Führungswechsel: Schwester Katharina Hauschild ist Priorin Administratorin
Kloster Helfta hat neue Oberin auf Zeit
Foto: Kloster Helfta
Das Zisterzienserinnenkloster Helfta in Eisleben hat wieder eine neue Oberin: Nach dem überraschenden Weggang von Schwester Christiane Hansen, die im Mai zur neuen Äbtissin des Klosters Seligenthal in Landshut (Bayern) gewählt wurde, wurde nun Schwester Katharina Hauschild zur Priorin Administratorin des Konvents ernannt.
Die gebürtige Regensburgerin trat 1999 in die Abtei Seligen- thal ein. Zehn Jahre später führte sie ihr Weg nach Frankreich, in die Abtei Boulaur westlich von Toulous. Da sie aus einem anderen Kloster stammt, wurde sie nicht wie sonst üblich zur Priorin gewählt. Vielmehr wurde sie zunächst für ein Jahr von Zisterzienserpater Bruno Robeck aus dem Kloster Langwaden – Präses der Kongregation von der heiligen Gertrud der Großen, zu der auch Kloster Helfta gehört – für ein Jahr ernannt. Es besteht die Option, die Ernennung zu verlängern. „Erst dann kann eine reguläre Wahl erfolgen, da Wachstumsprozesse Zeit brauchen“, sagt Schwester Katharina.
„Jetzt wollen wir schauen, ob alle glücklich damit sind – sowohl ich selbst als auch die Gemeinschaft.“ Schließlich habe jedes Kloster andere Gewohnheiten und Traditionen. Helfta ist ihr allerdings nicht unbekannt: Hier hat sie bereits hin und wieder mit der Schwesterngemeinschaft gelebt, allerdings immer nur für kurze Zeit.
„Wir haben jetzt die Mission, die Gemeinschaft wieder so zu festigen, dass eine Wahl möglich ist“, sagt die neue Priorin. „Wir gehen unseren Weg weiter und leben das, was wir versprochen haben zu leben.“
Die Berufung nach Helfta kam auch für Schwester Katharina überraschend. „Ich hatte mein Kloster, in dem für mich alles gepasst hat“, sagt die neue Oberin. So ist der Umzug von Südfrankreich nach Sachsen-Anhalt auch für sie persönlich eine große Veränderung, stammt sie doch aus der Oberpfalz, einer stark katholisch geprägten Region.
Doch in Frankreich, so berichtet sie, habe sie bereits andere Erfahrungen gemacht. „Die Gegend, wo mein bisheriges Kloster liegt, kennt noch einige kirchliche Traditionen, aber die Zahl der engagierten Christen ist dort verschwindend gering.“ Von daher sei die kirchliche Situation schon ein wenig mit der in Mitteldeutschland vergleichbar. „Eine Gesellschaft, in der das Christentum kaum eine Rolle spielt, kenne ich durchaus.“
Aktuell leben im Kloster Helfta sieben Schwestern. „Wir sind ein eher junger Konvent“, betont Schwester Katharina. „Mehrere Schwestern sind unter 60 Jahre.“ Junge Postulantinnen oder Novizinnen habe man derzeit allerdings keine. „Aber das kann sich ja ändern“, hofft die neue Oberin.