Angebot in der Bremer Pfarrei St. Franziskus
Das etwas andere Abendmahl
Die Bremer Pfarrei St. Franziskus lädt zu einem Gottesdienst mit Abendessen ein – oder auch zu einem Abendessen mit Gottesdienst. Gefeiert werden soll, was zusammengehört: Essen und Gebet, Glaube und Leben, Teilen und Danken. Fragen an Angela Borchers vom Arbeitskreis „Neuer Weg“.
Wie ist Ihr Arbeitskreis auf diese Idee gekommen?
Wir haben überlegt: Warum feiern wir eigentlich Gottesdienst? Einerseits versammeln wir uns um den Altar, um gemeinsam Mahl zu halten. Andererseits geht es um die Botschaft des Evangeliums. Die Predigt ist oft eine Einbahnstraßen-Kommunikation: Man hört zu und ist eher in einer passiven Rolle. Darüber zu sprechen, was das Evangelium mit uns im Alltag zu tun hat – das fehlt im traditionellen Gottesdienst.
Und das klappt in Ihrer Veranstaltungsreihe besser?
Ja. Wir haben das etwas andere Abendmahl schon mehrmals angeboten – immer an allen vier Kirchenstandorten unserer Pfarrei, offen für alle. Man muss nicht mal unbedingt katholisch sein. Unter dem Motto „Wenn jeder gibt, was er hat“ sind Gläubige eingeladen, miteinander Mahl zu feiern, über das Evangelium zu sprechen und es so gemeinsam zu verkünden.
Wie läuft das gemeinsame Abendmahl ab?
Es gibt einen Begrüßungscocktail, eine Vorspeise, ein Hauptgericht und eine Nachspeise. In dieses Essen binden wir die liturgischen Elemente des Gottesdienstes ein – in etwas abgespeckter Form: Wir beten, singen, hören das Tagesevangelium und tauschen uns darüber aus. Am wichtigsten ist, ins Gespräch zu kommen, auch über persönliche Erfahrungen und Lebensgeschichten.
Was müssen Sie – ganz praktisch gesehen – vorbereiten?
Bisher hat unser Arbeitskreis für die Mahlzeiten und den liturgischen Rahmen gesorgt. Diesmal bitten wir bei den Abendterminen darum, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst etwas zum Essen beitragen. Wer schon öfter dabei war, kennt den Ablauf und kann selbstständig mitorganisieren. Wir wollen unser Angebot nicht mehr nur an den Arbeitskreis binden.
An zwei Kirchenstandorten weichen Sie vom Abendmahl ab ...
Genau, dort sind überwiegend ältere Leute. Deshalb gibt es kein Abendessen, sondern Kaffee, Kuchen und einen herzhaften Gang. Alles andere bleibt gleich.
Der normale Gottesdienst dauert ungefähr eine Stunde. Ist das auch Ihr Zeitrahmen?
Wenn wir gut sind, schaffen wir es in zwei Stunden, manchmal waren es schon vier. Es kommt darauf an, wie viel Zeit die Leute mitbringen und was wir uns zu sagen haben. Wir haben auch gemerkt, dass die Gruppe nicht zu groß sein darf. Acht bis 15 Leute sind ausreichend.
Was macht den besonderen Reiz aus?
Ich glaube, es ist diese andere Art, den Glauben auszudrücken. Schon eine Familie kommt ja ganz anders ins Gespräch, wenn sie gemeinsam am Tisch sitzt. Unser Abendmahl macht es zum Beispiel viel leichter, auch den persönlichen Glauben zu reflektieren.
Interview: Anja Sabel
Die Termine:
Dienstag, 4. Oktober, 15 Uhr in Herz Jesu und Mittwoch,19. Oktober, 15 Uhr in St. Benedikt (beides mit Kaffee, Kuchen und herzhaften Snacks);
Montag, 10. Oktober, 19 Uhr in St. Hildegard und Montag, 17. Oktober, 19 Uhr in St. Pius (beides als Mitbring-Büffet).
Es sind noch Plätze frei. Anmeldung per E-Mail: neuerweg@stfranziskus-bremen.de