Neuer Ostbeauftragter der Bundesregierung

Die Stimme des Ostens

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Christian Hirte aus Thüringen ist bekennender Katholik und CDU-Bundestagsabgeordneter. In der Bundesregierung ist er der neue Ost-Beauftragte.


Christian Hirte

Die „Stimme des Ostens“ in der neuen Bundesregierung kommt erneut aus Thüringen. Nach der SPD-Politikerin Iris Gleicke ist nun der CDU-Bundestagsabgeordnete Christian Hirte im schwarz-roten Kabinett damit beauftragt, in besonderer Weise die Interessen der ostdeutschen Bundesländer zu vertreten.
Die Berufung des 41 Jahre alten Rechtsanwalts und Steuerexperten zum Parlamentarischen Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium kam überraschend. Als gesetzt für das Amt galt drei Wochen lang der brandenburgische CDU-Bundestagsabgeordnete und evangelische Pfarrer Michael Stübgen (58). Nun vertritt ein bekennender Katholik die mehrheitlich kirchenfernen Ostdeutschen. Allerdings sieht in einigen Regionen Ostdeutschlands einen Zuwachs an Kirchenmitgliedern. „In meiner Heimatregion Wartburgkreis um Eisenach herum nimmt die Zahl der Katholiken zu. Das liegt auch daran, dass die Region wirtschaftlich sehr erfolgreich ist. Viele Menschen aus den alten Bundesländern ziehen dorthin“.
Wie Hirte auf seiner Internetseite bekundet, greift er „regelmäßig“ zur Bibel. Im Bistum Erfurt, in dem sein westthüringer Wahlkreis liegt, gilt der stellvertretende CDU-Landesvorsitzende als im Glauben verwurzelt und werteverbunden. In seinem Engagement bei den „Christdemokraten für das Leben“ ist der dreifache Vater dem Vernehmen nach in Fragen des Lebensschutzes zugleich offen für den Dialog mit anderen Positionen.
Der evangelischen Kirche verbunden ist der Diaspora-Katholik nicht nur durch seinen Zivildienst in einem Senioren- und Pflegeheim der Diakonie in seiner Geburtsstadt Bad Salzungen. Wie Hirte auf seiner Webseite hervorhebt, machte er sich als Bundestagsabgeordneter in besonderer Weise stark für das „Reformationsjubiläum“ 2017 und die dazu hinführenden Themenjahre. In zwei „Lutherpapieren“ von 2008 und 2010 drängte er schon zu Beginn seiner Zeit als Parlamentarier mit konkreten Vorschlägen auf eine angemessene Berücksichtigung Thüringens und seines Wahlkreises, den er seit 2008 vertritt.
So setzte er sich mit Erfolg dafür ein, dass die nationale Sonderausstellung „Luther und die Deutschen“ auf die Wartburg kam. Zudem rechnet er es auch sich an, dass der Bund das Reformationsgedenken mit mehreren Millionen Euro jährlich förderte. Religiöse Überzeugung und ökonomisches Denken verbindet Hirte auch in seinem Engagement für „spirituellen Tourismus“ etwa in Form des „Lutherwegs“, der als touristische Route wichtige Stätten der Reformation verbindet.

Von Gregor Krumpholz