Bienenfreunde im Main-Kinzig-Kreis
Blumenwiese für die Bienen
Kirchengemeinden im Main-Kinzig-Kreis werden zu Bienenfreunden. Weil hinter der Kirche in Altenhaßlau die Zaunrübe wächst, die einzige Futterpflanze einer seltenen Wildbiene, entsteht dort jetzt eine „insektenfreundliche Grünfläche“. Das ist nur ein Projekt der Kampagne „Kirchen blühen auf“.
„Kirchen blühen auf“ heißt ein Projekt, das insektenfreundliche Flächen auf Grundstücken der Pfarrei Sankt Raphael mit den Kirchorten Gelnhausen, Höchst, Meerholz-Hailer, Gründau-Rothenbergen und Linsengericht-Altenhaßlau schaffen will. Die Verantwortung dafür übernahmen Regina Saase als Verwaltungsleiterin der Pfarrei und Gemeindereferentin Rita Kunzmann. In vier der fünf Gemeinden konnten nach einer Begehung mit Referenten der Unteren Naturschutzbehörde Wiesen und Brachgelände rund um die Ortskirchen für das Vorhaben gewonnen werden.
Grünflächen werden insektenfreundlich
Die genaue Umsetzung wurde inzwischen mit Ralf Geyer besprochen, der als naturnaher Gartenbauer für den Main-Kinzig-Kreis und dessen Initiative „Unternehmen blühen auf“ arbeitet. „Er wird uns demnächst einen genauen Plan zukommen lassen, aus dem wir ersehen, welche Sträucher an welchen Standorten wie zueinander gepflanzt werden sollen“, erklärt Gemeindereferentin Kunzmann. Ralf Geyer war es auch, der die botanische Rarität an der Kirche in Altenhaßlau und auf ihr die seltene Wildbienenart erkannte. Für Rita Kunzmann eine Überraschung: „Ein Plakat weist nun auf die Besonderheit Zaunrübensandbiene hin.“
Bereits im vergangenen Jahr hatten sich Verwaltungsleiter katholischer Pfarrgemeinden der Region im Kloster Salmünster zum Ideenaustausch getroffen. Das Förderprogramm „Unternehmen blühen auf“ wurde vorgestellt. Damit werden Konzeption und Pflegeplanung von insektenfreundlichen Grünflächen finanziert. „Wir haben uns als Dekanat als ersten Gesprächspartner verstanden“, berichtet Oliver Henkel, Pastoralreferent im Kinzigtal.
Planungsarbeit über den Winter
In St. Raphael sind die Planungen konkret geworden. „Bisher gibt es jeweils einen Ansprechpartner vor Ort“, erzählt Rita Kunzmann. Weil das Projekt auch Kosten aufwerfe, solle eine Werbeaktion für Strauch-, Stauden- oder Blumenpatenschaften gestartet werden. In diesem Herbst beginnt das Setzen von Sträuchern und das Pflanzen von Frühblühern und Wiesenstauden an vier Orten. Ein weiterer Schritt wäre die Anlage einer Blühwiese auf zwei Flächen in der Pfarrei. „Das sind Projekte für nächstes Jahr“, so Kunzmann. „Bis dahin müssen wir klären, ob wir einen Bauern finden, der das Heu macht. Planungsarbeit über den Winter.“
Von Evelyn Schwab