"Unser Kreuz hat keine Haken" - Ursprung in Spelle
Banner gegen Hass und Rassismus

Foto: bpo
Mit diesem Banner gehen die christlichen Kirchen im Nordwesten gegen Hass und Rassismus vor.
Knapp 40 evangelische und katholische Kirchengemeinden, Verbände und die Caritas in Osnabrück und Umgebung beteiligen sich mit mehr als 70 Bannern an der Aktion „Unser Kreuz hat keine Haken“: Ab Montag, 27. Januar – dem Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus – werden an Kirchen, Gemeindehäusern und anderen kirchlichen Gebäuden Banner mit dieser Aufschrift hängen.
Die Kampagne, die organisiert wird von der Domgemeinde St. Petrus, will damit im Vorfeld der kommenden Bundestagswahl auf das Erstarken rechtsextremer Tendenzen hinweisen und aktiv gegen Hass und Rassismus eintreten. „Durch den verschärften und hetzerischen Ton der AfD und der Wahl von Donald Trump als nächsten US-Präsidenten gewinnt dieses Thema an Brisanz“, so die Organisatoren, zu denen Cedrik Fritz, Marita Moro und Frank Hemme-Pelzer von der katholischen Domgemeinde sowie Friedemann Keller von der evangelischen Kirchengemeinde St. Michaelis gehören.
Ausdrücklich unterstützt auch Generalvikar Ulrich Beckwermert für das Bistum Osnabrück diese ökumenische Initiative: „Die Aktion ist ein Ausrufezeichen vor der anstehenden Bundestagswahl. Sie erinnert daran, sich für die Demokratie und gegen Rechtsextremismus zu engagieren und am 23. Februar wählen zu gehen.“
Diskussionsveranstaltung zum Auftakt
Zum Auftakt der Aktion findet auch am Montag, 27. Januar, um 19.30 Uhr im Gemeindehaus St. Barbara in Osnabrück (Natruper Straße 145b) eine Diskussionsveranstaltung zum Thema „Demokratie stärken“ statt. Den Eröffnungsvortrag hält Diakon Gerrit Schulte. Es gehe an diesem Abend darum zu zeigen, wie sehr immer wieder um die Demokratie und ihre grundlegenden Werte gerungen werden muss – insbesondere in Zeiten, in denen neue rechte Ideologien und Parteien stärker öffentlich in Erscheinung treten. Dazu kommt die Frage, was die christlichen Kirchen dazu beitragen können, diesem Auftrag heute gerecht zu werden.
Der Ursprung des Banners liegt in Spelle
Seinen Ursprung hat das Banner übrigens in der Pfarreiengemeinschaft Spelle, wo es im Jahr 2024 entstanden ist. Dominik Witte, als Pastoralreferent Pastoraler Koordinator der vier Pfarreien, hatte die Idee gehabt. Seine Kollegen aus Lingen hätten das Motiv übernommen und im Kontext der Europawahl im letzten Sommer an die christlichen Kirchen in Lingen gehängt, schreibt Witte an den Kirchenboten. "Es ist schön zu sehen, dass es inhaltlich und optisch Gefallen findet und seinen Weg über unsere Pfarreiengemeinschaft hinausnimmt." Vermutlich wüssten viele, die das Banner heute hochhalten oder darüber schreiben, gar nicht mehr, wo die Idee herkomme: aus Spelle. (kb)