Anstoß 26/2024
Kein Platz für Phrasen
Ein junger, dynamischer Geschäftsführer führte den Spruch im Mund, als es darum ging, eine riesengroße Scheune mit Tischen und Stühlen umzuräumen. Im Raum standen zwei Frauen und ich. Schön dachten wir, jetzt gehts gleich los. Doch anstatt die Ärmel hochzukrempeln, drehte sich der Geschäftsführer um – und verschwand schnurstracks. Zwanzig Minuten später waren wir drei allein fertig mit der Arbeit: schwere Bänke geschleppt, Tische aufgebaut. Eine halbe Stunde später erschien ein Hausmeister, der vom wortgewandten Chef geschickt worden war. Der Geschäftsführer selbst ward nicht mehr gesehen. „Schnelles Ende durch viele Hände?“ – War da was?
Wenn Worte nicht zu Taten werden, werden sie zu Phrasen. Sie klingen gut, sie meinen das Richtige, aber sie werden nicht Realität.
Nun kann ja sonst was passiert sein, ein wichtiger Anruf, ein plötzlich vor der Tür stehender Gast, der erschrockene Gedanke daran, dass gerade ein wichtiger Termin beginnt. Das mag alles sein.
Aber gerade bei großen Sprüchen ist es wichtig, darauf zu achten, dass man selbst mit gemeint ist, sonst wird man unglaubwürdig. Oder man sollte die Sprüche einfach lassen.
„Euer Ja sei ein Ja, euer Nein sei ein Nein.“ Jesus spricht sich sehr deutlich für eine klare Sprache aus, die mit dem Zusammenklang von Reden und Tun überzeugt. Er ermutigt uns, beides zusammenzubringen.