rom

Neue Kapellknaben in der Dresdner Kathedrale.

Foto: Kapellknaben/Marcus Schüttauf

Zwölf neue Kapellknaben bekamen Mitte August bei einem feierlichen Gottesdienst in der Dresdner Kathedrale ihre Chor-Gewänder übergezogen.

Der katholische Dresdner Knabenchor erlebt zu Beginn des neuen Schuljahres gleich mehrere Höhepunkte: Erstmals nach 42 Jahren treffen die Jungen den Papst in einer Privataudienz und singen beim Eröffnungsgottesdienst der Weltsynode.

Es war ein Bild, dass es so lange nicht mehr gab: Gleich zwölf Jungen zwischen neun und elf Jahren wurden am 18. August bei einem feierlichen Gottesdienst in der Kathedrale bei den Dresdner Kapellknaben aufgenommen. Zwei Jahre hatten sich die Jungen unter der Leitung von Moritz Kube im Nachwuchschor auf die Aufgaben im Chor vorbereitet. „Dass es zwölf Jungs sind, darauf dürfen wir alle stolz sein“, sagte Domkapellmeister Christian Bonath und erklärte in Richtung der Knaben: „Ich wünsche euch von Herzen viel Freude an der Gemeinschaft und viel Freude an der Musik.“ Die insgesamt 50 Kapellknaben gestalten nicht nur katholische Gottesdienste im Bistum Dresden-Meißen, sondern treten auch bei Konzertreisen im In- und Ausland auf.

Der nächste große Höhepunkt steht schon unmittelbar bevor: Ende September werden 38 der Jungen von den älteren Jahrgängen nach Rom fahren. Dort gestalten sie bei der Eröffnung der Weltsynode durch Papst Franziskus gemeinsam mit dem päpstlichen Chor vom Petersdom den Gottesdienst auf dem Petersplatz. Es ist das erste Mal seit 15 Jahren, dass die Kapellknaben wieder nach Rom fahren.

„Tolles Zeichen und ein kleines Wunder“

Vor diesem Gottesdienst ist eine Privataudienz der Kapellknaben mit Papst Franziskus geplant. Sebastian Kieslich, Leiter der Katholischen Erwachsenenbildung Sachsen, der die Fahrt mit vorbereitet, sagt: „Es ist die erste Privataudienz der Dresdner Kapellknaben seit 1982 und ein kleines Wunder, da der Papst aufgrund der Weltsynode voll in Anspruch genommen ist. Es ist ein tolles Zeichen, dass ein deutscher Knabenchor die Weltsynode eröffnen darf – vor allem nach den Spannungen, die es um den Synodalen Weg in Deutschland gab.“ Auch der Deutsche Botschafter am Heiligen Stuhl, Bernhard Kotsch, empfängt den Chor.

Bischof Heinrich Timmerevers, der mit nach Rom kommt, sagt: „Ich freue mich, die Jungen auf dieser Pilgerreise zu begleiten. Denn Pilgern heißt: ,Sich mit Gott auf den Weg machen‘, nachdenken über den Glauben, über den Sinn des Lebens. Unsere Reise wird deswegen auch geistlich geprägt sein und durchzogen von Gebet und spirituellen Impulsen.“ Neben einer Fahrt nach Assisi, Kirchenbesichtigungen und Konzerten der Kapellknaben wird der Chor als Höhepunkt den „Messiah“ von Georg Friedrich Händel mit Musikern aus Rom in der Papstbasilika „Santi Silvestro e Martino ai Monti“ aufführen. Abschluss der Reise ist die heilige Messe mit Bischof Heinrich Timmerevers in den Katakomben von Rom.

Die Pilgerfahrt der Kapellknaben wird gemeinsam mit der Evangelischen und Katholischen Erwachsenenbildung vom 30. September bis 7. Oktober stattfinden. Teil der Reise ist ein ökumenischer Dankgottesdienst am 3. Oktober anlässlich des Tags der Deutschen Einheit, bei dem auch der Dresdner Bürgermeister Dirk Hilbert (FDP) dabei ist. Ebenso wird der Evangelische Landesbischof Tobias Bilz an der Reise teilnehmen.

tdh
Die Kosten pro Kapellknabe für die Pilgerfahrt liegen bei rund 1000 Euro. Der Förderverein der Kapellknaben freut sich über Spender, die die Reise noch unterstützen. Infos: www.Dresdner-Kapellknaben.de