Niemanden ausschließen
Ein Advent für Inklusion
Foto: Verein Anna+Sascha
„Wenn man etwas beginnt, weiß man am Ende nie, was die Entscheidung alles mit sich bringt“, sagt die Katholikin Katja Seifert vom Verein Anna+Sascha. Bezogen auf ihr Anliegen heißt das: Am Anfang gab es die Idee, Menschen mit Behinderung am gesellschaftichem Leben teilhaben zu lassen und etwa Arbeitsplätze zu schaffen, wo sie nicht versteckt, sondern als Teil der Öffentlichkeit wirken können.
So wurde die Idee eines Hotels entwickelt, der Verein dafür 2016 gegründet, hauptsächlich von Eltern und Angehörigen von Kindern mit Behinderung. Katja Seifert selbst hat einen Sohn – Sascha – mit Downsyndrom. Das Hotel mit 32 Betten und Straßencafé wird zur Zeit am Rande der Annaberger Innenstadt gebaut. Hier sollen Menschen mit und ohne Behinderung zusammen arbeiten und auch den gleichen Lohn erhalten. Besonderes Augenmerk liegt auf der Barrierefreiheit für die Gäste des Hauses.
Da unter anderem die Baukosten in den letzten Jahren explodierten, wurde immer wieder nachjustiert in der Finanzierung. Neue Förderanträge mussten gestellt und Spenden aufgetan werden.
Insgesamt fünf Millionen Euro stecken bereits in dem Bau. „Inklusion bleibt aber unser Herzensanliegen“, sagt Katja Seifert und fügt hinzu: „Wir machen immer den nächsten Schritt, solange wir den auch gehen können.“ Nach dem Dach ist das der Innenausbau des Hotels.
„Viele schaffen mehr“-Aktion sammelt Spenden für Inneneinrichtung
Dann braucht der Verein die Einrichtung und Ausstattung, für die es keine öffentlichen Fördermittel gibt. Dafür soll demnächst ein Crowdfounding gestartet werden. Unter dem Titel „Viele schaffen mehr“ ruft der Verein zusammen mit der Volksbank zu Spenden auf. Wenn der Betrag von 20 000 Euro erreicht wird, zahlt die Volksbank weitere 4000 Euro oben drauf.
Um Inklusion praktisch zu leben, gehören zum Verein ein gemischter Chor und eine Theatergruppe, die sich in den Räumen der Pfarrei „Maria, Mutter der Kirche“ treffen, auch sonst wird der Verein tatkräftig durch die Gemeinde unterstützt. Selbst Bischof Heinrich Timmerevers war kürzlich bei seiner Visitation auf der Baustelle.
Um das Herzensanliegen der Teilhabe weiterzutragen, gibt es derzeit einen Online-Adventskalender des Vereins, in dem 24 ganz verschiedene Personen – vom Vereinsmitglied bis hin zu Politikern und Schauspielern – in Videos sagen, was ihnen Inklusion bedeutet.
Den Link zum Adventskalender findet man auf annasascha.de oder über Social-Media: facebook.com/annaundsascha/ oder instagram.com/annasascha.ev/