Sommer-Glücksmomente

Am liebsten unterwegs mit dem Rad

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Ein Mann mit Fahrradhelm vor einer Kirche.
Nachweis

Foto: privat

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Am liebsten fährt Pfarrer Matthias Schneider mit dem Rad von Kirche zu Kirche, wie hier in Steinbild.

Sommer, Sonne, Ferien: Darauf freuen wir uns alle. Jede und jeder findet dabei seine Glücksmomente woanders: unterwegs in schöner Landschaft, am Wasser oder in den Bergen, mit anderen Menschen oder zu Hause. Pfarrer Matthias Schneider aus dem emsländischen Oberlangen setzt sich gern auf sein Fahrrad.

Die Satteltasche gepackt, den Helm auf und dann wird in die Pedale getreten: Mit seinem E-Bike ist Matthias Schneider am liebsten unterwegs. Sei es, um zwischen den sieben Kirchen seiner Pfarreiengemeinschaft zwischen Steinbild und Oberlangen oder im Urlaub an der Mosel zu radeln. Fast 10.000 Kilometer hat der 63-Jährige in den vergangenen vier Jahren auf diese Weise zurückgelegt. Kein Wunder, dass manches Gemeindemitglied über ihn sagt: „Wenn unser Pfarrer auf dem Rad sitzt, sieht er immer so glücklich aus.“

Matthias Schneider, seit neun Jahren Pfarrer des Verbundes „Boot Jesu“ (BoJe) im nördlichen Emsland, schmunzelt bei diesem Satz und nickt zugleich. „Das stimmt irgendwie“, sagt er. Immer schon ist der gebürtige Syker gern aufs Rad gestiegen. Er erzählt, wie er mit Freunden während des Theologiestudiums von Frankfurt in die Diepholzer Heimat geradelt ist. Auch bei seinen Stationen als Seelsorger in Meppen, Aschendorf oder Norden musste sein Rad immer mit. „Unser norddeutsches Flachland lädt ja dazu ein, alles vom Sattel aus zu entdecken.“

Ein Mann auf dem Fahrrad.
Los geht es zum nächsten Termin, Start in Oberlangen. Foto: privat

Was ihm das Radfahren bedeutet? „Man sieht viel mehr und nimmt die Landschaft ganz anders wahr als nur aus dem Autofenster“, sagt er. Er spricht von den ganzen Eindrücken, die er mitnimmt. Die schöne Landschaft, wenn er an der Ems entlang radelt. „Das sind oft Strecken, da käme man mit dem PKW gar nicht hin.“ Den Duft von frisch gemähtem Gras oder die Blumen am Wegesrand. Den Wind, zuweilen auch die Regentropfen im Gesicht. „Man hat direkt den Kontakt zur Natur, zum draußen –  ohne Klimaanlage. Das ist herrlich und bringt eine gewisse Leichtigkeit mit sich.“ Und auch wenn der Pfarrer sich keinesfalls als Radrennfahrer sieht – die körperliche Anstrengung schätzt er auch. „Wenn der Tag vielleicht ein wenig zäh war, tut es richtig gut, mal ordentlich in die Pedale zu treten.“ Und dann wird der Motor des E-Bikes bewusst ausgeschaltet.

Er genießt den Weg nach Hause mit dem Rad

Zwischen Frühling und Herbst nutzt Schneider sein Rad viel auch dienstlich. Wann immer es die Zeit erlaubt, fährt er so von Gottesdienst zu Gottesdienst, von Termin zu Termin mit dem Bike. Gerade abends nach der letzten Werktagsmesse genießt er den Weg nach Hause. „Klar, das dauert ein wenig länger als mit dem Auto“, sagt er. Aber die zusätzlichen Minuten sind ihm diese Fahrten von Kirche zu Kirche wert. Oft nutzt er die, um ein Treffen zu reflektieren und sich wieder auf das nächste vorzubereiten.

Natürlich steigt er auch an freien Tagen oder wie jetzt im Urlaub auf sein Rad. Mal geht es dann in den Teutoburger Wald, in die nahen Niederlande – „ein wahres Radparadies“ oder rund um den Bodensee. Da fährt er dann nicht ganz mit dem E-Bike hin, sondern schnallt es hinten auf sein Wohnmobil. Diese Kombination von Vier- und Zweirad schätzt er sehr, gerade in den Ferien. Denn ohne Fahrrad ging es auch da nicht. „Sonst kriege ich Entzugserscheinungen.“

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Sommer, Sonne, Ferien: Darauf freuen wir uns alle. Jeder findet dabei seine Glücksmomente woanders: unterwegs mit dem Rad oder zu Fuß, am Wasser oder in den Bergen, mit anderen Menschen oder zu Hause. Davon erzählen wir in unserer Sommerserie. Hier finden Sie alle Beiträge: www.aussicht.online/sommerserie-kibo

Petra Diek-Münchow